Bad Lippspringe/Schlangen. Sehr zum Ärgernis vieler Radfahrfreunde und Erholungsuchender sind die Durchgangsstraßen auf dem Truppenübungsplatz Senne vom 3. Mai bis 12. Juni durchgehend geschlossen. Dies habe der britische Verbindungsoffizier Ruaraidh McGregor der Initiative Schlangen 4.0 auf Anfrage mitgeteilt. Die Britischen Streitkräfte begründen die Sperrung mit wichtigen militärischen Übungen. Nach Informationen von Schlangen 4.0 sei es allerdings keineswegs so, dass der Übungsbetrieb sechs Wochen am Stück und rund um die Uhr – insbesondere an den anstehenden Feiertagen – stattfinde. Es deute vieles darauf hin, dass die Briten nicht das nötige Personal für die Range Control und den Schrankenbetrieb bereitstellen können oder wollen, so Martin Nowosad von der Initiative. Bereits über die Osterfeiertage haben Mitglieder Initiative beobachtet, dass diese Aufgaben von Feldjägern der Bundeswehr übernommen worden sei. Im Mai und Juni nutzen traditionell viele Menschen in der Region die Sennelandschaft für Radtouren und Erholung. Auch, weil gemäß der Senne-Vereinbarung an Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam bestimmte Strecken für Radfahrer und Fußgänger zugänglich sein müssten, die sonst im Jahr nicht nutzbar sind. Dass in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie der Raum für Freizeitaktivitäten ohnehin eingeschränkt sei, mache das Ärgernis für die Bevölkerung noch größer. Versprochener Austausch mit den Briten zeigt keine Wirkung Vor diesem Hintergrund sieht die Schlänger Initiative auch den Vorstoß für einen Dialog mit den Briten von den Bürgermeistern Ulrich Lange (Bad Lippspringe) und Marcus Püster (Schlangen) bereits als gescheitert an. Noch im Februar hatten diese gemeinsam kommuniziert, dass die Öffnungszeiten der Senne zukünftig wieder verlässlich sein müssen. „Wenn die Bürgermeister unter verlässlich dauerhaft geschlossen verstehen, so ist dies eine Sache. Die durchgängige Sperrung im Mai sowie an den zentralen Feiertagen im Frühsommer eine andere und gewiss nicht im Sinne der Senne-Vereinbarung", so Martin Nowosad von Schlangen 4.0. Auch das von Bad Lippspringe, Hövelhof und Schlangen beworbene Pilotprojekt für interkommunale Zusammenarbeit „Senne für alle Sinne" ist nach Meinung der Initiative zum Scheitern verurteilt. „Wie will man den Touristen Angebote zum Aktiv- und Erholungstourismus in der Senne schmackhaft machen, wenn diese ständig enttäuscht vor verschlossenen Schranken stehen", ergänzt Henning Schwarze, ebenfalls von Schlangen 4.0.