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Fußverkehrs-Check

Bürger und Fachleute tauschen sich über Problemstellen in Schlangen aus

Schlangen. 33 Teilnehmer – von 2 bis 94 Jahren – haben sich an der zweiten Begehung im Rahmen des Fußverkehrs-Checks NRW 2025 in Schlangen beteiligt. Diesmal führte die Route rund um das Schul- und Sportzentrum sowie um die angrenzenden Einzelhandelsbereiche an der Kohlstädter Straße, Paderborner Straße und Parkstraße und richtete den Blick besonders auf die Wege, die täglich von Schulkindern und einkaufenden Personen genutzt werden.

Es gebe ein gemeinsames Interesse, die Bedingungen für den Schulweg zu verbessern, schreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung. Viele engagierte Eltern, Großeltern, Kinder und Fachleute hätten an der Begehung teilgenommen. Mit dabei waren auch Bürgermeister Marcus Püster, Vertreter der Verwaltung, der Straßenverkehrsbehörde des Kreises sowie Mitglieder des Gemeinderats. Auch Bewohner sowie Personal des Seniorenzentrums Lüningshof waren dabei, wie auch die beiden Behindertenbeauftragten der Kommune und in dem Untersuchungsraum ansässige Gewerbetreibende.

Ruf nach Sitzbänken

„Einige Maßnahmen im Rahmen des schulischen Mobilitätsmanagements wurden bereits umgesetzt – darunter Hol- und Bringzonen, sogenannte Eltern-Haltestellen sowie eine Schulstraße im Bereich Querweg. Diese wurden vor Ort besichtigt und positiv bewertet“, schreibt die Gemeinde.

Neben der Schulwegsituation rückten auch die Wegebeziehungen und Aufenthaltsbereiche rund um die Einzelhandelsstandorte in den Fokus. Mehrfach sei angeregt worden, zusätzliche Sitzbänke entlang der Wege zu schaffen, um insbesondere älteren Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität kurze Pausen zu ermöglichen. „Darüber hinaus wurde der Wunsch geäußert, die Aufenthaltsqualität im Umfeld von Geschäften insgesamt zu verbessern – etwa durch Begrünung, bessere Beleuchtung oder barrierefreie Übergänge. Diese Hinweise fließen ebenfalls in die weitere Maßnahmenentwicklung ein.“

Elterntaxis rauben Sicht

Die Begehung brachte aber auch konkrete Herausforderungen zutage. „So wurde der verkehrsberuhigte Bereich in der Rosenstraße als problematisch wahrgenommen, da er regelmäßig durch viele Elterntaxis befahren und dadurch seiner eigentlichen Funktion beraubt wird.“ Im Querweg zwang ein nur etwa einen Meter schmaler Gehweg die Fußgänger zum Ausweichen auf die Fahrbahn. Die Kreuzung Lindenstraße / Parkstraße wurde als überdimensioniert und wenig kindgerecht eingestuft, da die Querungswege dort besonders lang und unübersichtlich sind.

„Und selbst scheinbar niedrige Bordsteine von rund drei Zentimetern Höhe stellten für Rollstuhl- und Rollatornutzende ein Hindernis dar – die vorhandene Mittelinsel konnte deshalb nicht wie eigentlich vorgesehen zur Querung genutzt werden“, schreibt die Gemeinde.

Maßnahmen-Workshop

Als nächster Schritt im Prozess des Fußverkehrs-Checks findet am Dienstag, 7. Oktober, ab 19 Uhr der Maßnahmen-Workshop im Bürgerhaus Schlangen statt. Dort werden die Erkenntnisse aus beiden Begehungen vorgestellt, diskutiert und gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern konkrete Vorschläge für Verbesserungen erarbeitet.

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