Kreis Lippe. Die beiden Hauptangeklagten im Missbrauchsfall von Lügde wollen das Urteil zu langen Haftstrafen mit anschließender Sicherungsverwahrung akzeptieren. Auch die Staatsanwaltschaft hat eine Entscheidung getroffen. Die Frist für eine Revision ist am Donnerstagabend abgelaufen, damit ist das Urteil jetzt rechtskräftig.
Nachdem Rechtsanwalt Jürgen Bogner, Verteidiger von Mario S., kurz nach dem Urteil am vergangenen Donnerstag seinen Verzicht auf eine Revision verkündet hatte, verzichten nun auch Johannes Salmen, Verteidiger von Andreas V., und auch die Detmolder Staatsanwaltschaft verzichtet auf eine Überprüfung des Urteils am Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Das hat die LZ exklusiv am Mittwochnachmittag erfahren.
Frist am Donnerstag abgelaufen
Die Jugendschutzkammer des Detmolder Landgericht hatte Andreas V. und Mario S. wegen hundertfachen sexuellen Missbrauchs zu 13 und 12 Jahre Haft anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Die Frist für das Rechtsmittel, das schriftlich eingelegt werden muss, ist am Donnerstag, 12. September, um 24 Uhr abgelaufen.
„Ich habe mit meinem Mandanten gesprochen. Wir haben gemeinsam entschieden, dass wir keine Revision gegen das Urteil einlegen", sagt Rechtsanwalt Johannes Salmen.
Auch Oberstaatsanwalt Ralf Vetter betonte auf LZ-Anfrage: „Auch unsere Entscheidung ist gefallen – wir akzeptieren das Urteil der Jugendschutzkammer und lassen die Frist verstreichen." Damit wird das Urteil sehr wahrscheinlich rechtskräftig.
Am letzten Prozesstag hat Redakteurin Janet König einen Blick auf das Urteil im Video gegeben: