Die Grünen sind „unglaublich zufrieden“

Oerlinghausen. &bdquo;Lebbe geht weiter“ – Mit den Worten des einstigen Fußballtrainers Dragoslav Stepanovic bilanzierte gestern Abend CDU-Herausforderer Lars Cohrs seine Niederlage im Dreikampf um das Amt des Bürgermeisters. In der Bergstadt bleibt es wie gehabt: Mit der absoluten Mehrheit hat sich Dirk Becker (SPD) als amtierender Bürgermeister gegenüber seinen Herausforderern von CDU und Grünen (Julia Eisentraut) durchgesetzt.

Als Lars Cohrs um 20.55 Uhr mit Ehefrau Ilka und ihren zwei Kindern das griechische Restaurant &bdquo;Bei Vasilli“ betritt, wird er mit Applaus begrüßt, doch nach Feiern zumute ist niemandem. Und gerade, als Fraktionsvorsitzende Angelika Lindner bekräftigt, dass Cohrs für die Fraktion ja nicht verloren sei, verkündete dieser, auch seinen reservierten Platz im Stadtrat zur Verfügung stellen zu wollen.&bdquo;Mein Ziel war die Stichwahl. Das haben wir nicht geschafft und dafür übernehme ich die volle Verantwortung“, resümierte Cohrs und schickte Glückwünsche an seinen Kontrahenten Dirk Becker, der keine 200 Meter, im Jägerhaus, seine Wiederwahl feierte.

Becker: &bdquo;Mein Ziel war es, nicht in die Stichwahl zu müssen. Das habe ich erreicht, auch wenn ich mir weniger Zittern gewünscht hätte.“ In 13 Wahlbezirken verbuchte der 54-Jährige die Mehrheit, einzig nicht in Lipperreihe. &bdquo;Das ist sicherlich auf den Grundschulneubau in der Südstadt zurückzuführen“, mutmaßt Becker. &bdquo;Aber Gegenwind darf einen nicht von dem abhalten, was einem wichtig ist“, nimmt es Becker gelassen.

Mit dem Gesamtabschneiden zeigte sich die SPD zufrieden- auch weil mit der Initiative Oerlinghausen eine sechste Partei einige Stimmen einheimste. Grund zur Freude hatten auch die Grünen: &bdquo;Wir wollen nicht nur das Zünglein an der Waage sein, sondern aktiv mitgestalten“, gab Ulrike Meusel (Grüne) die Richtung vor.

Kontinuität ist wichtig Ein Kommentar von Niklas Böhmer

Dass Dirk Becker schon im ersten Durchgang die absolute Mehrheit erringen konnte, hat wohl die wenigsten überrascht. In der Bergstadt ist die breite Mehrheit mit der Arbeit ihres Stadtoberhauptes eben zufrieden. Dass Lars Cohrs attestieren muss, in der Bevölkerung nicht gerade auf Wechselstimmung getroffen zu sein, untermauert den hohen Zufriedenheitsgehalt in Beckers erster Legislaturperiode.

Dass der Großteil der Oerlinghauser Wählerschaft (noch) nicht bereit für eine junge Bürgermeisterin ist, war zu erwarten. Becker selbst wirkte an diesem Abend zuversichtlich – und verkörpert damit das, was es in dieser besonderen Zeit braucht. Solange der Gemeinschaftssinn passt, ist Kontinuität wichtig und richtig.

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