Oxyd-Keramik in Elbrinxen ist auf Wachstumskurs

Lügde-Elbrinxen . &bdquo;Unsere Rohstoffe beziehen wir von Produzenten aus Europa genauso wie aus China. In unserem Werk in Elbrinxen werden diese Rohstoffe nach eigenen Rezepturen in Hochleistungsmischern gemischt und anschließend verpackt. Flexibilität in Sachen Schnelligkeit und Produktvielfalt ist bei uns gelebte Praxis", kommentiert Nils Heineker, bei Oxyd für den Einkauf und die Finanzen zuständig, eine Handvoll Gründe, warum sich das Unternehmen seit Jahrzehnten im eher beschaulichen Elbrinxen halten kann.

Oxyd sitzt heute am Postweg, die Gründung und Einrichtung der ersten Produktionsstätte reicht zurück bis ins Jahr 1965; gestartet wurde in einer ehemaligen Mühle in Elbrinxen. Die August-Thyssen-Hütte in Duisburg war einer ersten &bdquo;prominenten" Kunden für das junge Unternehmen. Vereinfacht ausgedruckt, produziert Oxyd Materialien, die &bdquo;feuerfest" weiter verarbeitet werden, typischerweise in Öfen bei Stahlwerken oder in Gießereien. Und obwohl Elbrinxen &bdquo;etwas weiter vom Schuss" liegt, agiert das Unternehmen international. Per Schiffsladung kommen Rohstoffe in Antwerpen, Rotterdam oder Hamburg an, per LKW werden sie in den Lügder Ortsteil transportiert. Und täglich verlassen gleichermaßen Lastwagen mit Säcken oder Big Bags den Standort wieder, um Bestellungen auszuliefern.

Krise nahzu unbeschadet überstanden Gabriele Heineker ist als langjährige Mitarbeiterin heute neben Ulrich Schröter in der Geschäftsführung tätig und legt Wert auf die Feststellung: &bdquo;Wir haben im Laborbereich schon vor Jahren investiert und verfeinern vor Ort unsere Rezepturen oder entwickeln neue Produkte mit unseren eigenen Mitarbeitern rund um FE-Leiter Frank Ferber." Alles in allem hat auch das dazu geführt, dass die Belegschaft kontinuierlich wachsen konnte. Heineker: &bdquo;Heute beschäftigen wir 45 Männer und Frauen in Elbrinxen."

Da Feuerfestmassen in Öfen zu den Verschleißteilen gehören wie die Bremsscheibe im Auto, konnte das Unternehmen die Corona-Krise nahezu unbeschadet überstehen. Frank Ferber: &bdquo;Neben Verschleißmaterial haben wir auch Produkte für den Dauereinsatz im Portfolio. Im Schnitt sind die mit unseren Produkten erstellten Anlagen um die zehn Jahre haltbar, so dass beispielsweise eine Qualitätsverbesserung eine längere Haltbarkeit wäre. Ein Aspekt, den wir gerade im Blick haben." Mittelfristig dürften auch die Veränderungen in den Mobilitätskonzepten der Gesellschaft bei Oxyd ankommen. Warum? Heineker: &bdquo;Unsere Kunden sind Gießereien, die produzieren auch Gussteile für die Automobilindustrie. Wenn dort in den E-Autos weniger Eisen und Stahl verbaut wird, ändern sich natürlich irgendwann für die Zulieferer die Rahmenbedingungen." Und letztendlich auch für die Zulieferer der Zulieferer.

Heineker sieht die Zeit gekommen, sich jetzt schon Gedanken über neue Geschäftsfelder zu machen. &bdquo;Da wir hier in Elbrinxen nicht von einem oder zwei großen Kunden abhängig sind, entstehen bei uns anlässlich der Veränderungen am Markt nicht gleich Sorgenfalten auf der Stirn", so der Einkaufsleiter. &bdquo;Wir sind weniger im Preiskampf gefangen, wir sehen stets die Chancen mit der Produktentwicklung zu punkten."

Auf Wachstumskurs:

Das Grundstück am Postweg kaufte Oxyd vor 50 Jahren zum Bau einer Produktions- und Lagerhalle nebst Verwaltung. Die Gründung geht zurück auf Gerhard Reschke, einen Kaufmann aus Elbrinxen, und Rudolf Schröter, Ingenieur aus Riesa. Beide hatten sich im Lazarett getroffen. Meilensteine in der jüngeren Expansion des Unternehmens waren die Anschaffung einer automatischen Verpackungsanlage (2004), der Bau neuer Lagerhallen (2006-20018) und die Geländeerweiterung durch den Zukauf eines Grundstücks auf 28.000 Quadratmeter (2019).

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