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Landesförderung: Nach Sabbenhausen sollen auch andere Dörfer profitieren

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Der Krachthof in Hummersen: Hier sieht man regionaltypische ländliche Bausubstanz. Auch die kann gefördert werden. - © Michael Reimer
Der Krachthof in Hummersen: Hier sieht man regionaltypische ländliche Bausubstanz. Auch die kann gefördert werden. (© Michael Reimer)

Lügde. Egal ob Dorfladen oder Boule-Platz, IT-Lösungen oder barrierefreier Umbau von Mehrfunktionshäusern: Das Land NRW fördert Projekte zur Stärkung des ländlichen Raums. Die Stadt Lügde macht auf die Investitionsförderung für lebendige Dörfer aufmerksam - immerhin 18 Millionen Euro stellt die Landesregierung 2024 dafür zur Verfügung. Und bereits im vergangenen Jahr haben zwei Lügder Projekte davon profitieren können.

Zum einen hatte der Heimat- und Verkehrsverein Sabbenhausen 35.369 Euro für die Dachsanierung der Dorfscheune bekommen. Und auch der Förderverein Sabbenhausen durfte sich freuen: 139.476 Euro flossen in die Verbesserung der Aufenthaltsqualität des Dorfplatzes und die Verkehrssicherung der Wege.

Klaus Meier, Vorsitzender des Fördervereins Sabbenhausen, sagte damals, er sehe, „dass in Lügde noch unglaublich viel Potenzial für zukünftige Projektförderungen besteht“. Er und Stefan Vierus als Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Sabbenhausen freuten sich immens über den Geldregen aus Düsseldorf für ihre Projekte.

Bis zu 250.000 Euro Förderung möglich - auch für Private

„Gerade in Lügde hat jeder Ortsteil die Möglichkeit, hier zu profitieren“, ist Bürgermeister Torben Blome überzeugt. Er sieht in dem breit gefächerten Förderprogramm wie er sagt „eine enorme Chance“, insbesondere für Private, aber auch Vereine. Denn nicht nur Städte und Gemeinden, auch natürliche und juristische Personen können sich auf eine Förderung bewerben - bis zu 250.000 Euro pro Vorhaben kann es geben. Gerade private Eigentümer von Gebäuden mit regionaltypischer Bausubstanz - als Beispiel nennt er etwa den Krachthof in Hummersen - haben so die Möglichkeit, „trotz gestiegener Baukosten eine gute Co-Finanzierung zu bekommen“, zum Beispiel im Hinblick auf eine energetische Dachsanierung.

Aber auch Vereine sollten das Programm kennen und nutzen, appelliert er. Denn mit zehn Prozent Eigenanteil sei dann mit Hilfe der Finanzspritze aus Düsseldorf auch die Umsetzung größerer Projekte möglich, ist Blome überzeugt. „Einfach mal bei den Vereinen mit erfolgreichen Projekten nachfragen“, rät er - ganz im Sinne einer guten Nachbarschaft. Denn: „Das Förderprogramm ist sicher keine Eintagsfliege.“

Ländliche Region bedeutendste in NRW

Gefördert werden etwa Dorfläden, Dorfplätze, Bouleplätze, Skater-Anlagen, Bolzplätze ebenso wie barrierefreie Umbauarbeiten von Mehrfunktionshäusern oder Kultur-, Naherholungs- und Tourismuseinrichtungen. Unterstützt wird zudem eine Umnutzung land- oder forstwirtschaftlicher Gebäude zur Stärkung des dörflichen Lebens oder die Entwicklung von IT-Lösungen, um die Infrastruktur im ländlichen Raum zu verbessern. Apropos: Ideen für förderfähige Projekte finden sich in der landesweiten Liste von 2023 auf der Seite des NRW-Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Doch warum so ein Programm? „Die ländlichen Räume abseits der großen Metropolen sind die flächenmäßig bedeutendsten Regionen in Nordrhein-Westfalen“, heißt es dazu. Zwei Drittel NRWs seien ländlich geprägt, neun Millionen Menschen lebten im ländlichen Raum, er sei „wichtiger Produktionsstandort für die Land- und Forstwirtschaft, die frische Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe erzeugt.“

Lebensqualität vor Ort verbessern

Zudem gebe es viele innovative kleine und mittelständische Unternehmen in ländlichen Regionen, die für wirtschaftliche Dynamik sorgen. Und nicht zuletzt böten sich durch die Nähe zu Ballungsräumen „gute Chancen im regionalen und überregionalen Tourismus“. Und Ministerin Silke Gorßen freue sich „auf neue oder modernisierte Gemeinschaftsräume, auf kulturelle und soziale Treffpunkte und viele Ideen, die zu mehr Lebensqualität vor Ort beitragen.“

Ab sofort wird über die Bezirksregierung Detmold das digitale Antragsverfahren für die diesjährige Struktur- und Dorfentwicklung gestartet. Interessierte Gemeinden, Vereine und Einrichtungen können für das Jahr bis zum 15. April Anträge über die Internetseiten der Bezirksregierung (https://www.bezreg-detmold.nrw.de/) einreichen. Es wird empfohlen, sich vor Einreichen eines Förderantrages mit dieser in Verbindung setzen.

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