Kammermusik kommt in Uniform ins Kloster Falkenhagen

Lügde-Falkenhagen. Bis auf den letzten Platz war die Klosterkirche Falkenhagen besetzt, als das Heeresmusikkorps Kassel ein Kammerkonzert auf höchstem Niveau bot.

In verschiedenen Zusammensetzungen, beispielsweise als Brass6tett, Holzbläserensemble, Trio D’Anches oder Percussion Ensemble, Holzbläserquintett und in Duo-Formationen präsentierten ausgezeichnete Solisten in häufig selbstangefertigten Arrangements Stücke, die selten auf Konzertbühnen zu finden sind.

Hervorragende Akustik Nach der Begrüßung durch Pfarrer Dietmar Leweke übernahm Hauptfeldwebel Mareike Zaretzke die Moderation und führte mit nützlichen und erläuternden Informationen durch das Programm. Bereits beim ersten Stück, dem &bdquo;Theme from The Pacific“, einer kurzen und mächtig tragenden Filmmusik, zeigte sich die hervorragende Akustik der Klosterkirche.

Man benötigt nur wenige Instrumente, um den Kirchenraum klanglich zu füllen, manchmal auch nur eins. Das demonstrierte Oberfeldwebel Max Arnold bei dem Stück &bdquo;The Green Hill“ des Belgiers Bert Appermont ausgesprochen virtuos auf dem Tenorhorn, zurückhaltend und sensibel am Klavier begleitet von Oberstleutnant Tobias Terhardt. Dieser lieferte zudem Pianobegleitung in anderen Gruppen, wie etwa im Trio Klavier, Klarinette und Horn, aber auch im Zusammenspiel mit &bdquo;Lokalmatadorin“ Stabsfeldwebel Anke Siefert (Flöte).

Moderatorin Mareike Zaretzke wies explizit auf den Lokalmatador-Status hin, denn Anke Siefert stammt aus Elbrinxen und intonierte das &bdquo;Aubade“ (Morgendämmerung) von Philip Sparke mit großem Einfühlungsvermögen und brillanter Spieltechnik. Komponist Carl Reinecke schuf das Trio B-Dur für Klavier, Klarinette und Horn, op. 274. Den 1. Satz daraus, das Allegro moderato, präsentierten Oberfeldwebel Marie Huwe (Horn), Oberfeldwebel Johanna Klett (Klarinette) und Oberstleutnant Tobias Terhardt (Klavier) und vertraten damit den klassischen Teil des Programms.

Ein wahres Klangfeuerwerk Ebenfalls klassisch das Bläserquintett g-Moll, op. 52 No. 2 von Franz Danzi mit Stabsfeldwebel Thomas Nixdorf (Flöte), Stabsfeldwebel Andreas Waßmuth (Oboe) sowie den Hauptfeldwebeln Franziska Hofmann (Klarinette), Nikolaj Christof (Horn) und Mareike Zaretzke (Fagott). Darüber hinaus kamen zeitgenössische Stücke zum Vortag. Ein absolutes Highlight waren die Stücke, die das Percussion-Ensemble quirlig virtuos mit seinen Schlägeln auf Xylophonen zelebrierte. Die Stabsfeldwebel Claudia Römer und Timo Birkenbusch sowie die Hauptfeldwebel Dominik Fischer und Timo Zohlen brannten ein wahres Klangfeuerwerk ab, dazu stammte das Arrangement für &bdquo;Angels we have heard in high“ und &bdquo;Il est né le divin enfant“ aus der Feder von Claudia Römer.

Mit &bdquo;Iron Horse – Highball on whitepass“ setzte das Brass6tett mit den Hauptfeldwebeln Florian Beyer, Carolin Seelhof, Dennis Pieper und Patrick Blume sowie Oberfeldwebel Marie Huwe und Stabsfeldwebel Timo Birkenbusch schließlich einen fulminanten Schlusspunkt und ließ das begeisterte Publikum mit einer langsam beginnenden und sich dann rasant steigernden Fahrt an Eisenbahn- und Dampflok-Romantik teilhaben.

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