Hermannsweg gesperrt: Eingang des Tierpark Olderdissen dicht

Gadderbaum. Der Tierpark Olderdissen ist wieder offen. Nach rund vier Monaten Zwangspause können seit vergangenem Montag endlich wieder Gänse, Esel und Wölfe besucht werden. Neben einem neuen digitalen Ticketkonzept, wurden auch die Rundwege im Tierpark angepasst, sodass nun auch wieder das Damwildgehege und die Biberanlage bestaunt werden können. Dafür wurde das Tor am Nebeneingang des Tierparks dicht gemacht und rund herum ein Zaun mit Holzpflöcken eingeschlagen. Für Anwohner des Johannistals und Pächter der Kleingartenanlage wird aber genau dies nun zum Problem.

Sperrung führt zu 15 minütigem Umweg Vor allem für die Laubenbesitzer entfällt in den kommenden Monaten nämlich der direkte Durchgangsweg vom Johannistal zu ihren Anlagen. Sie müssen nun einen Umweg von gut 10 bis 15 Minuten in Kauf nehmen, der sie hinab des Johannistals, über die Straßen Am Buchenwalde und Am Steinbrink, wieder hinauf zu den Pazellen entlang führt. Etwas kürzer ist der Weg über die Uhland- und Freiligrathstraße. Und auch die direkte Anbindung an die Buslinie 24 sei nicht mehr gegeben. &bdquo;In unserer Gartenanlage, die schon über 95 Jahre alt ist und 92 Parzellen zählt sind ganz viele ältere Gartenfreunde die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind", kritisiert eine Pächterin die Tor-Schließung. Der Umweg sei zudem oft mit Autos zugeparkt und der Fußweg zu schmal.

Der Tierpark "schotte sich ab", schreibt eine Leserin Weiter schreibt die Pächterin an die Redaktion: Der Tierpark wirkt mit diesen &bdquo;unnötigen Sperrungen" wie &bdquo;abgeschottet" von seinen Bielefeldern. Vor Ort gehen die Meinungen bei Spaziergängern und Wanderern derweil auseinander. Von &bdquo;Was soll’s?" über &bdquo;Müssen wir jetzt durch" bis hin zu &bdquo;Das ist ärgerlich" und &bdquo;Total unverständlich" gehen die Reaktionen.

Tierparkchef Herbert Linnemann versteht den Unmut. &bdquo;Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagt er. Von der Notwendigkeit der Sperrung ist er aber überzeugt. Der Weg zwischen Tal und Gartenanlage, der bisher offen war, habe zu Absperrungen mitten im Tierpark geführt. Die Besucher standen vor Sackgassen, der klassische Rundweg durch den Park war unmöglich. &bdquo;Den brauchen wir aber, damit sich die Besucher nicht begegnen", sagt Linnemann. Der vergangene Sommer habe gezeigt, wie wichtig das ist. So habe sich der zentrale Innenhof zu einem Nadelöhr entwickelt, wo sich die Besucherzahlen ballten. &bdquo;Einfach weil dort alle durch mussten", sagt Linnemann. Dies kann und müsse verhindert werden.

Neue Route für den Hermannsweg Auch wenn die Besucherzahlen in der ersten Woche noch niedrig gehalten wurden, zeigt sich durch die Sperrung eine deutliche Entspannung, so der Tierparkchef. Andrea Marten vom Umweltbetrieb sagt: Der Sackgassen-Verkehr habe dazu geführt, dass auch die Gehege der Tiere nur umständlich erreichbar gewesen sein. Auch das habe sich nun wieder geregelt.

Um die Umwege für die Bürger zu vereinfachen hat der Umweltbetrieb zudem den Weg zwischen Johannistal/Fußbach und Im Buchenwalde neu geschottert. Linnemann ist mit dem Ergebnis zufrieden. &bdquo;Das ist ein nun alle gut nutzbarer Weg." Und auch der Hermannsweg, der normalerweise durch den Nebeneingang führt, habe eine gute alternative Route erhalten. Er führt nun vom Kammweg aus an der Hundewiese und dem Haupteingang des Tierparks vorbei in Richtung Johannisberg. Auf der Seite der Gartenlauben führe der Weg entlang des Zauns Am Steinbrink. Vor Ort hängen Tafeln mit der jeweiligen Wegbeschreibung, die auch unter bielefeld.de/ bielefeld.de/ tierpark tierpark zu finden ist.

Olderdissen-Chef Linnemann bittet um Verständnis und verspricht: Nach Corona werde das Tor wieder offen stehen und der Durchgang wieder möglich sein. Ob auch die Zäune rund um den Tierpark dann wieder abgebaut werden, lässt er offen.

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