Gütersloher Porta-Parkplatz ist Zentrum der Ostwestfalen-Rallye

Gütersloh. Als Gerd Sonntag vor zwei Jahren den Vorsitz des MSC Gütersloh an Wolfgang Rosteck weiterreichte, war das mit einem Auftrag an seinen Nachfolger verbunden. Der lautete: Wiederbelebung der 1987 letztmalig durchgeführten ADAC-Ostwestfalen-Rallye. Jetzt kann Rosteck vermelden: Auftrag erfüllt. Am Samstag gibt das historische Motorsport-Event wieder Gas.

Der Porta-Parkplatz in Gütersloh dient als Zentrum der nunmehr 29. Auflage. Der Startschuss fällt um 11.30 Uhr für rund 80 Teilnehmer im Hauptfeld und weiteren 60 bei der integrierten Retro-Rallye. Allerdings bedurfte es mehrerer Anläufe, ehe die Veranstaltergemeinschaft, bestehend aus dem federführenden MSC Gütersloh, dem AC Oelde und dem MSC Mastholte, für ihre Mühen belohnt wurden.

Erst war die Rallye für Anfang 2020 geplant, dann wurde sie erst in den April und später später in den August verschoben. &bdquo;Es schien zu klappen, doch wenige Tage vorher erfolgte die Absage", blickt Sportkommissar Hannes Kramer zurück. Corona hatte die MSC-Macher ausgebremst.

66 Kilometer Prüfungen, aber keine Siegerehrung Der Traditionsverein, der 1927 als Motorrad-Klub gegründet wurde, ließ sich von den Rückschlägen aber nicht entmutigen. Auch über dem jetzigen Termin hing lange das Damoklesschwert einer Absage. Erst vor wenigen Wochen, einhergehend mit den sinkenden Inzidenzahlen, konnten die Verantwortlichen aufatmen. &bdquo;Wir mussten unser Konzept fortlaufend den wechselnden Corona-Auflagen anpassen", berichtet Wolfgang Rosteck. Das Interesse an der Veranstaltung ist bundesweit beachtlich: Fast 30 Journalisten und Fotografen haben sich angekündigt.

Selbst wenn die Infektionszahlen deutlich zurückgingen, sind bei dem Event, im deutschen Rallyesport sozusagen die 2. Bundesliga, keine Zuschauer zugelassen. Das gilt am Samstag auch für die Porta-Kunden: Sie können zwar einkaufen, doch ein Teil des Parkplatzes ist für die Rallye abgesperrt.Ihre Gesamtlänge beträgt 246 Kilometer. Die Wertungsprüfungen an den Standorten Niehorst, Versmold, Harsewinkel und Mastholte summieren sich auf knapp 66 Kilometer. Eine Siegerehrung findet wegen der Auflagen nicht statt. &bdquo;Die besten Fahrer sollen sich ihre Pokale abholen – und das wars dann auch schon. Mehr geht leider nicht", bedauert Hannes Kramer.

Walter Gromöller lenkt einen über 40 Jahre alten Ascona Er und seine MSC-Kollegen möchten trotz des hohen Aufwandes – weit mehr als 100 Helfer sind erforderlich – die Veranstaltung etablieren. &bdquo;Unabhängig vom Aus der Reckenberg-Rallye in Wiedenbrück hatten wir schon länger vor, die OWL-Rallye wieder zum Leben zu erwecken," versichert Lothar Bökamp, der am Samstag als Fahrer-Verbindungsmann fungiert.

Eine Extra-Wertung für Fahrzeuge mit E-Motoren, so geschehen bei der &bdquo;Weltpremiere" im Rahmen der kürzlich ausgetragenen Rallye Stemweder Berg, können sich Kramer und Bökamp auch in den nächsten Jahren zumindest bei ihrem Event nicht vorstellen. Gerade Motorsportler schätzen das Geräusch der Verbrennungsmotoren und qualmende Auspuffe.

Das gilt wohl auch für die aktuellen Favoriten Björn Satorius (Birkenbach/Ford Fiesta) und Dennis Rostek (Bückeburg/VW Polo). Einziger heimischer Starter (MSC-Mitglieder sind aus organisatorischen Gründen von der Teilnahme ausgeschlossen) ist die Gütersloher Rallye-Legende Walter Gromöller. Der 61-jährige Routinier lenkt einen über 40 Jahre alten Opel Ascona.

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