Oerlinghausens Bürgermeister blickt auf das Jahr 2020 zurück

Oerlinghausen. Das vergangene Jahr war für niemanden einfach. Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft, aber auch jeden einzelnen vor Herausforderungen gestellt, die vorher noch niemand erlebt hat. Und ausgerechnet in diese Zeit fällt die Kommunalwahl – und damit auch die Wahl des Bürgermeisters für die Bergstadt. Mehr als die Hälfte der Wählerinnen und Wähler, 53,5 Prozent, entscheiden sich am 13. September für den SPD-Politiker Dirk Becker. Er wird damit gleich im ersten Wahlgang in seinem Amt bestätigt, in das er 2015 mit einem Ergebnis von 70 Prozent hineingewählt worden war.

Er sei &bdquo;froh, dass ich wiedergewählt worden bin, denn in den vergangenen fünf Jahren habe ich viel anstoßen können, bin aber mit vielem auch noch nicht fertig", sagt Dirk Becker. Corona hat eben vieles schwieriger gemacht. Jüngstes Beispiel ist das Verhalten einer freichristlichen Gemeinde im Kreis Herford. &bdquo;Wir haben hier in Oerlinghausen keine Probleme mit den Mennoniten", betont der Sozialdemokrat.

Es gebe wöchentliche Gespräche mit Pastor David Wiebe, Mitarbeiter des Ordnungsamtes hätten sich die Räume in der Mennonitengemeinde angeschaut. Die Mennoniten würden sich nicht nur an das Hygienekonzept der Stadt halten, sondern sich auch regelmäßig nach weiteren Maßnahmen erkundigen.

Einiges erreicht, vieles noch vor der Brust

&bdquo;Für die vergangenen zwölf Monate hatten wir uns viel vorgenommen", sagt Becker im Gespräch rückblickend, &bdquo;und trotz der starken Einschränkungen haben wir einiges erreicht." Und er bringt auch gleich einige Beispiele: Die Grundschule in der Südstadt werde zu einer der modernsten Grundschulen in Lippe aufgebaut, das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) werde vorangetrieben, das Baugebiet in Helpup werde entwickelt, die Förderanträge für den Erhalt und die Sanierung des Freibades sind abgeschickt und kurz vor Weihnachten kam die Nachricht, dass die Klimaerlebniswelt, die im oberen Teil des Freibadgeländes entstehen soll, mit 6,2 Millionen Euro gefördert wird.

Als Dirk Becker 2015 als Bürgermeister antrat, hatte er allen Parteien Gespräche angeboten. Mit der CDU habe sich die Zusammenarbeit allerdings recht zäh gestaltet. &bdquo;Vielleicht waren das die Nachwehen der Wahl 2015", sinniert der SPD-Mann. Nach der Wahl 2020 habe sich das Verhältnis jedoch geändert. &bdquo;Es ist eine neue Form der Zusammenarbeit entstanden, die deutlich konstruktiver ist", sagt Becker. Und weiter erklärt er: &bdquo;Wenn man miteinander spricht, stellt man viele Gemeinsamkeiten fest."

Zum Einzug der drei Vertreter der Initiative Oerlinghausen in den Stadtrat sagt Becker, dass die Initiative bisher in Lipperreihe viel auf die Beine gestellt habe. &bdquo;Sie wollen konstruktiv mitwirken, müssen sich aber darüber im Klaren sein, dass sie jetzt Vertreter des Stadtrates sind und dass Proteste nicht die Gremienarbeit ersetzen können", betont der Bürgermeister.

Schulentwicklung und die Innenstadt sind wichtige Themen

Zu der Frage nach wichtigen Themen für das begonnene Jahr nennt er die Schulentwicklung. &bdquo;Für eine gute digitale Ausstattung haben wir eigentlich zu wenig Geld und Personal", sagt er und hofft, dass sich die Coronasituation in einigen Wochen günstiger darstellen wird.

Ein weiteres Thema für Becker ist die Entwicklung der Innenstadt. Die Geschäftsleute müssten stärker deutlich machen, dass in der Bergstadt Besonderes geboten werde und verweist auf das Rumpelstilzchen und die Goldschmiede. &bdquo;Zu Oerlinghausen gehört nicht nur die Natur, sondern auch unter anderem eine gute Gastronomie", skizziert der Bürgermeister eine mögliche Entwicklung.

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