Geflügelpest ausgebrochen: Im gesamten Bielefelder Stadtgebiet gilt Stallpflicht

Bielefeld. Im gesamten Stadtgebiet der Stadt Bielefeld gilt ab Sonntag, 7. März, eine Stallpflicht für sämtliches Geflügel. Die entsprechende Tierseuchenverfügung wurde am Freitag erlassen.

Die Anordnung ergeht laut Stadt als reine Vorsichtsmaßnahme, um einer Ansteckung des in Bielefeld gehaltenen Geflügels mit dem Virus der Geflügelpest vorzubeugen. Hausgeflügel darf keinen Kontakt zu Wildvögeln haben. Erste Verdachtsfälle von Geflügelpest bei Hausgeflügel wurden in den Kreisen Gütersloh und Paderborn bereits gemeldet.

Die Geflügelpest, im Volksmund auch Vogelgrippe genannt, gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Sie wird durch aviäre Influenzaviren (AI-Viren) übertragen und staatlich bekämpft. Wer viele tote Vögel an einem Ort oder einzelne oder mehrere tote größere Vögel wie Gänse, Schwäne, Enten oder Greifvögel findet, sollte nicht anfassen, sondern das Veterinäramt telefonisch informieren unter Tel. 51 22 53.

Geflügelhalter zu höchster Achtsamkeit aufgerufen Es erfolgt eine Abklärung der Todesursache und das Tier wird labordiagnostisch auf Geflügelpest untersucht. Treten in Geflügelbeständen vermehrt Todesfälle auf oder kommt es zu einem Einbruch der Legeleistung oder Gewichtszunahme, ist die Ursache durch einen Tierarzt abzuklären bzw. direkt das Veterinäramt zu informieren.

Bei der Früherkennung können folgende Formeln helfen: - Bestände mit weniger als 100 Tieren: drei oder mehr tote Tiere innerhalb 24 Stunden - Bestände mit mehr als 100 Tieren: Mehr als 2 % der Tiere verenden innerhalb 24 Stunden

Das Veterinäramt empfiehlt daneben dringend, aktuell keine Vögel aufzunehmen oder abzugeben. Laut dem Landesamt für Natur- und Umweltschutz (LANUV NRW) sind mehrere Ausbrüche von Geflügelpest unter Hausgeflügel in Ostwestfalen-Lippe sowie bei einer Wildgans in Münster amtlich bestätigt worden. Wie das Friedrich-Loeffler-Institut am 4. März bestätigte, ist die "hochpathogene Geflügelpest" des Typs H5N8 im Kreis Gütersloh in einem Entenmastbetrieb sowie im Kreis Paderborn bei einem Hobbygeflügelhalter aufgetreten.

Ein weiterer Verdachtsfall wurde aus dem Kreis Minden-Lübbecke in einer Putenhaltung gemeldet. Alle Tiere der betroffenen Betriebe sind aus Tierschutz- und Vorsorge-Gründen umgehend unter behördlicher Aufsicht getötet worden. Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung werden gemäß der Geflügelpest-Verordnung Sperrbezirke und Beobachtungsgebiete um die jeweiligen Betriebe angelegt. Zum bereits verhängten Aufstallungsgebot für den ganzen Regierungsbezirk Detmold werden demnach weitere Maßnahmen angeordnet wie Verbringungsverbote und bestimmte Hygieneregeln, die für alle Geflügelhalter in dem Gebiet gelten.

"Die Ausbrüche der Geflügelpest treffen die hiesige Geflügelwirtschaft schwer. Wir tun unser Möglichstes, das Seuchengeschehen einzudämmen. Neben dem Aufstallungsgebot in den betroffenen Gebieten sind alle Geflügelhalter zur höchsten Achtsamkeit aufgerufen. Das derzeitige Influenza-A-Virus ist sehr aggressiv. Erkrankte Tiere zeigen schwere Symptome und verenden zahlreich", erläutert Staatssekretär Heinrich Bottermann vom Landwirtschaftsministerium NRW. 🐔☠️😲Vier Jahre ist die letzte #Geflügelpest in Deutschland her. Nachdem die Tierseuche nun bei Wildtieren in Norddeutschland aufgetaucht war, ist auch ein Hühnerhof in Nordfriesland betroffen: https://t.co/v1GqYdniOu via @ntvde

WWF Deutschland (@WWF_Deutschland) November 6, 2020

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