Bielefeld. Hin und weg zum Bielefelder Hauptbahnhof ohne viele Zwischenstopps – so geht die Fahrt mit dem neuen Schnellbus „S15“ ab 2. Januar. Start- beziehungsweise Endpunkte sind der Bielefelder Jahnplatz und der ZOB in Spenge. Der extraschnelle Bus ist der erste seiner Art, der Bielefeld mit dem Umland im Stundentakt vernetzt und dabei zwei wichtige Ziele in der Stadt auch für die Bielefelder noch besser erreichbar macht. Krankenhaus und Obersee liegen an der Strecke Bisher waren Berufspendler zwischen Spenge, Enger und Bielefeld meistens auf das Auto angewiesen. Eine direkte Bahn- oder Busanbindung gibt es hier nicht. Das soll sich ab Januar 2023 mit einem überregionalen Kooperationsprojekt der Stadt Bielefeld und des Kreises Herford ändern: „S15“ wird montags bis freitags zwischen 6 und 20 Uhr im Stundentakt zwischen Bielefeld und dem Kreis Herford pendeln und für eine schnelle Direktverbindung zum Bielefelder Hauptbahnhof und in die Innenstadt sorgen. Rund 27 Minuten dauert die Fahrt vom Engeraner Kleinbahnhof zum Hauptbahnhof. Die komplette Fahrtzeiten zwischen den Endhaltepunkten: 39 Minuten. Der Schnellbus ist laut Bielefelds Mobilitätsdezernent Martin Adamski ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende. So seien die Abfahrtzeiten mit den Zugverbindungen in Richtung Hamm abgestimmt. „Wir hoffen, dass sich das Angebot in der zweijährigen Probezeit bewährt und wir es dann fortführen können.“ Attraktive Zwischenhalte hat „S15" ebenfalls zu bieten: Der Obersee, Haltestelle Engersche Straße, wird von der Bielefelder City aus in 16 Minuten angefahren, von Spenge aus in 23 Minuten. In 10 Minuten geht es zudem ab Jahnplatz zum Johannesstift-Krankenhaus in Schildesche. Fahrtzeit aus Enger: 21 Minuten. Umweltfreundliche Alternative Auch den Engeraner Bürgermeister Thomas Meyer freut das „gute Angebot“ für die Bürgerinnen und Bürger seiner Stadt, das vor allem auch Berufspendler dazu einlade, „umweltfreundlich das Auto stehenzulassen“. Am Samstag könnten die beiden eingesetzten Hybrid-Busse zwischen 8 und 19 Uhr zudem Kauflustige ins benachbarte Oberzentrum bringen, hofft Geschäftsführer Achim Overath von der Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft (mhv), die das Angebot gemeinsam mit Mobiel umsetzt. Das neue überregionale Schnellbus-Konzept hält Adamski für „ausbaufähig mit viel Potenzial“. Weitere Verbindungen seien vorstellbar. „Ein Schnellbus kann gerade im ländlichen Raum eine kostengünstige Kompensation dort sein, wo die Schiene nicht hinkommt.“ Umsetzbar wird "S15" dennoch nur durch Fördermittel im großen Stil: Auf rund 1,3 Millionen Euro belaufen sich die Betriebskosten. Den größten Batzen, rund 1,2 Millionen Euro, übernimmt der Verkehrsverbunds Ostwestfalen-Lippe. Der Kreis Herford und die Stadt Bielefeld teilen sich den Rest.