Lügde strebt Rekord-Ausgaben an

Lügde. Das Jahr 2021 hält für die Osterräderstadt zukunftswichtige Investitionen in Rekordhöhe bereit. Lügdes Mann der Zahlen, Hans-Jürgen Wigge, sieht die Stadt aufgrund ihrer Liquiditätsreserven in einer &bdquo;robusten Ausgangslage", die es ihr ermögliche, aus der Corona-Krise heraus wichtige Akzente für die Stadtentwicklung zu setzen.

Knapp über 17 Millionen Euro wurden hierfür im Haushaltsplanentwurf veranschlagt, wovon ein Großteil – nämlich mehr als 70 Prozent – auf das Schulzentrum entfällt, das seit vergangenem Jahr saniert wird (die LZ berichtete). Die endgültige Fertigstellung des neuen Kultur- und Bildungscampus prognostiziert der Kämmerer für Ende des Jahres.

Lügde erwartet Einzahlungen von mehr als 8 Millionen Euro Dass am Fuße des Köterbergs mit einem prognostizierten Jahresüberschuss von 231.000 Euro derart geklotzt werden kann, sieht Hans-Jürgen Wigge vor allem in der guten Fördermittelakquise begründet. Abzüglich pauschaler Zuweisungen erwartet Lügde Einzahlungen in Höhe von über acht Millionen Euro, wovon allein 6,7 Millionen Euro in den neuen Bildungstempel am Ramberg fließen – ebenfalls Rekord. Das Minus in Höhe von rund 6,8 Millionen Euro werde durch einen Kredit aufgefangen, der in den vergangenen Haushaltsplänen bereits berücksichtigt worden sei. &bdquo;Das von vielen Seiten in der Krise geforderte Konjunkturprogramm läuft in Lügde damit bereits auf Hochtouren", erklärt Wigge.

Ein weiterer Pluspunkt gegenüber anderen Kommunen: Es braucht in diesem Jahr keine Kassenkredite. Darüber hinaus bleiben Grund- und Gewerbesteuer auch im fünften Jahr konstant. Dennoch hebt der Finanzchef mahnend den Zeigefinger: &bdquo;Unsere Liquiditätsreserven haben nur deshalb Bestand, weil die Maßnahmen des Landes und Bundes im vergangenen Jahr gegriffen haben." Hierfür sei vor allem das Gewerbesteuerausgleichsgesetz, im Zuge dessen Lügde einen Ausgleichsbetrag in Höhe von 2,6 Millionen Euro erhielt, ein entscheidender Faktor gewesen. Weil für 2022 noch vieles ungewiss sei, &bdquo;müssen wir auch in Zukunft achtsam sein, um die Leistungsfähigkeit der Stadt auch in der mittelfristigen Finanzplanung sicherzustellen".

Ambitionierte Fristen Um zurück aufs Jahr 2021 zu kommen, laufen die Planungen für die nächsten größeren Projekte im Hintergrund bereits auf Hochtouren: An den Grundschulen in Lügde (für insgesamt 330.000 Euro) und in Rischenau sollen teils kofinanzierte Digitalisierungsmaßnahmen vorangetrieben, letzterem Standort darüber hinaus durch einen zusätzlichen Anbau mehr Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung zur Verfügung gestellt werden. Für die im Haushalt veranschlagten 270.000 Euro für Rischenau kalkuliert die Stadt den höchsten Fördersatz ein, rund 90.000 Euro.

Dieser wäre nach jetzigem Stand jedoch an sehr ambitionierte Fristen gekoppelt: Neben einem Baubeginn bis Ende Juni muss die Maßnahme bis zum Jahresende umgesetzt werden. Weil dies jedoch aus baufachlichen Gründen äußerst kritisch sei, bestünden seitens des Städte- und Gemeindebundes auch die Bestrebungen, hier Fristverlängerungen zu erzielen. Auch in die städtischen Kitas wird investiert, nebst der Anschaffung von Spielgeräten (26.500 Euro insgesamt) sind ferner bauliche Maßnahmen in Falkenhagen (16.000 Euro) und Sabbenhausen (4000 Euro) geplant.

Auch in den Schwimmbädern tut sich was Am Ramberg geht es nicht nur dem Schulzentrum an den Kragen, sondern ab nächstem Jahr auch der Dreifeldsporthalle, deren vollständiger Umbau laut Wigge Ende 2023 abgeschlossen sein soll. Als &bdquo;letztes Pendant im Ramberg-Puzzle", so Lügdes Kämmerer, wird das Naturgrün des benachbarten Sportplatzes durch Kunstfasern ersetzt. Die hierfür kalkulierten 870.000 Euro wurden auf zwei Jahre verteilt. Für dieses Jahr seien noch vorbereitende Maßnahmen avisiert, 2022 soll auf dem Kunstrasengeläuf dann gekickt werden können. Auch in den Freibädern Elbrinxen und Lügde, die beide in städtischer Hand liegen, soll sich was tun.

Weil zeitnahe Investitionen in Sportstätten der kommunalen Infrastruktur vom Land NRW attraktiv gefördert werden, hatte das Ökozentrum NRW beide Freiluftbäder unter die Lupe genommen. Hieraus entstand ein Konzept, das allen voran Maßnahmen zur Barrierefreiheit und Attraktivitätssteigerung beinhaltet. Im Haushalt sind die überschlägig ermittelten Ausgaben über 1,9 Millionen Euro für die Jahre 2021 bis 2023 verankert, beginnend mit Maßnahmen an der Gebäudesubstanz. Für 2021 sind 250.000 Euro veranschlagt, davon knapp 80.000 Euro an Fördermitteln fürs Lügder Bad. &bdquo;Die sind Voraussetzung für die Sanierung in Lügde", merkt Hans-Jürgen Wigge an. Die Schwimmbadtechnik wurde für 2023 vorgesehen, da hier noch vertiefende Betrachtungen nötig seien.

Der Haushaltsplan soll am 19. April im Haupt- und Finanzanschuss diskutiert und am 26. April vom Stadtrat verabschiedet werden.

Lügde strebt Rekord-Ausgaben an

Lügdes Kämmerer beschreibt die finanziellen Perspektiven als dramatisch

Haushaltsplan 2025: Lügde investiert vor allem in die Bildung

Diese Maßnahmen sind für die städtischen Gebäude in Lügde in 2025 geplant

In welche Bauprojekte die Stadt Bad Salzuflen 2025 Millionen investiert

Deutliche Warnhinweise: Die Stadt Lügde zehrt die Reserven auf

Fördermillionen fließen nach Lügde: Stadt erhält 5,5 Millionen Euro für den Städtebau

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €