Schlänger Schulstraße: Verkehrsversuch zeigt Verbesserungspotenzial

Schlangen. Aktuelle Daten zum Verkehrsversuch Schulstraße hat Henning Schwarze der Politik im Ausschuss für Soziales und Gesellschaft präsentiert. Zur Erinnerung: Die Gemeinde hatte, um die Schulwegsicherheit zu erhöhen, damit geliebäugelt, Rosenstraße und Querweg am Schulzentrum zu Schulbeginn und Schulende für den Fahrzeugverkehr zu sperren. Denn viele Schüler zu Fuß, Elterntaxis und Schulbusse machen die Verkehrssituation zu Bring- und Holzeiten dort sehr unübersichtlich. Die Sperrung beider Straßen sollte in einem Verkehrsversuch getestet werden. Der Kreis hatte sich jedoch gegen eine Sperrung der Rosenstraße ausgesprochen. Diese sei schon verkehrsberuhigt. Es müssten erst mildere Mittel ausprobiert werden.

&bdquo;Derzeit ist also nur der Querweg morgens temporär gesperrt“, berichtet Schwarze. &bdquo;Und es sind verschiedene Eltern-Haltestellen eingerichtet worden.“ Durch den Verkehrsversuch, der seit den Sommerferien läuft, müsse nun der ÖPNV besonders betrachtet werden. &bdquo;Die August-Hermann-Francke-Schule hat ihren Schülerverkehr auf Linienverkehr umgestellt.“ Busse fahren nun also nicht mehr in die Rosenstraße. Allerdings kommen dadurch morgens auch mehrere Hundert Schüler zur gleichen Zeit an und laufen von der jetzt angefahrenen Haltestelle &bdquo;Schlangen Ortsmitte“ zum Schulzentrum. &bdquo;Viele laufen über den Netto-Parkplatz. Das führt dort teilweise zu Gefahrensituationen“, berichtet Schwarze. Einige Schüler liefen auch nicht vom Parkplatz über den Fußweg &bdquo;Lüningskamp“ und den Querweg zum Schulzentrum, sondern taperten zwischen Auto Deckers und dem Lüningshof über ein Privatgrundstück und durch eine Hecke.

Der Querweg ist nun der Flaschenhals Insgesamt führe die Verlegung der Bushaltestelle im Rahmen des Verkehrsversuchs dazu, dass nun fast alle Schüler morgens durch den Querweg kämen. &bdquo;Das ist also der Flaschenhals. Da macht sich die Sperrung richtig bezahlt.“ Allerdings gebe es trotz des morgendlichen Durchfahrtverbots im Durchschnitt vier Verstöße am Tag, obwohl dort zwei Verbotsschilder ständen, ärgert sich Schwarze.

&bdquo;Unser Problemkind bleibt die Rosenstraße. Solange die uneingeschränkt befahren werden kann, nutzt die Elternhaltestellen kaum jemand.“ Viele Elterntaxis führen weiterhin direkt bis zum Schulzentrum. &bdquo;Wir mussten dort den Verkehr manuell zählen, weil unsere automatische Topo-Box wegen des vielen Verkehrs nicht richtig zählen konnte“, sagt Schwarze. Im Durchschnitt fahren 117 Autos zu Bringzeiten in die Rosenstraße. 50 davon sind Schulpersonal, 67 sind Elterntaxis. Besonders bedenklich findet Schwarze, dass 30 Prozent der Elterntaxis Schüler der weiterführenden Schulen brächten. &bdquo;Die sind ja in der Regel älter und sollten selbst mit dem Fahrrad oder mit dem Bus kommen können.“

Kaum jemand hält sich an die Maximalgeschwindigkeit Auch die gefahrenen Geschwindigkeiten ergeben ein trauriges Bild. Im Durchschnitt wird 19,15 Stundenkilometer gefahren - in einer &bdquo;Spielstraße“, in der eigentlich maximal sieben Stundenkilometer erlaubt sind. 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer fahren 23,5 Stundenkilometer schnell. Als Maximalgeschwindigkeit wurden sogar 42 Stundenkilometer gemessen.

Schwarze empfiehlt, den Querweg morgens zu den Bringzeiten auch nach Ende des Verkehrsversuchs weiterhin für den motorisierten Verkehr zu sperren. In Verwaltungssprache nennt sich das &bdquo;Teileinziehung“. Die Entscheidung fällt die Politik im Rat am kommenden Donnerstag.

Ausschussvorsitzender Micheal Zans (SPD) formulierte eine weitere Idee: &bdquo;Wir könnten als Gemeinde auch die Rosenstraße teileinziehen. Das unterliegt unserer Entscheidung. Dazu müssten wir den Kreis nicht fragen.“ Allerdings könne das trotzdem problematisch werden, denn alle Anwohner und das Schulpersonal müssten Ausnahmegenehmigungen zum morgendlichen Befahren der Straße bekommen. Und die kann nur der Kreis ausstellen. Für die Anwohner würde er das auch machen, habe der Kreis signalisiert, aber nicht für die Lehrkräfte. &bdquo;Und wie sollen die dann zur Schule kommen?“

In Bad Lippspringe habe der Kreis Paderborn 182 solcher Ausnahmegenehmigungen für eine teileingezogene Schulstraße ausgestellt. Aber der Kreis Lippe sehe solche Genehmigungen für die Lehrkräfte als nicht verhältnismäßig an, ärgert sich Zans. &bdquo;Nur die Teileinziehung des Querwegs ist für uns Schlänger einfach nur die zweitbeste Lösung.“

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