Arbeiten zur Illumination des Bad Meinberger Kurparks starten

Horn-Bad Meinberg. Den historischen Kurpark in Bad Meinberg für neue Stromleitungen aufbuddeln? Dazu hätte die Denkmalbehörde in Münster vermutlich &bdquo;Nein“ gesagt. Das ist jedoch für die geplante Illumination der Grünanlage auch gar nicht notwendig. Alles läuft per Funk, wie Architekt Ludger Hüttenmüller im Kurgastzentrum erklärt. Schon bald geht es mit den Arbeiten los.

Die Idee dazu hatte Kurdirektor Thorsten Brandt schon, als er vor rund vier Jahren seine Stelle als Geschäftsführer der GesUndTourismus (GuT) Horn-Bad Meinberg GmbH antrat. &bdquo;Wie kann man mehr Wohlfühlatmosphäre schaffen?“, fragte er sich und so entstand die Idee der Kurpark-Illumination. Ein ähnliches Projekt hatte er schon für die Seebrücke in Kellenhusen umgesetzt.

Lichteffekte sommers und winters &bdquo;Die Herausforderung ist, dass die Illumination für das ganze Jahr sein soll“, erklärt Lichtplaner Hüttenmüller aus Neumünster, der über eine Ausschreibung gefunden worden war. Die Geräte müssten wasserresistent sein und auch bei Minus 10 Grad Celsius funktionieren. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz werden die zentralen Sichtachsen an den markanten Bauwerken im Kurpark mit acht Beleuchtungsschwerpunkten, sogenannten &bdquo;Lichtinseln“ ausgestattet. Als zentrales Bauwerk erhält der Brunnentempel fünf verschiedene Lichtinstallationen und Strahler im Außen- und Innenbereich.

Weitere Lichtinstallationen werden an den Hauptfassaden des Kurgastzentrums, an der Fassade des Ballhauses in Richtung Schneckenberg sowie der Musikmuschel angebracht. Zusätzlich werden die Statuen von Fürstin Pauline und Dr. Trampel in Szene und Lichtakzente an den kleinen Brücken am Bachlauf gesetzt. Jeden Abend mit Anbruch der Dunkelheit werden die Gebäude in wechselnde Lichtstimmungen getaucht, und zwar zwei Stunden lang. In welche, dürfte spannend werden.

Bei Veranstaltungen wie dem Weinfest wird eine besondere Illumination zum Tragen kommen. Es gibt Farbwechsel in warmen Weißtönen sowie dem RGB-Spektrum sowie Farbintensitäts- und Schwerpunktänderungen. Zusätzlich zur normalen Steuerung ist der Einsatz einer KI-generierten Lichtsteuerung als Pilot-Projekt vorgesehen, welche zu bestimmten Zeiten eine musikbegleitende Lightshow inszeniert. Hüttenmüller hat sich für eine weiche Steuerungsmöglichkeit extra eine KI-Steuerung aus den USA besorgt. Um den Eingriff in den Landschaftspark so gering wie möglich zu halten, werden die Lichtstationen über W-LAN mit der Steuerung im Kurhaus verbunden.

Im Zuge der Elektroarbeiten werden die vorhandenen alten Leuchten durch neue LED-Lichttechnik ersetzt. Die vorhandenen Stromleitungen können für das neue Projekt genutzt werden. &bdquo;Wir machen keine großen Eingriffe“, verspricht Ludger Hüttenmüller. Die Lieferung und Montage der verschiedenen LED-Außenleuchten, Strahlern und Lichtbänder - teilweise Sonderanfertigungen - erfolgt rückbaubar wegen der denkmalgeschützten Bausubstanz. Für Peter Töws, Geschäftsführer der Firma Rulle, sind die Einbauten bekanntes Terrain, nur die Steuerung sei ein neues Thema.

Sanfte Farbwechsel Bei vorgesehenen rund 820 Betriebsstunden wird die Illuminierung einen Gesamt-Stromverbrauch im Jahr von rund 1650 Kilowatt haben. 760 Euro werden an Stromkosten jährlich anfallen, hat der Lichtplaner ausgerechnet. Da das Kurgastzentrum mittelfristig mit einer Fotovoltaikanlage auf den Dächern ausgestattet werden soll, dürfte der Betrag dann wesentlich geringer ausfallen.

Die Arbeiten sollen Anfang September beginnen. Rund 376.000 Euro kostet alles, wovon Bund und Land wegen des innovativen Ansatzes 90 Prozent fördern. Für die GuT bleibt ein Eigenbetrag von 37.600 Euro. Die Lichtilluminationen werden den historischen Kurpark für noch mehr Menschen attraktiver machen, freut sich Ludger Hüttenmüller. Die offizielle Einweihung ist für Mittwoch, 29. Oktober, geplant.

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