"ZweiHochVier": Auf dem größten Segelflugplatz Europas

Oerlinghausen. Der größte Segelflugplatz Europas, gemessen an den Starts – kein geringeres Ziel hatten Philipp und ich, Nico, am heutigen Tag. Und dafür mussten wir nicht lange fahren. Gerade mal knapp 20 Kilometer sind es von der LZ-Redaktion in Detmold bis zum Flugplatz Oerlinghausen. "25.000 bis 30.000 Starts haben wir jährlich in Oerlinghausen, das ist europaweit Spitze", sagt Rolf Tiemeyer, Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft. Mehrere Vereine und eine Segelflugschule sind dort ansässig. Tiemeyer führte uns über das Gelände und gewährte uns einen Einblick hinter die Kulissen.

" ZweiHochVier " – das Volo-Spiel der LZ : Die Nachwuchsjournalisten Philipp Kersten und Nico Düllmann gehen auf eine 16-tägige Tour durch Lippe, jeden Tag steht eine andere Kommune auf dem Programm. Was sie dort erwartet und wem sie dort begegnen, das wissen sie nicht. Erst am Morgen des eigentlichen Termins bekommen sie einen Umschlag überreicht, aus dem sie die Aufgaben entnehmen.

Zum Quatschen in den Tower Zunächst verschaffen wir uns einen Überblick, im wahrsten Sinne des Wortes. Es geht in den Tower. Dort erwartet uns Wolfgang Gerdes, der heute Flugleiter ist. In dieser Funktion informiert er unter anderem startende und landende Flugzeuge über die Windstärke und -richtung und sorgt damit für einen reibungslosen Ablauf des Flugbetriebs. Bereits seit 60 Jahren ist die Fliegerei seine Leidenschaft: "Das Fliegen hat mir viel gegeben – aber auch viel genommen", sagt er. Mit 15 Jahren machte er seinen Flugschein. Als seine Freunde am Wochenende feierten, büffelte er Navigation, Meteorologie und Technik für die theoretische Prüfung oder verbrachte die Zeit auf dem Flugplatz.

Seine Leidenschaft für das Fliegen ist deutlich spürbar. Vor einem Jahr gab der heute 75-Jährige zwar die aktive Fliegerei auf, doch in seiner Funktion als Flugleiter verliert er den Kontakt zum Fliegen nicht. Zweimal in der Woche ist er im Tower zu finden. Mehr als eine Stunde verbringen Philipp und ich mit Wolfgang Gerdes im Tower.

1000 Kilometer mit dem Segelflugzeug Er kann sich die Zeit nehmen, denn unter der Woche sei es meist recht ruhig, erst am Wochenende sei richtig viel los. Fünf Startwinden ziehen dann die zahlreichen Segelflugzeuge in eine Höhe von 300 bis 400 Meter. "Ein Flug kann dann zwischen fünf Minuten und mehreren Stunden dauern", sagt Gerdes.

Einen fast zehnstündigen Segelflug absolvierte erst vor wenigen Tagen Lukas Brune, den wir anschließend in der Werkstatt der Segelflugschule treffen. Brune ist nicht nur Mechaniker, sondern auch Leistungsflieger und legte am vergangenen Mittwoch 1000 Kilometer zurück. Von Oerlinghausen ist er in den Süden bis zum Bayerischen Wald geflogen und anschließend entlang der Grenze zu Holland zurück nach Oerlinghausen. Beeindruckend.

Danach schauen wir bei ein paar ansässigen Vereinen vorbei und können in die Werkstätten schauen. Eine wirkliche Aufgabe scheint es für uns heute nicht zu geben. Vielmehr erinnert es an einen regulären Reporter-Termin. Doch die Leute, die wir treffen, nehmen sich Zeit für uns und geben uns viele interessante Einblicke. Hätten Sie zum Beispiel gewusst, dass ein Segelflug so lange dauern kann? Ich nicht. Und somit endet ein spannender Vormittag auf dem Flugplatz in Oerlinghausen.

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