Marcus Püster punktet mit Bürgernähe

Schlangen . Marcus Püster wird neuer Bürgermeister von Schlangen. Der CDU-Kandidat setzte sich in der Stichwahl gegen den parteilosen Bodo Kibgies durch. Püster erhielt knapp 57 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 53 Prozent.

Ein großer Jubelschrei ertönte im Gasthof &bdquo;Sibille Ostmann", als schließlich das Ergebnis feststand. Die große Erleichterung stand dem 44-jährigen Wahlsieger ins Gesicht geschrieben. Große Freude auch bei der Familie, den Freunden und Kollegen sowie dem Wahlkampfteam, die gemeinsam mit Püster die Präsentation der Wahlergebnisse verfolgten. Seine Frau Anne und die drei Kinder Niclas (17), Merle (15) und Melissa (7) sprangen von ihren Stühlen und fielen ihm jubelnd in die Arme. &bdquo;Wir sind sehr stolz", so die Familie.

&bdquo;Mein Wahlkampfteam hat auch in den letzten zwei Wochen nicht nachgelassen", freut sich der neue Bürgermeister über die große Unterstützung. Generell sei der Wahlkampf eine sehr schöne Zeit gewesen. Wenn dieser coronabedingt auch anders als ursprünglich geplant verlaufen sei. Besonders der Haustürwahlkampf habe ihm große Freude bereitet. &bdquo;Die Menschen waren sehr freundlich und herzlich. Außerdem habe ich viele Themen mit auf den Weg bekommen", so Püster.

Gespräch auf der Straße fällt oft leichter Diese Bürgernähe sei ihm ebenso wie Menschlichkeit und Transparenz sehr wichtig. Diese wolle er als Bürgermeister in jedem Fall beibehalten. So plant er, in regelmäßigen Abständen auf dem Wochenmarkt oder an anderen zentralen Orten mit einem Stand vertreten zu sein. Er wolle für die Bürger ansprechbar sein. Das Gespräch auf der Straße falle einigen Menschen sicher leichter als der Gang zum Rathaus, erklärt er sein Vorhaben. Auch Quartierstreffen in Kohlstädt und Oesterholz-Haustenbeck habe er geplant.

Trotz der Wahlniederlage zeigt sich Kibgies nicht niedergeschlagen. &bdquo;Ich selber bin mit mir im Reinen", sagt der 60-Jährige. Überrascht habe ihn, dass die SPD ihre Empfehlung für Püster ausgesprochen hatte. Gegen die Empfehlung der zwei großen Parteien habe er letztlich keine Chance gehabt. &bdquo;Als parteiloser Kandidat habe ich mit kleinen Mitteln und der großen Unterstützung meiner Familie und Freunde viel erreicht", sagt Kibgies. Er sei froh, bei der Wahl angetreten zu sein, denn so könne er sich nie vorwerfen, es nicht versucht zu haben.

Püster wird nun in einigen Wochen den Chefsessel im Rathaus beziehen. Und was werden seine ersten Amtshandlungen sein? Zu seinen Herzensprojekten zähle er unter anderem die interkommunale Zusammenarbeit mit Bad Lippspringe. Ebenso seien im Wahlkampf viele Jugendliche mit dem Wunsch eines Skaterparks an ihn herangetreten. Auch da wolle er Gespräche suchen.

Potenzial auf beiden Seiten Ein Kommentar von Michaela Weiße

Die Schlänger haben vor zwei Wochen Marcus Püster und Bodo Kibgies in die Stichwahl geschickt. Der Großteil der Schlänger wünscht sich anscheinend einen Bürgermeister aus den eigenen Reihen. Jemanden, der in der Gemeinde verwurzelt und in Vereinen und Politik aktiv ist. Diese Eigenschaften bringen sowohl Püster als auch Kibgies mit – ebenso wie berufliche Erfahrungen in Führungspositionen.

Trotz eines engagierten Wahlkampfes hatte sich der SPD-Kandidat Julian Koch aus Unna im ersten Durchgang nicht durchsetzen können – als Auswärtiger hatte er wohl kaum eine Chance. Im Wahlkampf hob Kibgies vor allem seine fachliche Kompetenz im Bereich Finanzen hervor. Püster seine menschliche Seite. Zweifelsohne hatten beide Potenzial für das Amt. Dass dies auch die Schlänger so sehen, zeigt das relativ knappe Ergebnis.

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