Großeinsatz der Feuerwehr in Herford: Gefährlicher Fund im Keller

Herford. Der Inhalt eines Schranks hat am Sonntagnachmittag einen großen Feuerwehreinsatz an der Berliner Straße ausgelöst. Inhaber Jens Kosmiky aus Enger wollte in der dortigen Apotheke eigentlich nur ein Regal anbringen und in Ruhe ein bisschen aufräumen. Die Apotheke hatte keinen Notdienst. Im Keller stieß Kosmiky dann auf einen ihm bislang unbekannten Safe seines Vorgängers. Darin enthalten war der Stoff Phosphor. Dieser muss im Wasser gelagert werden. Gerät er mit Sauerstoff in Kontakt, kann er Menschen schwer verletzen.

Zunächst wollte sich Kosmiky lediglich bei der Feuerwehr informieren, wie er denn vorgehen sollte. &bdquo;Ich bin davon ausgegangen, dass ich das Zeug selbst in den nächsten Tagen entsorgen kann", sagte Kosmiky. Er war sich unsicher, wie lang das Material dort bereits lagerte. Doch die Experten entschieden, dass eine Gefahr bestand. Deswegen rückte die Feuerwehr mit mehreren Fahrzeugen gegen 16.30 Uhr aus und sperrte die Berliner Straße vom Rathaus bis zur Kreuzung Mindener Straße.

Stoff ist schwer zu löschen Mehrere Feuerwehrmänner schlüpften dann in orangene Schutzanzüge, rüsteten sich mit Atemschutzmasken aus und machten sich auf den Weg in den Keller. Kosmiky erklärte ihnen, wo sich das Phosphor genau befand. Der Inhaber selbst dokumentierte den Einsatz mit dem Handy und versorgte seine Familie mit Informationen. Jens Kosmiky führt mehrere Apotheken im Kreis Herford, unter anderem in Oetinghausen und Enger. Er ist auch als Musiker und für Auftritte mit der Band Krawallo bekannt.

Christoph Büker, Pressesprecher der Herforder Feuerwehr, erklärte, dass die Gefahr einer Brandentzündung bestand. Der Stoff sei schwer zu löschen gewesen, hätte Menschen verletzen und Schaden anrichten können.

Die Feuerwehrmänner fanden im Keller dann zwei Glasflaschen. Der Phosphor sei ordnungsgemäß in einer Flüssigkeit verpackt gewesen. Eine Flasche war hingegen leer. Die Feuerwehr nahm die Behälter für die Entsorgung entsprechend mit.

Phosphor kann Haut stark verletzen Gegen 18 Uhr war der Einsatz am Sonntag beendet. Insgesamt befanden sich 43 Einsatzkräfte an der Berliner Straße. Vor Ort waren Kräfte der Hauptwache, ein ABC-Zug und der Löschzug Mitte. Außerdem stand ein Rettungswagen vor der Apotheke, um die Feuerwehrmänner zu behandeln, falls sich jemand verletzt hätte.

Unklar war, um welche Art von Phosphor es sich beim Fund in der Berliner Straße handelte. &bdquo;Wir haben die Behälter nicht geöffnet, vermuten aber gelben Phosphor", so Christoph Büker.

Gefährlich ist vor allem der weiße Phosphor, der zusammen mit Kautschuk für Bomben beispielsweise im Zweiten Weltkrieg verwendet wurde. Diese Gemische verletzten die Haut bei geringem Kontakt, auch die Dämpfe sind hochgiftig. Weißer Phosphor kann für drittgradige Verbrennungen sorgen. Der Stoff ätzt die Haut sogar bis auf die Knochen weg.

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