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Corona-müde Lipper zieht es zum Autokino an den Schiedersee

Nicole Ellerbrake

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Autokino am Schiedersee - © Nicole Ellerbrake
Autokino am Schiedersee (© Nicole Ellerbrake)

Schieder-Schwalenberg. Gemütlich im Auto sitzen und ohne Ansteckungsgefahr einen Film anschauen: Dieses Erlebnis im Autokino erfreut sich gerade zu dieser Zeit besonders großer Beliebtheit, nicht zuletzt, weil das Autokino fast das einzige an Freizeitaktivitäten ist, was offiziell erlaubt ist. Ein halbes Jahr eher als ursprünglich geplant ist das Autokino am Schiedersee am Freitagabend in die erste Saison des Jahres gestartet.

Auto an Auto reihte sich auf dem Weg zum Einlass zu der großen Wiese. Eineinhalb Stunden vor Beginn des Filmes ist für die Besucher in ihren Fahrzeugen Einlass und diese Zeit ist auch notwendig, damit die Mitarbeiter die Autos nach Größe sortiert in die Reihen einweisen können. „Der Andrang ist riesig" freute sich Benjamin Krentz, Geschäftsführer der Eventfirma „infinity". „Der Verkauf fand dieses Mal ausschließlich über das Internet statt und schon dort in den sozialen Netzwerken haben wir sehr viele positive Rückmeldungen erhalten". Die Menschen seien einfach froh gewesen, dass nach der langen Durststrecke nun endlich wieder eine Veranstaltung stattfinden dürfe, so Krentz.

Fotostrecke: Autokino am Schiedersee

Dementsprechend schnell waren die Vorstellungen auch ausverkauft. Bis erstmal einschließlich dem 3. Mai werde es täglich eine Vorstellung und am Wochenende jeweils zwei geben, erklärt Krentz. Normalerweise wollte der Veranstalter erst wie gewohnt im Herbst mit seiner Saison starten. Um seinen Kunden etwas Gutes zu tun und seine Mitarbeiter zu beschäftigen, hatte er sich kurzerhand für den vorzeitigen Beginn entschieden. Auch das Wetter spielte mit und sorgte, zumindest am frühen Abend, für sommerliche Temperaturen. Filme gebe es je nach Beliebtheit und Verfügbarkeit, erklärte Krentz. „Momentan werden in den Kinos keine neuen Filme gezeigt, daher orientieren wir uns daran, was den Besuchern sonst so gefällt." Der Freitagabend begann mit dem Film „Jumanji: The next Level", gefolgt von „The Grudge" in der Spätvorstellung.

Familienausflug mit mehreren Autos

Nur unter strengen Auflagen durfte Krentz das Autokino öffnen. Schon der Kartenverkauf findet nur über das Internet statt. Das dort erworbene Ticket beinhaltet einen QR-Code, den die Mitarbeiter am Einlass dann durch das geschlossene Autofenster einscannen. „Die Erfahrung hat bereits am ersten Abend gezeigt, dass sich dieser am besten lesen lässt, wenn er auf dem Handy eine Größe von einem Zweieurostück hatt und das Display möglichst hell eingestellt hat", erklärt Krentz und bittet damit gleichzeitig die künftigen Besucher, dies für einen reibungslosen Ablauf zu berücksichtigen. Auf der Fläche sorgten dann zehn Mitarbeiter mit Abstandsmessern dafür, dass zwischen jedem Auto nach links und rechts eineinhalb Meter Platz zum Nachbarn eingehalten werden. Aus dem Auto aussteigen ist nur einzeln und auch nur für einen Toilettengang gestattet. 250 Fahrzeuge dürfen jeweils zu einer Vorstellung auf das Gelände.

Gut gelaunt und sichtlich zufrieden mit der gern angenommenen Abwechslung saßen die Besucher zu zweit oder sogar als Familienausflug in gleich mehreren Autos nebeneinander in ihren Fahrzeugen, in denen sie es sich sichtlich bequem machten. Der Ton kam über das Radio und Verpflegung brachten sie sich von zuhause mit. „In den kommenden Tagen werden wir auch wieder wie gewohnt einen Verpflegungsstand anbieten können" versprach Krentz. Dieser werde dann als Drive-In auf dem Weg zum Gelände Popcorn, Nachos und Getränke verkaufen.

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