Mehr Möglichkeiten für Photovoltaik im Lügder Stadtkern

Lügde. Der historische Stadtkern von Lügde zeichnet sich vor allem durch die markanten roten Dächer aus. Lange Zeit war es nicht erlaubt, diese Dächer mit Photovoltaik zu bestücken. Eine Ratsentscheidung im vergangenen Jahr brachte die Wende: Politik und Verwaltung einigten sich einstimmig und öffneten die Gestaltungssatzung. Allerdings durften nach der neuen Regelung nur 30 Prozent der Dachfläche mit Photovoltaik bedeckt werden.

Potenzial auch für kleinere Dächer Jetzt hat der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen, ebenfalls einstimmig, eine Beschlussempfehlung für den Rat auf den Weg gebracht, der die Menge an Photovoltaik auf dem Dach auf bis zu 40 Prozent der Dachfläche erhöht. Die aktuelle Version, über die der Rat in der kommenden Woche entscheiden soll, ist ein Kompromiss der Verwaltung. So hatten im Vorfeld die im Rat vertretenden Parteien FWG und CDU gefordert, die Begrenzung gänzlich zu öffnen. Außerdem gab es Bedenken, dass sich bei kleineren Dachflächen ein Aufbau nicht lohnen würde. &bdquo;Bei einer relativen Begrenzung haben große Flächen natürlich einen Vorteil. Der jetzige Entwurf, mit der Erlaubnis 40 Prozent der Dachfläche zu bedecken, soll Hauseigentümern mit kleineren Dächern entgegenkommen“, erklärt Torben Blome der Bürgermeister der Stadt.

Klare Gestaltungsregeln Ein weiterer Punkt für die Anpassung der Gestaltungssatzung seien die aktuell dramatisch steigenden, Energiepreise, so Blome. Auch Bewohner des historischen Stadtkerns sollen so die Möglichkeit bekommen, den Strompreisen etwas entgegenzusetzen. Dafür seien die 40 Prozent Abdeckung absolut ausreichen, fügt er hinzu.

Allerdings können die Module nicht wahllos auf dem Dach verteilt werden. In der Ausschusssitzung betonte Bauamtsleiter Gregor Günnewich, dass die Photovoltaikmodule in &bdquo;sinnvollen geometrischen Formen“ angebracht werden müssen. Zudem müsse ein 80 Zentimeter Abstand zu First, Ortgängen, Traufe oder Dachaufbauten eingehalten werden. &bdquo;Damit soll gewährleistet werden, dass die roten Dachkonstruktionen, die charakteristisch für Lügde sind, noch erkennbar sind“, erläutert Blome. Weiter stellt er klar, dass die zur Verabschiedung stehenden 40 Prozent keine rote Linie seien. &bdquo;Wir werden da nicht mit dem Zollstock unterwegs sein“, versichert er. Da die verschiedenen Solarmodule unterschiedlich groß seien, würde die Verwaltung bei einer leichten Überschreitung besagter 40 Prozent der Dachfläche nicht gleich den Rotstift ansetzten, führt der Bürgermeister aus.

Stadtkern für junge Menschen attraktiver machen Insgesamt würde das Angebot gut angenommen. Bürgermeister Blome freut sich über diese Entwicklung und sieht sie als Möglichkeit, den historischen Stadtkern für junge Menschen attraktiver zu machen. &bdquo;Wir wollen ja, dass junge Menschen und Familien in unserer Altstadt wohnen. Denen muss man entgegenkommen. Sonst produzieren wir in der Innenstadt eine Museumslandschaft“, betont er.

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