Verständliches Nicken. Die Saunatiger lassen sich ihr Teilnahmeblatt abstempeln und gehen zurück zum Auto. Wildes Hupen ertönt, als die vier einsteigen. Das lettische Auto mit den deutschen Wimpeln und die einheitlich blauen Mäntel erwecken Aufsehen und das Team wird meist fröhlich-grölend mit ein paar Brocken Deutsch begrüßt.

Zurück im Auto wird es nun immer schwieriger, denn die Teams verteilen sich zunehmend. Auch die Distanzen werden immer größer. "Um die 60 Kilometer hat ein Team letztes Jahr zurückgelegt", sagt Dirk Zimmermann, als er die Karte studiert und sich eine optimale Route überlegt. Hauptstraßen werden nun rasch zu verschneiten Waldwegen. Private und öffentliche Saunen wechseln sich ab mit einer Disko-Sauna, einer Rauchsauna, mobilen Röhrensaunen, Eislöchern und weiteren Pools.

Nach fünf Stunden des Suchens und Saunierens wir es langsam dunkel. Es sind nur noch 30 Minuten, bis die Saunen ihre Türen schließen. Die Saunatiger erreichen eine der letzten Saunen mit dem Namen Sokka. Es ist die einzige Rauchsauna im ganzen Marathon und bekam letztes Jahr den Preis der besten Sauna. 2.500 Kilogramm Steine halten die Hitze hier konstant bis zu zehn Stunden nach dem Anheizen. Eine Folkloregruppe spielt innen traditionelle estnische Lieder und ein Rauchgeruch erfüllt den Raum. "Zu schade, dass wir jetzt keine Zeit mehr haben, hier würde ich gerne länger bleiben", klagt Dirk Zimmermann, als das Team hektisch die Sauna verlässt. Kurz springt er nochmals in den Eissee, um die zehn Minuten Vorsprung für sein Team zu holen.

Aber das reicht den Güterslohern nicht zum Sieg. Das estnische Team "Reliikvia" hat den Rekord des letzten Jahres sogar um eine halbe Stunde geschlagen und erreichte das Ziel in nur zweieinhalb Stunden. Dafür können die Deutschen mit ihrem Outfit punkten. Als Stilpreis gewinnen sie ein Set Saunamützen. Erfreut über die Anerkennung können die Hobby-Saunagänger nun ihr Training fortsetzen: "Nächstes Jahr kommen wir wieder."