Ab Mitte August: Bahn-Chaos rollt auf den Kreis Höxter zu

Kreis Höxter. Bahnreisende im Kreis Höxter müssen sich in den kommenden Wochen auf erhebliche Behinderungen einstellen – gut einen Monat geht auf den Schienen zwischen Egge und Weser überhaupt nichts mehr. Die Redaktion hat bei der Deutschen Bahn und weiteren Bahnunternehmen nachgefragt, was sie Bahnreisenden raten – und ob Berufspendler eine Chance haben, ihr Geld zurückzubekommen.

Zugegeben: Das, was die Deutsche Bahn sich im Sommer vorgenommen hat, es ist keine Kleinigkeit. Und unmittelbar betroffen ist der Kreis Höxter davon auch nur auf den zweiten Blick – aber dafür umso deutlicher. Laut Mitteilung der DB verlegen Fachleute im Sommer insgesamt rund 33 Kilometer neue Kabel und stellen 32 neue Signale auf.

Außerdem erweitern sie, laut DB, das bereits bestehende Zentralstellwerk in Lage um einen weiteren Bedienplatz: Von dort aus soll künftig eine weitere Fahrdienstleitung den Zugverkehr auf den Strecken steuern. Zwei bestehende mechanische Stellwerke in Lage will die DB außer Betrieb nehmen. Außerdem will der Konzern Gleise und Weichen in Horn-Bad Meinberg erneuern. Zum Projekt gehört zudem die technische Anpassung von insgesamt fünf Bahnübergängen (BÜ) im Bereich des neuen Stellwerks.

Worauf sich Bahnfahrer im Kreis Höxter gefasst machen müssen Diese Melange ist es, die sich eher ungünstig auf den Bahnverkehr im Kreis Höxter auswirken wird – gelinde formuliert. Denn von Montag, 11. August, bis Samstag, 13. September, kommen Bahnreisende im Kreis Höxter mit dem Zug nicht mehr weiter. Die S5, die normalerweise von Paderborn in Richtung Hannover unterwegs ist und dabei einen Halt in Steinheim macht, muss ihre Fahrt in Steinheim abbrechen.

Während dieses Zeitraums wird Bahnbetreiber Transdev Busse zwischen Steinheim und Paderborn einsetzen. Betroffen sein werden allerdings auch die zwei ebenfalls wichtigen Regionalstrecke im Kreis: Die Eggebahn (RB84) und die RB85 (Ottbergen nach Göttingen). Dort soll ein Busverkehr zwischen Ottbergen und dem Hauptbahnhof in Paderborn eingerichtet werden, teilt die Bahn mit.

In diesem Bereich im Kreis Höxter gibt es keine Einschränkungen Laut Angaben von Anne Zimmermann, stellvertretende Sprecherin des Nahverkehrs Westfalen-Lippe (NWL), gibt es zumindest auf der Achse Altenbeken-Warburg &bdquo;keine Einschränkungen“. Für jene, die etwa mit der S5 täglich in Richtung Paderborn oder Hannover pendeln, dürfte das ein eher schwacher Trost sein. Denn mit dem Bus dauert es fast immer deutlich länger als mit dem Zug. Und während der einmonatigen Schienenabstinenz gibt es wenig bis keine Hoffnung auf Entschädigung.

Die Frage, ob im Voraus gemachte Buchungen während der Zeit wegen der Umstände storniert werden können, beantwortet Zimmermann recht knapp: &bdquo;Im Nahverkehr werden keine zuggebundenen Fahrscheine verkauft.“ Wer beispielsweise während des betreffenden Zeitraums ein Ticket von Steinheim nach Paderborn für eine bestimmte Uhrzeit kauft, der könnte den Zug auch später nutzen.

So lange brauchen die Busse für die Strecke Steinheim nach Paderborn Wer allerdings eine solche Buchung jetzt tätigt, dem wird auf Buchungsportalen wie bahn.de auch angezeigt, dass statt des Zuges ein Bus eingesetzt wird. Und der braucht 55 Minuten von Steinheim nach Paderborn - normalerweise braucht die S5 von Steinheim nach Paderborn nur 29 Minuten. Doch auch wer während dieser Zeit lieber das Auto nimmt und erwägt, etwa das Deutschlandticket auszusetzen, hat schlechte Karten.

&bdquo;Das Deutschlandticket als rabattiertes Jobticket kann nicht im Abo pausiert - ausgesetzt - werden“, erklärt die Sprecherin. Es könne regulär monatlich gekündigt werden, bis zum Zehnten des Monats, zum Monatsende) &bdquo;und später bei Bedarf neu abgeschlossen werden“. Am Ende ist das zwar mit ein wenig Mehraufwand verbunden, der Schritt lohnt sich für Berufspendler womöglich trotzdem.

Laut Angaben der Bahn sind die Arbeiten am Samstag, 13. September, abgeschlossen. Ist das wirklich realistisch? Seitens der Bahn gibt es auf diese Rückfrage nur eine eher allgemeine Antwort: &bdquo;Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir jetzt noch keine Prognose zu Arbeiten im September treffen können“, heißt es. Das oberste Ziel sei es &bdquo;selbstverständlich, die Arbeiten planmäßig zu beenden“, sodass die Züge wieder uneingeschränkt rollen können.

Eggebahn schon früher betroffen Bereits am Montag, 7. Juli, kommt es zu Einschränkungen bei der Eggebahn (RB84). Grund sind, laut der Betreiberin Nordwestbahn, Instandhaltungsarbeiten der Deutschen Bahn auf der Strecke. Konkret geht es demnach um &bdquo;einige Zugverbindungen“ in den späten Abend- und Nachtstunden von Montag, 7. Juli, bis Freitag, 11. Juli, zwischen Paderborn und Höxter-Ottbergen.

Während dieser Zeit soll ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden. Die Fahrgäste werden gebeten, die veränderten Fahrtzeiten bei ihrer Reiseplanung zu beachten. Die Mitnahme von Fahrrädern ist in den Bussen &bdquo;leider nicht möglich“.

Die Änderungen sind im Ersatzfahrplan unter nordwestbahn.de zu finden und in den digitalen Auskunftsmedien, bahn.de , mobil.nrw und westfalenfahrplan.de einsehbar.

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