Streetfood lockt am Wochenende zum Schiedersee

Schieder-Schwalenberg. Nach dem erfolgreichen Autokino ist dies die erste größere Veranstaltung, das die Erlebnishungrigen – mit der Betonung auf &bdquo;hungrig" – an den Schiedersee locken soll: Am kommenden Sonntag, 19. Juli, wartet ab 11 Uhr am Kronenbruch-Ufer mit dem Streetfood-Markt eine kulinarische Weltreise auf die Gäste. Und es wartet Funti, das niegelnagelneue Maskottchen des Freizeitparks Funtastico.

&bdquo;Mit Anstand und Herzlichkeit", unter diesem Motto steht die Veranstaltung, die in den vergangenen Jahren bereits einen festen Platz im Jahreskalender am See hat – eigentlich immer am Wochenende nach &bdquo;Schiedersee in Flammen". &bdquo;Das Streetfood-Festival bot sich immer an, weil wir dann die Bühne vom Wochenende davor noch stehen lassen konnten", erzählt Benjamin Krentz, Betreiber des Erholungszentrums am Schieder-See. Nachdem dieses Vergnügen den Lippern pandemiebedingt in diesem Jahr versagt geblieben ist, wollte er dennoch einen ersten Versuch machen, auch in der Sommerzeit Menschen an den See zu bringen.

&bdquo;Wir konnten ein schlüssiges Hygienekonzept vorlegen und haben deswegen grünes Licht bekommen", berichtet Krentz. Konkret heißt das, dass die elf Streetfoodtrucks die große Wiese in Seeufernähe im Rund besetzen werden. &bdquo;Wir sorgen dafür, dass die Leute vor den Trucks ausreichend Abstand haben", erzählt er.

Mit den vollen Tellern geht es dann – übrigens unter freiem Himmel maskenlos – in den Restaurantbereich, der genauso betrieben wird wie zurzeit: &bdquo;Wenn Sie so wollen, ist das eine große Außengastronomie. Das heißt, jemand nimmt Sie in Empfang, Sie können sich die Hände waschen und desinfizieren und hinterlassen Ihre Adresse. Die Sicherheit ist damit gewährleistet."

Das Angebot ist groß: Amerikanische Hot Dogs und Burger, Deutsches Spanferkel, Französische Crêpes und spanische Burritos gehören in diesen internationalen kulinarischen Reigen. Symbolisches Standgeld Zu verdienen gibts hier für die Gastgeber nicht allzuviel, sagt Krentz, das Standgeld ist eher symbolisch, und &bdquo;wenn es am Ende plus minus Null aufgeht, sind wir zufrieden." Denn es gehe ihm vor allem darum, dass der Schiedersee auch in Zeiten der Krise weiter als lohnendes Ausflugsziel in den Köpfen bleibe. Darum hat er auch bei einer niederländischen Agentur ein Maskottchen in Auftrag gegeben, das erst vor wenigen Tagen als lebende Figur am See unterwegs ist: &bdquo;Funti" ist knallblau, hat große Füße und Ohren und sicherheitshalber einen bunten Rettungsring. &bdquo;Unser Auszubildender liebt es, in diese Figur zu schlüpfen", verrät der Unternehmer. &bdquo;Denn das muss man auch können: Man darf nicht sprechen, aber muss auf die Leute zugehen, Selfies mit ihnen machen und Autogramme geben." Denn mittlerweile seien Fotos auf Instagram mit ihrem Werbeeffekt nicht zu unterschätzen.

Vieles gilt es derzeit, neu zu denken, nicht nur im Bereich die Werbung. Der Trend zum Urlaub in Deutschland ist auf dem Campingplatz sehr gut zu spüren: &bdquo;Pfingsten ging hier überhaupt nichts mehr." Jetzt sei es natürlich etwas ruhiger, aber der Platz sei immer noch sehr viel stärker belegt als sonst um diese Jahreszeit.

Und dass das noch mehr wird, könnte demnächst auch dem neuen Buchungssystem zu verdanken sein: &bdquo;Wir haben bestimmt Tausend Anrufe bekommen von Leuten, die reservieren wollten. Wir haben immer gesagt, dass das nicht geht, aber dass es auch nicht nötig sei, weil wir immer noch Platz haben." Doch die Erfahrung habe gezeigt: &bdquo;Das glauben die Leute nicht, sie wollen sich nicht darauf verlassen."

Mit dem neuen Buchungssystem hingegen sei es möglich, sich eine Parzelle auszusuchen, sie zu reservieren und gleich mit PayPal zu bezahlen. &bdquo;Dann haben die Leute die Sicherheit, dass sie wirklich ihren Platz bekommen und nicht unverrichteter Dinge wieder abreisen müssen." Das alles gehe so vollautomatisch, dass die Gäste eigentlich mit niemandem mehr sprechen müssten, um zu buchen. Sie bekommen bei der Buchung auch bereits den Code für das Sanitärgebäude.

Aushilfen fehlen Interessanterweise seien trotz der größeren Gästeschar die Sanitäranlagen seltener genutzt. &bdquo;Wir reinigen hier noch mehr als sonst. Das mittlere Waschbecken ist gesperrt, die Duschen können wegen der Trennwände alle genutzt werden – vorausgesetzt, die Gäste tragen bis dorthin Masken." Doch setzten die meisten anscheinend eher auf die eigene Toilette im Wohnmobil.

Mit den Tagesgästen kommen sich die Camper übrigens nicht ins Gehege: Für sie stehen zusätzliche Toiletten bereit, die nach jeder Benutzung desinfiziert werden. Das hat auch zur Folge, dass die Toilettenanlage im Restaurant den dortigen Gästen vorbehalten bleibt, wie es die Coronaschutzverordnung vorsehe.

Die zusätzlichen Reinigungs- und Kontrollpflichten haben für infinity events als Betreiber des Erholungszentrums, aber auch der Gastronomie am Hermann und in der Phoenix-Contact-Arena zusätzliche Personalkosten gebracht: Insgesamt etwa drei Stellen fallen auf diese Aufgaben. Viele der Aushilfen konnten bisher nicht wieder richtig einsteigen, einige Aufgaben erledigen jetzt die festangestellten Kräfte, die wegen der ausgefallenen Veranstaltungen sonst nicht viel zu tun haben.

&bdquo;Das ist wirklich, was uns am meisten fehlt", berichtet Krentz. Gerade habe er erstmals wieder eine Hochzeitsfeier angenommen, zu der jetzt bis zu 150 Leute kommen dürfen. &bdquo;Vor der Pandemie waren das pro Wochenende zwei oder drei." Aber wie ihm gehe es ja vielen Gastronomen, nicht nur in Lippe. &bdquo;Ich hoffe einfach, das es bald einen Impfstoff gibt."

Drachenbootrennen findet statt Die neue Coronaschutzverordnung macht es möglich: Am Samstag, 22. August, findet am Schiedersee das beliebte Drachenbootrennen statt. Dafür können sich gern noch Teams aus lippischen Firmen anmelden.

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