Kommt die Zwangskastration für Kater?

Rahden. Die SPD-Ratsfraktion verfolgt auch weiterhin das Ziel, in der Stadt Rahden eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für frei laufende Katzen einzuführen. Beraten werden soll über den Antrag der Sozialdemokraten in der Ratssitzung am 4. November, heißt es in einer Mitteilung. &bdquo; Unser Anliegen dient allein dem Wohl der Tiere, ihr Leid wollen wir verhindern", stellt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dorothee Brandt klar.

&bdquo;Wir hoffen deshalb auf breite Zustimmung im Rat, denn das Elend der kleinen Kitten zu bekämpfen, sollte Herzensangelegenheit für alle Tierfreunde sein und das natürlich parteiübergreifend."

Dorothee Brandt freut sich deshalb sehr, dass der Tierschutzverein Lübbecke das Vorhaben engagiert unterstützt. Das Tierheim in Lübbecke ist für Rahden zuständig und Leiterin Sarah Meinsen sowie ihr Team würden täglich mit dem Leid der Katzen konfrontiert und müssten sich um viele Kitten kümmern, die oft sehr krank sind, berichtet Brandt.

Was Tierärzte zu dem Vorhaben sagen

Mit im Boot der Unterstützer sind nach Angaben Brandts auch die Rahdener Tierärzte Linda Oelschläger und Uwe Peetz. &bdquo;Die Kastrationspflicht ist mehr als sinnvoll, um dieses Tierleid zumindest zu lindern", sind sich die beiden Veterinäre einig. Deshalb stehen die beiden nach Angaben Brandts voller Überzeugung hinter dem Antrag der Rahdener SPD und hätten deshalb auch Unterschriftenlisten in ihren Praxen ausgelegt.

Jeder, der die Aktion unterstützen möchte, könne unterschreiben. Möglich ist das auch im Raiffeisenmarkt an der Eisenbahnstraße und im Fressnapf in Rahden, betonte Dorothee Brandt, die mit den Tierärzten auch das persönliche Gespräch suchte und dabei ihre Meinung bestätigt sah.

"Menschen bringen kranke, hilflose kleine Katzen zu uns"

&bdquo;Oft mehrmals in der Woche kommen Menschen zu uns, die kranke, hilflose kleine Katzen bringen. Diese Elend muss beendet werden und dabei kann die Kastrationspflicht helfen." Und das Tierheim könne ja auch nur solange aufnehmen wie Platz sei, sagt Oelschläger. Sie appelliert auch an die Vernunft der Katzenhalter: &bdquo;Natürlich ist Kastration mit Kosten verbunden. Von 60 bis 70 Euro kostet es für einen Kater, für Katzen etwa von 120 bis 150 Euro (je nach Narkose- und OP-Management sowie Medikamenteneinsatz). Aber das ist ein einmaliger Eingriff für ein ganzen Katzenleben", erklärt Linda Oelschläger.

Eine Auffassung, die Peetz uneingeschränkt teilt. &bdquo;Auch zu uns werden immer wieder kleine, vernachlässigte, hungrige, kranke, herrenlose Fundkatzen gebracht. Dieses Elend muss aufhören. Die Tierheime sind doch heute schon überlastet." Deshalb versuchen Peetz und seine Mitarbeiterin Sina Broschat, die Tierfreunde, die Fundkatzen bringen, zu überzeugen, die Kätzchen nach der Behandlung zu adoptieren. Das gelinge zwar manchmal, aber leider nicht immer.

Veterinär nimmt Landwirte gegen Gerücht in Schutz

Und Uwe Peetz räumt auch mit einem Vorurteil auf, das zahlreiche Tierfreunde haben: &bdquo;Es stimmt nicht, dass landwirtschaftliche Höfe Hauptverursacher für das Katzenelend sind. Die Landwirte in unserer Zeit sind verantwortungsbewusst und sehr viele lassen ihre Katzen kastrieren. Auch die Veterinärbehörden haben ein Auge auf die hygienischen Zustände auf den Höfen.

Doch eins können die Landwirte nicht verhindern und sind sogar sehr erbost darüber", erfährt Peetz bei seinen häufigen Besuchen auf den Höfen immer wieder: &bdquo;Dorthin wandern immer wieder vermeintlich herrenlose Katzen zu, in der Hoffnung dort Futter zu finden. Schlimmer noch, verantwortungslose Menschen setzen nicht selten in Nacht- und Nebelaktionen ihre unerwünschten Tiere auf den Anwesen aus. Das ist die billigste Art, sie los zu werden."

Unterschriftenlisten liegen derzeit in Rahden aus

Ein Verhalten, für das Uwe Peetz überhaupt kein Verständnis hat. Deshalb unterstützt er – genauso wie Linda Oelschläger und zur großen Freude von Dorothee Brandt – tatkräftig die Aktion &bdquo;Tierleid vermeiden – Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für frei laufende Katzen" und drückt die Daumen, dass der Antrag im Rat eine breite Mehrheit findet, denn Tierliebe sollte keine parteipolitischen Grenzen kennen.

Übrigens, einmal hatte Peetz bereits Grund zur Freude: &bdquo;Ich habe schon die Aktion in Wagenfeld unterstützt." Dort habe die Politik sich für Tierfreude und gegen Tierleid entschieden, berichtet Dorothee Brandt. &bdquo;Wir freuen uns über jede Unterschrift und hoffen auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung", bitten Dorothee Brandt und ihre Mitstreiter um Hilfe. &bdquo;Denn diese Aktion ist unsere Herzensangelegenheit."

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