Eskalation zwischen Hunden und Haltern in Bünde wird teuer

Bünde. Im Sommer 2020 hat sich auf dem Elsedamm ein Vorfall zwischen zwei Hundehaltern ereignet, mit dem sich vor zwei Monaten das Bünder Amtsgericht im Rahmen einer Güteverhandlung beschäftigen musste. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung zwischen einer Frau, die mit ihrem Jack-Russell-Terrier spazieren ging und einem Mann auf einem Fahrrad, der einen wesentlich größeren Hund bei sich führte. Als sie aufeinandertrafen, eskalierte die Situation offenbar nicht nur zwischen den Hunden. Bei der Güteverhandlung Mitte Juni sparte man im Gerichtssaal nicht mit spitzen Bemerkungen, doch jetzt ist das Urteil rechtskräftig.

Knapp 3.000 Euro Tierarztkosten

Es war eine Begegnung unter Hundehaltern, wie man sie sich nicht wünscht. Mitte Juni vergangenen Jahres kam es zwischen einem Mann und einer Frau zu einer Auseinandersetzung, deren Hergang von beiden Seiten naturgemäß unterschiedlich dargestellt wurde. Die Bünderin erklärte, dass ihr auf der Fahrradstraße zwei Radfahrer mit ihren Hunden entgegen kamen. Der Hund des einen Mannes haben ihren "Junky", ein Jack-Russel-Terrier, bereits vor Monaten schon einmal gebissen, erklärt sie. Deshalb habe sie sich mit dem Rücken zu den Radfahrern gestellt und ihren Vierbeiner vor sich gehalten und ihn mit Leckerchen abgelenkt.

Doch dann sei der Hund, mit dem "Junky" schon Bekanntschaft gemacht hatte, die Böschung hochgelaufen und hätte ihren Hund erneut gebissen. Ihren Schilderungen zufolge soll es daraufhin zu einer Auseinandersetzunge gekommen sein, bei der ihr der Halter des Hundes sogar ins Gesicht geschlagen hätte. Etwa 3.000 Euro soll die anschließende Behandlung des Tieres in der Tierklinik gekostet haben.

Hundehalter musste jetzt komplette Kosten tragen

Der Radfahrer stellt die Situation jedoch ganz anders dar, und erklärt, dass der Jack-Russel-Terrier seinen - größeren - Hund attackiert habe. Nachdem sich die Tiere gebissen hätten, habe sei die Frau "mutig gewesen, mit ihren Fäusten nach meinem Hund zu schlagen". Danach sei sie es jedoch gewesen, die auch mit Fäusten auf ihn losgegangen sei, so dass er sich nur gewehrt habe und die Frau zurückgestoßen. Er selbst leide an einer Blutgerinnungsstörung, weshalb man die Hämatome durch die Schläge der Frau noch Tage später habe sehen können.

Seine Lebensgefährtin - eine Zahnärztin - bestätigte das bereits bei der Güteverhandlung im Bünder Amtsgericht. Sie habe ihm deshalb ein entsprechendes Medikament verabreicht. Der Hund sei - vermutlich wegen des Angriffs der Frau auf ihn - verstört gewesen und habe sich nicht anfassen lassen, so die Lebensgefährtin. Ein Zeuge, der im Juni geladen war, konnte sich an nichts Konkretes mehr erinnern, weil er sich um seinen eigenen Hund kümmern musste.

Das Urteil vom Amtsgericht erging vor einigen Tagen, wie die Hundehalterin jetzt der NW unter Vorlage des Urteils mitteilte. Danach wurde die Widerklagen des Mannes abgewiesen. Er muss die kompletten Kosten für die Behandlung des Jack-Russel-Terriers zuzüglich fünf Prozent Zinsen seit September vergangenen Jahres tragen.

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