Die Studi-WG in Bielefeld: Das sind die Vorteile des Zusammenwohnens

Bielefeld. Sven Maaßen ist guter Dinge. Der 22-Jährige aus Hochdonn bei Wacken (ja, der Ort mit dem großen Open-Air-Konzert) studiert im 6. Semester Wirtschaftsrecht an der Hochschule Bielefeld und fühlt sich in Ostwestfalen-Lippe pudelwohl. &bdquo;Es war alles sehr, sehr herzlich“, erzählt er über seinen Start als Student.

Besonders gut hat es Maaßen mit seiner Wohngemeinschaft (WG) getroffen. Seinen Mitbewohner Pascal Cascillo (28) aus Werther traf er durch Zufall bei einem lockeren Abend im Irish Pub und beschloss nach der ersten Wohnungsbesichtigung: &bdquo;Hier geh ich rein.“ Maaßen und Castillo, der an der Universität Bielefeld Psychologie studiert, geben Einblicke in ihre Männer-WG und verraten, wie Studierende die Wohnungssuche am besten angehen und was man beachten sollte.

Die Kosten Aktuell zahlen Cascillo und Maaßen jeweils 326,50 Euro für den WG-Platz. Dafür verfügt jeder über einen knapp 15 Quadratmeter großen Wohn- und Arbeitsraum. Die gut zehn Quadratmeter große Küche teilen sich die beiden; es gibt ein Bad, einen Flur und auch Abstellräume. Eine kleine Terrasse kommt hinzu. &bdquo;Das ist schon etwas Luxus“, schwärmt Cascillo. Die Spülmaschine, die gerade leise ihren Dienst versieht, wurde selbst in die Küche eingebaut. Zum Start in dieser WG, im Jahr 2019, lag der Mietpreis noch bei 294 Euro. Doch es gibt einen enormen Vorteil gegenüber privaten WG-Plätzen, die nicht, wie in diesem Fall, vom Studierendenwerk verwaltet werden. &bdquo;Man zahlt hier keinen Strom extra. So kommt man mit einem Nebenjob gut über die Runden“, berichtet Maaßen.

Die Lebenshaltung Wenn Sven Maaßen auf seine aktuellen Haushaltskosten blickt, sind folgende Posten dominant: Einnahmen von 500 Euro von seiner Mutter sowie 270 Euro aus einer Halbwaisenrente stehen Ausgaben von 200 Euro für Essen und sonstige fixe Ausgaben gegenüber, 326 Euro sind fürs Wohnen fest verplant. Jobs sorgen, wenn vorhanden und zeitlich realisierbar, für eine Verbesserung der Einnahmesituation. &bdquo;Ich war erst Medikamentenfahrer für die Uni-Apotheke. Das hat auch sehr viel Spaß gemacht“, erzählt Maaßen. Ein Jahr lang habe er auch als studentische Hilfskraft gearbeitet.

Den WG-Platz finden Wie findet ein Studierender einen WG-Platz? Hier nennt Maaßen zwei wichtige Wege: Das Internet und das Studierendenwerk. Will man die Suche zuerst online starten, dann drängt sich demnach eine Adresse besonders auf: &bdquo;Auf jeden Fall WG-gesucht.de“, sagt Maaßen. Über eine App kann man sich dort über alle freien WG-Plätze an einem bestimmten Ort auf dem Laufenden halten und sich gleich bewerben.

Ein guter Ansprechpartner sei auch das Studierendenwerk, das ihm bestens weitergeholfen habe. Wer auf dem privaten WG-Markt seine Fühler ausstrecken möchte, kann auf Netzwerke wie Facebook Marketplace, Ebay für Wohnungen oder Immoscout zurückgreifen. Doch Achtung: Fällt eine Kaution an, sollte man sich darüber vor einer Unterschrift genau informieren. Durchschnittlich 519,10 Euro beträgt dieser Posten nach einer Erhebung der Bausparkasse Schwäbisch Hall unter den 20 größten Universitätsstädten in Deutschland.

Die Standard-WG Folgt man den Auswertungen der besagten Bausparkasse unter 8.790 Angeboten und 17.345 Gesuchen für ein WG-Zimmer in 20 deutschen Städten, so wollen WG-Bewohner in Bielefeld auf mindestens 20 Quadratmetern leben und nicht mehr als 423,50 Euro Miete zahlen. Die Miete beträgt demnach durchschnittlich 376,50 Euro pro Monat, die Zimmer sind 16,5 Quadratmeter groß. Von den Suchenden sind den Angaben zufolge 49,5 Prozent männlich und 47,6 Prozent weiblich, bei 2,9 Prozent ist das Geschlecht unbekannt. Die Nebenkosten belaufen sich in Bielefeld auf durchschnittlich 80,50 Euro, die Kaution auf 519,10 Euro.

Die Situation in Bielefeld Mit dem Ankommen in der Stadt am Teutoburger Wald hatte Sven Maaßen kaum Probleme, wie er berichtet. Die strategische Lage seines jetzigen WG-Platzes in Sichtweite der Universität und der Hochschule sei sehr gut. &bdquo;15 Minuten brauche ich über den Campus zur Hochschule.“ Das Wohnen im jetzigen WG-Gebäude unter der Regie des Studierendenwerks habe den Vorteil, dass man sich mit anderen Studierenden besser vernetzen könne, die auch aus anderen Fachrichtungen kämen.

Der Wohnalltag Das Einchecken in einer WG kann aber auch Risiken mit sich bringen, die man vorab nicht immer wissen kann. So hat Maaßen in seiner vorherigen WG mit einem Mitbewohner zusammen gewohnt, der dem Putzen nicht so aufgeschlossen gegenüber gestanden habe wie er. Darunter habe durchaus die eigene Psyche gelitten.

Nach dem Wechsel in die aktuelle WG habe sich dies total gewandelt. &bdquo;Es ist deutlich entspannter.“ Maaßen und Cascillo schätzen die Gespräche untereinander bei einer Tasse Kaffee oder Tee. Glaubt man der jüngsten Erhebung zur WG-Szene, dann geht es in den Bielefelder WGs bei den Gesprächen sehr international zu. Denn dort werden demnach neun Sprachen gesprochen, darunter Deutsch, Englisch, Spanisch, Türkisch, Russisch, Portugiesisch, Italienisch, Französisch und Arabisch.

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