Schieder-Schwalenberg. Die Bürger waren gerade mal an zwei Händen abzuzählen, die am Montagabend der Einladung der Stadtverwaltung ins ehemalige Seglerheim am Schiedersee zur Bürgerversammlung gefolgt sind.
Bevor die Stadt einen neuen Bebauungsplan für das Südufer des Schiedersees aufstellt und damit Pächter Benjamin Krentz Planungssicherheit gibt, wollte sie frühzeitig die Bürger ins Boot holen - als Entgegenkommen, denn „vorgeschrieben ist diese Versammlung nicht“, wie Bürgermeister Jörg Bierwirth betonte.
Wie berichtet, möchte Benjamin Krentz das Gelände entwickeln, einen besseren Stellplatz für Wohnmobile schaffen und vor allem auf dem Gelände nach Osten zum Wald hin ein Areal mit Glampingelementen schaffen. Nach dem derzeit gültigen Bebauungsplan ist an der Stelle bis zum Waldrand eine reine Ferienhaussiedlung vorgesehen. Darum will die Stadt hier einen neuen Plan aufstellen, der in Abstimmung mit dem Kreis Lippe mehr Abstand zum Wald lässt.
Einwände bis Silvester melden
Dennoch äußerten sich die anwesenden Anwohner unzufrieden: „Hier findet eine vollkommen unnötige Versiegelung der Flächen statt“, sagte einer, vor allem mit Blick auf die Ausweichparkplätze direkt unterhalb des Wohngebietes sowie den Bau von Ferienhäusern samt Stellplätzen. Die Parkerei bei Großveranstaltungen in ihrem Wohngebiet nervt die Leute ohnehin.
Eine Anwohnerin beklagte sich darüber, dass eine Ferienhaussiedlung das Naturerlebnis am See schmälern würde und man dann nicht mehr mit dem Hund oder dem Pilzkorb über die Wiesen am Waldrand gehen könne. Könnte man übrigens streng genommen auch jetzt nicht: Das Land gehört dem Kreis und ist von Krentz gepachtet, also kein öffentlich begehbarer Bereich.
Planer Jens-Peter Huesmann verspricht, dass alle Einwände in der Planung aufgelistet werden, am Ende wird die Politik abwägen, wie sie entscheidet. Jetzt sind die Pläne öffentlich auf der Internetseite der Stadt und im Rathaus einsehbar, bis Silvester nimmt die Stadt die Einwendungen und Anregungen entgegen.