Lügde stellt neues ISEK auf: Der Wall und die Sporthalle am Ramberg stehen im Fokus

Lügde. &bdquo;Wir wollen an unser Erfolgsmodell ’Lügde 2015’ anknüpfen“, erklärte Gregor Günnewich, Fachbereichsleiter Bauen, in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Er erinnerte daran, dass damals mithilfe des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) unter anderem der Bildungscampus und der Emmerauenpark realisiert werden konnten. Nun soll die Stadterneuerung im historischen Stadtkern weiter gehen. Dafür plant die Stadt die Neuaufstellung eines ISEK. Der Umbau der Sporthalle am Ramberg und die Aufwertung der Wallanlage wurden dabei als Kernmaßnahmen identifiziert.

Carsten Lottner von der DSK Stadtentwicklung stellte den Lokalpolitikern einen Entwurf der Maßnahmen vor. &bdquo;Die Wallanlage soll in drei Abschnitten aufgewertet werden“, erklärte er. Für den nördlichen Teil sind unter anderem Sitznischen im Schutz der Allee vorgesehen. Außerdem soll die tiefe Muldenlage genutzt werden, um das Wasser bei Starkregen zurückzuhalten. Eine naturnahe Spielmöglichkeit entlang der kleinen Emmer soll im mittleren Bereich des Walls geschaffen werden. Für den südlichen Teilabschnitt sieht der Planer kleine Rast- und Ruheräume vor. Zudem soll die Stadtmauer stärker in Szene gesetzt werden.

Die Aufwertung der Wallanlage schlägt mit rund 590.000 Euro zu Buche, der Eigenanteil der Stadt würde somit - bei einem Fördersatz von 60 Prozent - bei 235.000 Euro liegen. Bürgermeister Torben Blome betonte jedoch ausdrücklich, dass mit der Umgestaltung der Wallanlage kein zweiter Emmerauenpark geschaffen werde.

Maßnahmen für rund 13 Millionen Euro Die Sanierung der Sporthalle am Ramberg hatte die Stadt bereits für das vergangene Jahr ins Auge gefasst. Wegen eines zu hohen Eigenanteils hatte die Stadt, wie berichtet, jedoch zunächst Abstand davon genommen, um nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Mit dem ISEK sei nun eine gefunden, wie der Bürgermeister erklärte. Mit rund 7 Millionen Euro fällt diese Maßnahme am stärksten ins Gewicht. Der Eigenanteil lieg bei 2,8 Millionen Euro. Die Gesamtkosten aller ISEK-Maßnahmen sind mit 13 Millionen Euro veranschlagt.

Die in die Jahre gekommene Sporthalle soll durch den Umbau künftig nicht nur für sportliche Zwecke, sondern auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden können, erklärte Lottner. Wie bereits berichtet, sieht der Umbau unter anderem die energetische Sanierung der Halle sowie des Umkleidetraktes vor. Dazu gehören etwa der Austausch der Fenster und Oberlichter und die Dämmung der Außenfassade. Zudem soll durch den Einbau eines Plattformliftes und einer Sitzebene für Rollstuhlfahrer auf der Tribüne Barrierefreiheit geschaffen werden.

Auch die Haustechnik, wie etwa die Lüftungsanlage und das Heizsystem, soll eine Sanierung erfahren. Die Planungen sehen ebenfalls eine Umgestaltung des Außengeländes vor. &bdquo;Diese soll an den Schul- und Bildungscampus anknüpfen und dementsprechend attraktiv gestaltet werden“, sagte Lottner.

Bahnhofstraße soll grundlegend saniert werden &bdquo;Die neue Städtebauförderrichtlinie sieht vor, dass die beiden Kernmaßnahmen auf jeden Fall umgesetzt werden“, erklärte Günnewich. Darüber hinaus sieht der Entwurf noch weitere mögliche Projekte vor, von denen voraussichtlich nicht alle umgesetzt werden. So soll etwa die Bahnhofsstraße fußgänger- und fahrradfreundlicher gestaltet werden. &bdquo;Dafür muss die Straße grundlegend saniert werden“, erklärte der Planer. Die Herausforderung dabei sei, dass die Gehwege durch die dort stehenden Bäume sehr eng seien. Ziel sei es, diese zu erhalten.

&bdquo;Es ist auffällig, dass es im südwestlichen Teil des historischen Stadtkerns keine direkte Verbindung in den Emmerauenpark gibt“, berichtete Lottner weiter. Um eine direkte Anbindung für Fußgänger zu schaffen, müsste die Stadtmauer teilweise geöffnet werden. Eigentumsrechtliche Fragen und solche, die den Hochwasserschutz betreffen, seien bisher jedoch noch nicht geklärt.

Straßenräume und Gebäude aufwerten Auch die Straßenräume rund um das so genannte Marienquartier - nördlich der Kirche - sollen gestalterisch aufgewertet werden. Außerdem soll die Straße zwischen der Hinteren und der Mittleren Straße - diese ist namenlos, da sie keine Erschließungsfunktion hat - fußgängerfreundlich gestaltet werden, indem der Autoverkehr dort komplett herausgenommen wird.

Darüber hinaus sollen Stadt und Bewohner wieder von verschiedenen Fonds und Programmen profitieren. So dient etwa der Verfügungsfonds zur aktiven Mitwirkung der Bewohnerschaft. Damit können beispielsweise Stadtfeste und Veranstaltungen bezuschusst werden. Mit dem Verfügungsfonds zur Stärkung des Zentrums können im historischen Stadtkern beispielsweise Sitzbänke oder Ähnliches gefördert werden. Ebenso ist das Fassaden- und Hofflächenprogramm im neuen ISEK wieder vorgesehen. Mit dem neuen kommunalen Entwicklungsfonds hat die Stadt die Möglichkeit, Immobilien vor dem Verfall zu retten. So werden der Kauf oder Bauarbeiten zur Sicherung der Gebäude gefördert.

Der Ausschuss sprach sich einstimmig für die definierten Ziele aus und beauftragte die Verwaltung in eine weitergehende Abstimmung mit dem Fördergeber zu treten. Den Beschluss zum ISEK fällt der Rat in seiner Sitzung am 28. Oktober.

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