Tragischer Todesfall aus dem Klinikum Bielefeld weitgehend geklärt

Bielefeld. Der Verlauf des tragischen Todesfalls im Klinikum Mitte ist weitgehend geklärt. Das teilte die Geschäftsführung des städtischen Krankenhauses jetzt mit. Die Untersuchungen der Polizei aber dauern noch an.

Wie berichtet starb im Klinikum Mitte vor rund zwei Wochen ein 26-jähriger Mann, weil ihm ein falsches Medikament verabreicht wurde. Er bekam eine Hohe Dosis Methadon zugeteilt, die eigentlich für seinen Zimmernachbarn gedacht war. &bdquo;Wir können zumindest bestätigen, dass der verstorbene Patient das falsche Medikament eingenommen hat, was seinen Zustand bis zu seinem Tode auch ausgelöst hat", sagt Klinik-Geschäftsführer Michael Ackermann.

Personallage in der Nacht "absolut in Ordnung" Im Zuge der Untersuchung des Falls wurde überprüft, ob alle Sicherheitsstandards des Personals eingehalten wurden. Wie zum Beispiel das Vier-Augen-Prinzip und die genaue Dokumentation des Ablaufs. &bdquo;Das haben wir bereits bestätigt bekommen", so Ackermann. Im Moment sehe es danach aus, als ob es zu einem bedauerlichen Verlauf an dem Abend gekommen sei, der zur Verwechslung der Patienten führte.

Der Geschäftsführer betont, dass die Tragödie nichts mit einer von manchen Seiten vermuteten Unterbesetzung der Nachtschicht zu tun habe. &bdquo;Wir hatten in der besagten Nachtschicht drei examinierte Fachkräfte mit Unterstützung einer Schülerin im Einsatz, in der Nacht zwei examinierte Fachkräfte."

Bei 30 zu versorgenden Patienten sei die Personallage &bdquo;absolut in Ordnung" gewesen, vor allem, wenn die gesetzliche Personaluntergrenze in der Pflege berücksichtigt werde. Sie schreibt eine Pflegekraft auf 20 Patienten in der Nacht vor.

Einigung mit Hinterbliebenen wird angestrebt Das Klinikum ist nach dem Unglück mit zwei Aufgaben befasst: Zum einen eine Einigung über Schmerzensgeld und Schadensersatz für die Hinterbliebenen des Gestorbenen. Laut Ackermann wird eine einvernehmliche und außergerichtliche Lösung von Seiten des Krankenhauses angestrebt.

Was schnell geregelt werden soll ist die Übernahme der Beerdigungskosten für das Opfer. Das teilt Rechtsanwalt Hartmut Geil mit, der den Bruder des Gestorbenen sowie dessen Eltern vertritt. Auch Geil hat bereits Signale von der Klinik erhalten, die eine einvernehmliche Einigung nahe legen. Zum anderen gelte es nun für das Klinikum an der Teutoburger Straße, wieder Ruhe in die Station zu bringen, auf der sich der Fall ereignete.

&bdquo;Wir versuchen, mit breiter Unterstützung der Mitarbeiter aus dem ganzen Haus, das Team auf der betroffenen Station zu unterstützen. Die Mitarbeiter, die an dem Abend Dienst hatten, sind sehr aufgewühlt und bewegt. Wir sind dabei, mit Supervision und mentaler Unterstützung die Stabilität im Team herzustellen und die betroffenen Mitarbeiter aus wesentlichen Tätigkeiten vorübergehend zurücknehmen", erklärt Ackermann.

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