Obstbäumchen und Straußenei: Die neuen Attraktionen des Elbrinxer Martini-Marktes

Lügde-Elbrinxen. Obstbäumchen und Straußenei: Das sind die neuen Attraktionen der 95. Ausgabe des Martini-Marktes im Lügder Ortsteil Elbrinxen. Der ist am Wochenende vollständig geprägt vom Kirmesbetrieb, den Ständen der Kunsthandwerker und dem Service des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV). Ein vitales Dorf, das in seiner Geschichte bis in die Regierungszeit Karls des Großen zurückreicht. Der traditionelle Martini-Markt habe nach dem Corona-Einbruch komplett zur alten Stärke zurückgefunden, berichtet HVV-Chefin Katrin Buhr: Das bewiesen allein rund 3000 Besucher am Samstag.

Zuversicht und neuer Aufbruch nach der Pandemie haben sich gelohnt: Größer denn je präsentiert sich das bunte Markttreiben. Denn zusätzlich zum gastronomischen Angebot, dem Karussellbetrieb und Puppentheater für Kinder, dem breiten Spektrum ausgestellter Handwerkskunst und dem fetzigen Musikvortrag des Spielmannszuges Elbrinxen, zeigen zwei neue Anbieter ihre überraschenden Produkte.

Produkte vom Straußenhof und Obstbäume Die Obstbaum-Experten Kim Forche und Jelmer Polman aus Gellersen (Aerzen) haben jede Menge Obstbäumchen für Balkon und Garten aufgestellt und informieren über leckere alte Apfelsorten. Die heißen zum Beispiel &bdquo;Biesterfelder Renette“, &bdquo;Ananasrenette“ oder &bdquo;Roter Holsteiner Cox“. Was der Name &bdquo;Renette“ bedeutet, wissen die beiden gelernten Physiker, die auf Experten-Umgang mit Baumschule und Streuobstwiese umgesattelt haben, nicht. &bdquo;Irgendwas mit gut schmecken“, vermutet Kim Forche und hat wohl recht, denn nicht umsonst wird unter dieser Bezeichnung eine große Gruppe von Apfelsorten mit langer Geschichte zusammengefasst.

Die zweite große Neuerung: frische Produkte vom Straußenhof. Darf’s ein großes Straußen-Ei sein? Oder eine Portion selbst gefertigter Nudeln, serviert mit einem Gläschen Eierlikör? Das Angebot an Lebens- und Genussmitteln aus hauseigener Produktion lockt an die Stände. Aus Alt mach Neu: Pfiffige Experten des Kunsthandwerks zeigen außerdem ihre &bdquo;Upcycling“-Produkte. Beispielsweise, wie aus Alt-Gummi, Leder oder Kaffee-Kapseln etwas ganz Neues entsteht.

Wer schätzt am besten? Mit rund 70 ehrenamtlichen Kräften ist der Heimat- und Verkehrsverein am Start. Im Kaffee- und Kuchenzelt ist eher selten mal ein Plätzchen an den zahlreichen Sitzbänken frei, und selbst gebackener Kuchen geht wie das sprichwörtliche &bdquo;geschnitten Brot“ über die Ladentheke. Zum Gebäck gehört der &bdquo;heiße Muntermacher“ unbedingt dazu; die freundliche Service-Truppe kommt den Bestellungen gerne nach, gerät aber immer wieder an die Kapazitätsgrenze des Kaffee-Automaten.

Gastronomie ist aber nicht alles: So wartet der HVV mit originellen Ständen auf. Beim &bdquo;Schätzwettbewerb“ sollen Marktbesucher ihre Fähigkeit testen, das Gewicht eines Beutels Turnschule, den Umfang eines großen Fitnessballs oder die Blätterzahl eines Gingko-Bäumchens zu schätzen. Der Stand von Conny Richter und Christine Heinrich ist stets dicht umlagert. Dabei geht es den Schätzern wohl weniger darum, einen der ausgesetzten Preise zu ergattern, als vielmehr um die spielerische Komponente. Sind Wettbewerbe doch immer eine reizvolle Herausforderung.

Der Erlös soll der &bdquo;Brinxen-Bande“ zugute kommen. Bald zehn Jahre schon besteht diese Gruppe von tanzbegeisterten Kindern und Jugendlichen; mit Zulauf selbst aus der Lügder Kernstadt und Bad Pyrmont. &bdquo;Erst begeisterte sich eine reine Mädchengruppe fürs Tanzen, dann kamen auch Jungs dazu“, berichtet Conny Richter. Deshalb musste die Truppe auch von &bdquo;Brinxen Girls“ zur &bdquo;Brinxen Bande“ umgetauft werden.

Seit rund 15 Jahren ununterbrochen dabei: Gerhard Kunz aus Extertal mit seinem Puppentheater für Kinder. Die kleinen Besucher fiebern mit den Tieren mit, wenn der Fuchs &bdquo;Entenhunger“ zeigt, &bdquo;Feldmaus und Stadtmaus“ aufeinandertreffen oder &bdquo;das Schaf singt“.

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