Schieder-Schwalenberg. Vor einem knappen halben Jahr haben Schieder-Schwalenbergs Politiker beschlossen, dass die Grundschule Schieder in die benachbarten Gebäude der ehemaligen Schlosspark-Hauptschule umziehen soll. Im Stadtentwicklungsausschuss hat ein Architekturbüro nun das neue Konzept und die Kosten vorgestellt.
"Als ich die Zahlen das erste Mal gesehen habe, stand ich kurz vor dem Herzinfarkt", bereitete Bürgermeister Jörg Bierwirth die Politiker auf das teure, aber wohl alternativlose, Ergebnis vor.
Der Vorschlag: Zwei Gebäude sollen abgerissen werden, weil deren technische Anlagen und die Bausubstanz sonst aufwendig saniert werden müssten. Betroffen sind die jetzige Grundschulverwaltung und der Trakt, in dem die Klassen zwei bis vier unterrichtet werden. Das OGS-Gebäude, der Trakt für die ersten Klassen sowie das ehemalige Schlossparkschulgebäude würden verbleiben. In letzteres soll ins Erdgeschoss die Verwaltung der Grundschule einziehen. Die Klassenräume im Obergeschoss würden umgebaut und mit kleineren Klasseneinheiten sowie Gruppenräumen und einer WC-Anlage an den Primarbereich angepasst. Im Obergeschoss würden die Klassen 2 bis 4 unterrichtet. Die 1. Klassen würden wie bisher in ihrem eigenen Trakt bleiben. Ein Unterrichtsraum für die Inklusion würde im OGS-Gebäude eingerichtet.
Da die Grundschule nach derzeitigem Stand nicht das komplette Obergeschoss der ehemaligen Schlossparkschule benötigen würde, könnte dieser Bereich auch von anderen Institutionen genutzt werden. "Infrage kommen würde beispielsweise die Volkshochschule aber eventuell auch die Flüchtlingshilfe", sagte Bürgermeister Jörg Bierwirth. Solle die Grundschule die Räume doch irgendwann benötigen, sei auch eine Erweiterung denkbar.
Die Kosten: Stolze 1,6 Millionen Euro müsste die klamme Kommune locker machen, um das gesamte Projekt (Abriss, Umbauten, Brandschutz, technische Anlagen, Toiletten und mehr) zu stemmen. Die Maßnahmen hatten die Planer bereits auf zwei Abschnitte verteilt. Eventuell könnten die Kosten noch weiter zeitlich gestreckt werden.
Die Finanzierung: Das wird die Gretchenfrage, mit der das Projekt steht oder fällt. 800.000 Euro stünden aus der vom Land gezahlten Schulpauschale mehrerer Jahre zur Verfügung. Spannend wird die Frage, wie der Rest finanziert werden soll. Hier muss nun die Verwaltung Vorschläge erarbeiten und sie den Politikern zur Diskussion vorstellen.
Die Alternative: Der Vorschlag sei Bürgermeister Jörg Bierwirth zufolge aus zwei Gründen alternativlos. Bliebe alles so wie es jetzt ist, müsste die Stadt mehr als eine Million Euro in die Sanierung der bestehenden Schulgebäude stecken. "Wir haben leider einen erheblichen Investitionsstau", sagt Bierwirth. Das hatte auch das Architekturbüro festgestellt. Darüber hinaus ist die Stadt quasi gezwungen, die Grundschule in das Hauptschulgebäude umziehen zu lassen. Die Schlossparkschule war nämlich vor geraumer Zeit mit Fördergeldern umgebaut worden, weshalb sie weiter als Bildungsstätte genutzt werden muss. Ansonsten müsste die Kommune die Fördergelder zurückzahlen.
Der Zeitplan: Der Abriss sowie der Umbau könnte in den Sommerferien im Jahr 2017 über die Bühne gehen, so dass der Umzug zum neuen Schuljahr 2017/18 stattfinden könnte. Ob dann bereits alle Arbeiten, zu denen auch eine Neugestaltung des dann größeren Schulhofs gehören, fertig sind, hängt unter anderem von der Anzahl der Bauabschnitte ab. Letztendlich steht und fällt alles mit der Finanzierung.