Schlänger Bürgerhaus könnte Stromtankstelle werden

Schlangen. Die Zahl der Ladesäulen für Elektroautos muss in Schlangen deutlich steigen - diese Forderung hat die SPD-Ratsfraktion schon Anfang 2021 in einem Antrag an den Ausschuss für Bauen und Umwelt aufgestellt. Jetzt hat die Gemeindeverwaltung den Ausschussmitgliedern einen Überblick über den Stand der Dinge gegeben.

Derzeit verzeichnet die Internet-Seite goingelectric.de/stromtankstellen/ für das Gemeindegebiet Schlangen fünf Ladepunkte: am Rathaus, an der Volksbank, an der Lindenstraße sowie zwei bei Petring-Energietechnik. Die SPD findet es erfreulich, dass die Zahl neu zugelassener reiner und hybrider Elektroautos dank staatlicher Förderung steigt - die Zahl der Lademöglichkeiten steige aber nicht im gleichen Maße.

Auch in Schlangen müsse die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden, dabei müssten alle drei Ortsteile berücksichtigt werden. Die SPD fordert ein Konzept zur Umsetzung, für dessen Erstellung es öffentliche Fördermittel gibt.

Ladestation am Bürgerhaus kostet 174.000 Euro

Über das Klimaschutznetzwerk Westfalen Weser 2022 hat die Verwaltung mögliche Ladesäulen-Standorte ermittelt und von der Westfalen Weser Netz/Elektromobilität die Kosten schätzen lassen. Insgesamt wurden 13 potenzielle Stadtorte gefunden - sieben in Schlangen und je drei in Oesterholz und Kohlstädt. Für den möglichen Standort Schulzentrum hat Westfalen Weser die Kosten für insgesamt fünf unterschiedliche Wechsel- und Gleichstrom-Ladeanschlüsse unterschiedlicher Kapazität berechnen lassen. Die Gesamtkosten lägen bei gut 174.000 Euro, die jährlichen Betriebskosten bei knapp 3000 Euro.

Geklärt werden muss laut Verwaltung noch, ob weitere Ladesäulen künftig auch von Westfalen Weser betrieben werden. Würde die Gemeinde Strom verkaufen, würde sie steuerrechtlich zum Gewerbebetrieb. Auch müssten Standorte priorisiert werden, ein Komplettausbau sei nicht realistisch und nicht wirtschaftlich.

Nutzung ist ausbaufähig

Zum Ausbau der Ladeinfrastruktur habe es im Ausschuss unterschiedliche Meinungen gegeben, sagte Gabriele Müller-Schaffranietz, Fachbereichsleiterin Bauen und Umwelt, auf LZ-Nachfrage. Es habe sich in der Diskussion herauskristallisiert, dass Ladesäulen nur dort stehen sollen, wo auch ÖPNV verkehrt, dass alle Ortsteile einbezogen werden sollen, dass aber zunächst nur der Bereich Schulzentrum/Bürgerhaus betrachtet werden soll. Die Fraktionen wollen nun beraten, Lösungsvorschläge sollen in der Ratssitzung am 23. Juni vorgelegt werden.

Noch ist die Nutzung der Ladesäule am Rathaus laut Gabriele Müller-Schaffranietz ausbaufähig. Die Top-Ladestation von Westfalen Weser am Paderborner Dom wird sechsmal so oft benutzt wie die in Schlangen, wo die durchschnittliche Ladedauer mit fünf Stunden allerdings doppelt so hoch ist wie in der Domstadt. "Es gibt allerdings bereits 81 angemeldete private Wallboxen in Schlangen", so die Fachbereichsleiterin.

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