Schieder-Schwalenberg. Kleine Anekdoten, aber auch detailreiches Fachwissen erfuhren die Besucher der Galerie Haus Bachrach von Philipp Hennevogl, der zur Ausstellungseröffnung im Plauderton den Fragen der Vereinsvorsitzenden Helga Ntephe Rede und Antwort stand. Eine Auswahl der Werke ist an jedem Wochenende bis zum 15. Juni zu sehen.
„Beim Malen habe ich mich immer geärgert, weil ich eigentlich nie wusste, wann die Arbeit fertig war“, erzählt Hennevogl, der in Kassel Freie Kunst und Malerei studierte und mittlerweile als freischaffender Künstler in Berlin lebt und wirkt. Auch wenn die Arbeit im Linolschnitt mit großen Beschränkungen einhergehe und das Ergebnis erst am Ende sichtbar werde, so sei dies eben sein Metier.
Hennevogl arbeitet mit der sogenannten „Verlorenen Platte“: In sechs Schnitten zerlegt er die Fläche nach und nach in Formen und schafft mit jedem Schritt farbliche Abstufungen. Bunte Farben gibt es bei Hennevogl selten. Sie fehlen ihm nicht, wie er sagt. Und so zeigt sich eine detailreiche Graslandschaft wie eine Nahaufnahme in schwarz-grau-weiß, aber unverkennbar in der Struktur.
Eine einzige grüne Wiese
Die Natur, die Pflanzenwelt, die er mit der Kamera einfängt, lasse die Phantasie im Kopf arbeiten, erklärt der Künstler, und so entstehen mit eigener Vorstellungskraft Motive und Formen angelehnt an das natürliche Vorbild. Die wilde Distel im Großformat und absoluter Authentizität, ein mit weißer Plane bedeckter Sandhaufen, der hell und mit sanft geschwungenen Linien einen sicheren Kontrast zum fein ziselierten Blattwerk auf dunklem Grund bildet oder die schwarze Katze inmitten einer Gänseblumenwiese. Letztere Arbeit ist sowohl in schwarz-weiß als auch mit leuchtend grüner Wiese zu sehen - der einzige bunte Farbtupfer in der Ausstellung.
Stinkende Nieswurz oder Lilien in der Vase, die Platten, auf denen die Werke unter den Händen des Künstlers nach und nach mit feinen Schnitten entstanden, sind letztendlich „verlorene Platten“, die eine zweites Mal nicht nutzbar sind. So erklärt Hennevogl den Laien unter den Besuchern den Fachjargon und viele weitere Einzelheiten zu der Vorgehensweise seines künstlerischen Tuns. Die Ergebnisse waren bereits in zahlreichen namhaften Galerien zu sehen und nun im „Haus Bachrach“, Marktstraße 5, am Wochenende jeweils von 14 bis 17.30 Uhr außer am Oster- und am Pfingstsonntag. Geöffnet ist dafür an den Feiertagsmontagen.
Mehr unter www.kunstverein-schieder-schwalenberg.de oder www.philipp-hennevogl.de