Wind pfuscht den Dachdeckern am Köterberg ins Handwerk

Lügde-Köterberg. Am Freitagmorgen liegen die stummen Zeugen der stürmischen Nacht von Mittwoch auf Donnerstag noch vor dem Köterberghaus: Grüne Trümmer, gewaltige Fragmente des rund 1,5 Tonnen schweren Kupferdaches, welches Sturm &bdquo;Ylenia" vom Gastronomiebetrieb auf Lippes höchstem Berg gerissen hatte. Doch schon droht der nächste Sturm. &bdquo;Zeynep" ist im Anmarsch. Die Handwerker um Dachdeckermeister Julian Jessat aus Lügde müssen nun schnell sein, um möglichst viele Aufräumarbeiten zu erledigen, bevor der Wind wieder an Fahrt aufnimmt.

Meteorologen haben gewarnt, dass &bdquo;Zeynep" noch gewaltiger ausfallen könnte als seine Vorgängerin &bdquo;Ylenia". Der Sturm mit dem harmlos klingenden Frauennamen hatte Windböen von mehr als 100 km/h mit sich gebracht. Eine hatte am Donnerstagmorgen rund 80 Prozent des 150 Quadratmeter großen Kupferdaches und den gemauerten Kamin vom Haupthaus gerissen und auf dem Parkplatz verteilt. Bereits am Donnerstag versuchten Julian Jessat und seine Mitarbeiter, das Köterberghaus notdürftig abzudichten, doch der Wind war zu stark, sie mussten die Arbeiten abbrechen.

Freitagmorgen hatte sich der Wind gelegt. Nächster Versuch auf dem Dach um kurz nach sieben: Den Dachdeckern gelingt es, einen Kran aufzubauen und auf rund 50 Quadratmetern, knapp der Hälfte der abgedeckten Fläche, eine Folie aufzubringen und zu fixieren. Dann wird der Wind wieder stärker, so stark, dass es für die Männer, die nur mit einem Seil gesichert sind, zu gefährlich wird. Um kurz vor 10 brechen sie ab. Immerhin: Julian Jessat geht davon aus, dass die Notabdichtung sturmfest ist. Und er verspricht: Sobald es das Wetter zulässt, wird weiter auf dem Dach gearbeitet.

Neben "Zeynep" lauern Diebe Unterdessen gibt es auch am Boden noch einiges zu tun. Die schweren Kupferfragmente, die die Dachdecker bereits am Donnerstag mit ihren Lieferwagen vor den Eingang des Köterberghauses auf einen Haufen gezogen hatten, müssen für den Abtransport vorbereitet werden. Die Männer warten auf die Mulde, auf die das wertvolle Metall geladen und anschließend abtransportiert werden soll. Das Kupfer achtlos draußen liegen zu lassen, ist zu gefährlich – neben &bdquo;Zeynep" lauern möglicherweise auch Diebe.

Der Kreis Lippe hatte in Absprache mit Polizei und Ordnungsamt der Stadt Lügde die Straße zum Köterberg bereits am Donnerstag gesperrt. Die Sperrung werde mindestens bis zum Wochenende aufrecht erhalten, sagt Daniela Wendt, Fachbereichsleiterin Ordnung und Soziales. Sie rät Bürgerinnen und Bürgern, sich auch nicht zu Fuß oder mit dem Rad auf den Weg zur Bergkuppe zu machen: &bdquo;Bei Sturm ist es auf dem Köterberg lebensgefährlich." Zudem gebe es die Warnung, Wälder und Höhenlagen nicht zu betreten. Man wisse nicht, ob sich vom Dach des Köterberghauses noch Teile lösen und zu Boden krachen könnten. Überdies könnten auf dem Parkplatz noch spitze Teile wie Nägel liegen, die Reifen beschädigen könnten.

Wind pfuscht den Dachdeckern am Köterberg ins Handwerk

Repowering in Niese-Köterberg: Windenergie erreicht neue Höhen

Von Mäusen und Frieden: Wie der Elbrinxer Adventsweg zum Austausch einlädt

Deutliche Warnhinweise: Die Stadt Lügde zehrt die Reserven auf

Drei Menschen stürzen bei Lügde aus einer Kutsche

Lügde zeichnet zwei Institutionen für ehrenamtliche Arbeit aus

Webcam auf dem Osterberg erlaubt Live-Ausblick auf Lügde

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €