Ausgefragt: Für Bürger den größten Benefit herausschlagen

Schlangen. Bürgermeisterkandidat interviewt Bürgermeisterkandidat: In unserer Reihe &bdquo;Ausgefragt" stellt Bodo Kibgies (parteilos) seine sieben Fragen an Marcus Püster (CDU). Beide stehen sich am Sonntag bei der Stichwahl gegenüber.

Die Gemeinde Schlangen hat annähernd 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Welche Qualifikation im Bereich der Mitarbeiterführung und Personalentwicklung bringst du ein?

Marcus Püster: Ich habe einige Jahre als Gruppenkoordinator bei der Firma Weidmüller in Detmold gearbeitet, habe circa 40 bis 50 Mitarbeiter geführt. Zudem habe ich einige Fortbildungsseminare bei der Firma Weidmüller besucht und habe eine moderne Führungsstrategie gelehrt bekommen. Ich würde mit Zielkennzahlen Mitarbeiter motivieren, damit sie effektiv und zielgerecht arbeiten.

In deinem Lebenslauf beschreibst du deine derzeitige berufliche Tätigkeit als Lean-Manager. Welche Managementaufgaben hast du hierbei, und über wie viele Mitarbeiter hast du derzeit Personalverantwortung?

Püster: Als Lean-Manager habe ich keine Personalverantwortung, ich habe eine fachliche Führung, ich gebe Prozessoptimierung vor, ich optimiere die Prozesse in der Firma Weidmüller, versuche die Prozesse zu verschlanken und den Mitarbeitern das bestmögliche Arbeitsumfeld zu schaffen . Dabei gebe ich Vorgaben und bin dadurch eine fachliche Führungskraft.

Mit einem bilanzierten Vermögen von über 60 Millionen Euro und einem Umsatz von über 17 Millionen Euro zählt die Gemeinde zu den großen mittelständischen Unternehmen in Schlangen. Welche Qualifikation im Bereich Finanzen und Verwaltung bringst du für das Amt des Bürgermeisters als Verwaltungschef mit?

Püster: Ich habe ein Wochenendseminar im Themenbereich &bdquo;Doppik" mitgemacht und habe dort einige Erfahrungen gesammelt, auch wie man einen Haushalt liest, wie man den Haushalt mit Kennzahlen bestückt und auch mit Kennzahlen und Zielen versucht, das Ganze zu führen. Ich könnte einen Haushalt lesen und ich könnte auch Maßnahmen daraus ableiten. Das übrige, denke ich mal, wird die Kämmerin machen, dafür ist sie ja auch da.

Marcus, du kennst meinen beruflichen Werdegang und meine Qualifikation, wie würdest du dich hierzu im Vergleich bewerten?

Püster: Ich bin weniger von Finanzen gesteuert oder getrieben. Ich versuche, das auf der menschlichen Schiene zu machen, ich versuche, mit Zielen und Kennzahlen, das, was ich bisher gelernt habe in meinem Berufsbild, umzusetzen und zu führen. Das unterscheidet mich halt, dass ich nicht finanzenlastig bin, sondern ich bin menschlich.

Die Gemeinde befindet sich derzeit coronabedingt in einer schweren wirtschaftlichen Phase. Hast du als künftiger Verwaltungschef Erfahrung mit wirtschaftlichen Krisen bei Unternehmen?

Püster: Wirtschaftliche Krisensituationen habe ich auch schon mitgemacht. Aus diesem Grund kenne ich einige Maßnahmen und weiß, wie man damit umgeht und wie man Einsparpotenziale aufdeckt und mit Maßnahmen umsetzt. Das Thema ist, wie ich schon gesagt habe, effizientes und an Zielen und Kennzahlen festgelegtes Arbeiten: Ich würde Ziele setzen, und kommunizieren, in welchen Bereichen wir Kosten einsparen müssen. Da müssten wir gemeinsam dran arbeiten und zielgerichtet diese Kostenersparnis in den Fachbereichen umsetzen.

Wie konntest du, zusammen mit der CDU, ohne neuen Flächennutzungsplan und ohne Kenntnisse der Kosten und Risiken dem Bau eines Windrades zustimmen, obwohl Westfalen Weser davon abgeraten hat?

Püster: Also, erst einmal ist es so, dass wir durch eine Windkraftanlage zumindest in der Bevölkerung den größten Benefit herausschlagen könnten. Wenn man schon Windkrafträder vor Ort haben muss, dann möchte ich gerne für die Kommune und die Bürger den größten Benefit herausschlagen. Ich habe mich schlau gemacht, was man machen könnte. Ich habe erste Gespräche mit einer Bürgerenergiegenossenschaft geführt und habe auch mit Sponsoren gesprochen. Über diesem Wege könnte man die Windenergieanlage finanzieren. Die Kommune hätte dadurch den größtmöglichen finanziellen Vorteil, wenn wir eine eigene Windenergieanlage hätten.

Mehr als 4000 Sportler sind im Gemeindesportverband Schlangen organisiert. Warum hast du als Ausschussvorsitzender des A für Gemeindeentwicklung und Umwelt es versäumt, den Sprecher des GSV regelmäßig zu Sitzungen des Ausschusses einzuladen, obwohl der Gemeindesportverband dies gewünscht hat?

Püster: Du warst doch damals selber in der CDU-Fraktion, als ich den Wunsch eingebracht habe, dass wir einen Antrag an den Rat der Gemeinde Schlangen stellen, dass der Sprecher des Gemeindesportverbandes als Fachberater einen festen Sitz in dem Ausschuss für Soziales und Gesellschaft bekommt. Das geht aber nur, wenn ich ein Gremium gründe. Das heißt, am Anfang einer Legislaturperiode kann ich festlegen, wer in einem Ausschuss Fachberater ist. Das ging im Nachhinein nicht. Ich werde das Thema aber, das habe ich auch schon kundgetan, in der nächsten Legislaturperiode umsetzen, so dass wir Fachberater – auch den Gemeindeverbandsvorsitzenden – in den Ausschuss mit hereinholen werden.

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