Schlangen. „Und ich dachte immer, ich sterbe, bevor Sie hier aufhören – das können Sie mir doch nicht antun“ - so kommentiert Schlangens älteste Büchereikundin den Abschied von Büchereileiterin Ulrike Knickmanns. Die Kundin ist 92 Jahre alt und kann kaum glauben, dass Ulrike Knickmanns nach 24 Jahren nun in den Ruhestand geht.
Immer gern gelesen
Begonnen hat Knickmanns am 1. Dezember 2000, nachdem sie auf eine entsprechende Stellenausschreibung geantwortet hatte. „Ich war immer eine gute Deutsch-Schülerin, hab immer gerne gelesen und auch Gedichte auswendig gelernt. Ich war als Kind schon gerne in der Bücherei und bin auch mit unseren drei Kindern nach Horn in die Bücherei gefahren. Und die Begeisterung fürs Lesen habe ich wohl auch im Vorstellungsgespräch ´rüberbringen können“, erinnert sich die scheidende Büchereimitarbeiterin.
Im Jahr 2000 befand sich die Bücherei noch in direkter Nachbarschaft des Rathauses - im jetzigen Bauamt. „Da herrschte ein wunderschönes Ambiente. Ich hatte einen Monat, um mich von Gerda Schmidt einarbeiten zu lassen – dann war ich alleine. Damals hatten wir noch keinen Computer – das ging alles über Klappkarten und das ist ja auch lange so weitergelaufen. Dann folgte der Umzug in die Schlänger Grundschule, 15 Jahre später ging es dann in die jetzigen Räume“, wird Knickmanns in einer Pressemitteilung der Gemeinde Schlangen zitiert. Mit der Gemeinde habe sie immer gut zusammengearbeitet. Sogar als durch die Haushaltssicherung das Geld mehr als knapp war, hat der Rat dem Fortbestabnd der Bücherei zugestimmt.
Kinder ans Lesen heranführen
Schüler hat Knickmanns immer besonders gern betreut: „Wir machen regelmäßig Führungen durch unsere Räume, um Kinder ganz früh zum Lesen zu bringen. Und mittwochs haben wir schon ab 12 Uhr geöffnet. Da kommen etliche Kinder nach dem Unterricht zum Stöbern. So möchte ich Kinder ans Lesen heranführen.“ Die Rechnung scheint aufzugehen: Rund zwei Drittel der Kundschaft sind Kinder.
Die Räume sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet – vom „Bücherwünschebuch“ über „Abschiedsversüßer“ bis zur Lesebrille zum Ausleihen finden Besucher fast alles, was das Herz begehrt. All das hat am 1. April nun Annegret Dawson als neue Büchereileiterin übernommen.
Ulrike Knickmanns wünscht sich, dass die Kunden der Bücherei treu bleiben. „Natürlich gehe ich mit einem weinenden Auge. Aber ich weiß, dass die Bücherei bei Annegret Dawson in guten Händen ist. Und im Notfall bin ich ja erreichbar“.