Bad Pyrmonts Brunnentempel erstrahlt wieder

Bad Pyrmont. Für viele Menschen aus Lippe gehört ein Besuch im benachbarten Bad Pyrmont seit Jahrzehnten zum festen Ausflugsprogramm. Mitten im Kurzentrum steht eines der markantesten Wahrzeichen der Region: der Brunnentempel über der Heilquelle &bdquo;Der Hyllige Born“. Nach gut 16 Monaten Sanierung ist das über 100 Jahre alte Bauwerk jetzt vollständig instandgesetzt und an die Staatsbad GmbH übergeben worden.

Der Tempel von 1925 zählt zu den prägendsten Gebäuden des niedersächsischen Staatsbads. Sein kupfernes, türkisfarbenes Dach und die markante Kuppel über der Quelle sind nicht nur in Bad Pyrmont, sondern auch für viele Besucher aus Lügde, Schieder oder Blomberg ein vertrautes Motiv. &bdquo;Es gibt in ganz Deutschland keinen vergleichbaren Brunnentempel“, betont Maik Fischer, Geschäftsführer und Kurdirektor des Staatsbads.

Arbeiten am Denkmal – vom Putz bis zum Kupfer Die Sanierung war umfangreicher als ursprünglich geplant. Im Heilquellenschutzgebiet durfte nicht maschinell gearbeitet werden, deshalb musste der Putz händisch entfernt werden. Im Inneren des Dachs wurden zudem korrodierte Stahlteile entdeckt, die die Tragfähigkeit beeinträchtigten. Auch das Verbindungselement zur Wandelhalle musste unerwartet mit überholt werden.

Anschließend erhielt das Bauwerk ein komplett neues hölzernes Sparrengerüst zur besseren Durchlüftung sowie maßgefertigte Kupferplatten für das Dach – &bdquo;hier ist nichts von der Stange“, sagt Baugruppenleiter Holger Mißfelder vom Staatlichen Baumanagement Weser-Leine (StBMWL). Bauleiterin Stefanie Tünnermann ergänzt: &bdquo;Der Brunnentempel hält hoffentlich die nächsten 100 Jahre.“

Insgesamt investierte das Land rund 2,5 Millionen Euro in die Sanierung des gesamten Ensembles aus Wandelhalle und Brunnentempel – davon 1,3 Millionen allein in den Tempel.

Verzögerungen – aber nun wieder vollständig zugänglich Ursprünglich sollte das Gebäude deutlich früher fertig werden. Die zusätzlichen Schäden führten jedoch zu Verzögerungen. Das Verbindungsteil zur Wandelhalle musste überholt werden. Die unterm Putz des Daches verborgenen rostigen Stahl-Dielen mussten ersetzt werden. &bdquo;Die Konstruktion war nicht mehr tragfähig“, erklärt Holger Mißfelder. &bdquo;Das war also keine Kosmetik.“ Immerhin konnte im vergangenen Sommer das große Baugerüst demontiert werden, sodass das Wahrzeichen auf dem Brunnenplatz wieder sichtbar war. Nun ist auch das Innere des Tempels zugänglich – ein Detail ist besonders für architekturinteressierte Besucher gedacht: Unter der Kuppel wurde bewusst ein Feld ohne Neuanstrich belassen, um die Originaloptik von 1925 sichtbar zu machen.

Bedeutung für Stadt und Region Der Brunnentempel ist weit mehr als ein dekoratives Bauwerk. Für Bad Pyrmont symbolisiert er die traditionelle Bäderkultur. Die Kombination aus Wandelhalle, Quelle und Tempel bildet eines der bekanntesten Motive der Kurregion. Kurdirektor Maik Fischer sieht darin sogar eine überregionale Besonderheit: &bdquo;Der Tempel und die Wandelhalle sind nicht nur Gebäude, sondern eine Inszenierung.“

Feier im Frühjahr geplant Eine offizielle Feier zur Wiedereröffnung wird es allerdings erst im kommenden Frühjahr geben – wenn es wärmer ist und die Palmen wieder auf dem Brunnenplatz stehen. Aktuell gehört der Platz dem Weihnachtsmarkt, der bereits vollständig aufgebaut ist. Besucher können den frisch sanierten Brunnentempel ab sofort wieder besichtigen.

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