Oerlinghauser Stadtwerke-Team hilft bei Rehkitz-Rettung

Oerlinghausen. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Mehr als gut 30 Rehkitze haben Jäger in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Stadtwerke im Bokelfenner Gebiet, in Schloß Holte-Stukenbrock und der Region gerettet. Zum Einsatz kamen dabei Drohnen, mit denen die Stadtwerke die eigenen Anlagen überprüfen. Oder eben auch Tiere retten. Das teilt Michael Makosch, Vertriebsleiter der Oerlinghauser Stadtwerke, mit.

Sommerzeit ist auch immer Mahdzeit. Die landwirtschaftlichen Flächen und Felder werden gemäht. Immer wieder kommt es dabei vor, dass sich Tiere auf den Feldern aufhalten. Rehkitze zum Beispiel, die in den ersten Wochen ihres Lebens dem sogenannten Drückinstinkt folgen: Sie drücken sich tief auf den Boden und bleiben zwischen hohem Gras oder Getreide regungslos liegen.

Instinkt ist lebensgefährlich Was vor natürlichen Feinden schützen kann, ist beim Einsatz von großen Mähmaschinen lebensgefährlich. Um diese Tiere zu retten, werden vielfach Drohnen mit Wärmebildkameras vor der Mahd über das Feld gesteuert, um Rehkitze während der Brut- und Setzzeit aufzuspüren. Mitarbeiter der Stadtwerke Oerlinghausen haben einem Team nun ehrenamtlich bei diesen Einsätzen in der Region geholfen. Die Technik - Drohne mit Wärmebildkamera - ermögliche es, Wärmequellen in der Umgebung zu erkennen, darunter auch die Wärmesignatur von Rehkitzen, erklärt Lucas Heymann, Leiter Erzeugung bei den Stadtwerken Oerlinghausen.

Die Stadtwerke stellten ihre Technik unentgeltlich zur Verfügung, sagt Michael Makosch. Lucas Heymann habe den Kontakt zum Hegering Schloß Holte-Stukenbrock hergestellt, er sei selbst passionierter Jäger. Zu den Aufgaben eines Hegerings gehört die Hege, also die Pflege und der Schutz auch des Wilds. Landwirte, Jagdpächter und eben Stadtwerke-Mitarbeiter arbeiteten bei ihren Rettungseinsätzen zusammen. Den Einsatz an den Drohnen &bdquo;übernehmen Mitarbeiter, die für den Drohnenflug zertifiziert sind“, erklärt Michael Makosch.

Sie geben den anderen Helfern Informationen, wenn sie ein Rehkitz entdeckt haben, und übermitteln ihnen die Daten, wo das Tier zu finden ist. Die Helfer fassten die Tiere nur mit Handschuhen an, damit kein menschlicher Geruch übertragen werde und das Muttertier sein Kitz später wieder annehme. Während der Mahd werden die Jungtiere in einer Box gesichert und danach wieder freigelassen.

Fördermittel für Drohnen Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkamerasystem zur Rehkitzrettung mit einem entsprechenden Bundesförderprogramm auch im Jahr 2023. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sind in diesem Programm für jagdliche Vereine und Rehkitz- und Wildtierrettungsvereine insgesamt 4,4 Millionen Euro ausgewiesen.

Die Förderung richte sich allerdings nur an Teilnehmer, &bdquo;die in der ersten Stufe des Antragsverfahrens eine Eingangsbestätigung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn erstellt haben“, heißt es vom Ministerium. Sie könnten bis zum 1. September einen Antrag auf Auszahlung der Zuwendung stellen. Weitere Informationen dazu sind unter den Rubriken "Projektförderung/Fördermaßnahmen/Nationale Förderung" auf der Internetseite www.ble.de zu finden.

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