Düsseldorf. Die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit hat Ende 2023 in Nordrhein-Westfalen einen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Landesamt IT.NRW am Donnerstag mitteilte, waren es zum Stichtag 3,23 Millionen Menschen – 93.000 mehr als 2022. Die größten Zuwächse gab es bei Personen mit syrischer (plus 14.700) und ukrainischer Staatsangehörigkeit (plus 11.200).
In NRW ist die Gesamtzahl in fast allen Kreisen und kreisfreien Städten gestiegen. Die größten Zunahmen wurden in den Kreisen Coesfeld (+ 14,6 Prozent), Euskirchen (+9,1 Prozent) und Viersen (+6,6 Prozent) verzeichnet. Dahinter folgen mit Höxter (+6,5 Prozent) und Minden-Lübbecke (+6,2 Prozent) zwei OWL-Kreise. Nur im Märkischen Kreis (-0,5 Prozent) und in der Stadt Bochum (-0,1 Prozent) sei ein Rückgang zu beobachten gewesen.
Die meisten Ausländer in NRW waren nach wie vor Türken (493.000), gefolgt von Syrern (286.000) und Ukrainern (251.000). Ähnlich sieht die Verteilung in den Kreisen in Ostwestfalen-Lippe aus. In Bielefeld, wo mit insgesamt 70.520 die meisten Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit leben, machen Türken mit 12.195 Menschen den größten Anteil aus. Die zweitgrößte Gruppe sind Menschen mit irakischer Staatsangehörigkeit (6.795), dicht gefolgt von Syrien (5.315), Griechenland (4.075) und der Ukraine (4.895).
Viele rumänische Staatsangehörige im Kreis Gütersloh
Im Kreis Gütersloh leben insgesamt 62.465 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft. Dort machen jedoch insgesamt 12.190 rumänische Staatsangehörige die Mehrheit der Ausländer aus, vor Menschen aus Polen (7.700), der Türkei (6.430), der Ukraine (4.745) und aus Syrien (3.800).
Im Kreis Paderborn wohnen insgesamt 38.275 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Dort machen Menschen aus der Ukraine (4.675) und Syrien (4.285) den größten Anteil aus.
Im Kreis Herford, wo die Zahl der Menschen mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit insgesamt 32.455 beträgt, ist die Zahl der aus Bulgarien stammenden Menschen vergleichsweise hoch (1.270), doch auch Menschen mit italienischer Staatsangehörigkeit sind dort häufiger zu finden (1.290). Ansonsten gehören auch dort Menschen aus der Türkei (4.640), der Ukraine (3.970), dem Irak (1.855) und Syrien (2.195) zu den am häufigsten vertretenen Nationalitäten.
Wenige Ausländer im Kreis Höxter
Besonders viele Menschen mit einer russischen Staatsangehörigkeit leben in Relation zur Gesamtbevölkerung in den Kreisen Minden-Lübbecke (1.225) und Lippe (1.135). Doch auch in den beiden Kreisen (Minden-Lübbecke insgesamt: 38.265; Lippe insgesamt: 40.415) leben mehr Menschen mit türkischer, rumänischer, ukrainischer, syrischer oder afghanischer Staatsangehörigkeit.
Im Kreis Höxter wohnen derzeit mit 12.435 Menschen im OWL-Vergleich die wenigsten Ausländer. Auch die Zahl der Menschen mit türkischer Nationalität ist dort mit 1.260 am geringsten und sogar niedriger als die Anzahl der Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit (2.095).
Weniger Staatenlose
Im gesamten Regierungsbezirk Detmold lebten 2023 insgesamt 294.825 Menschen mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit. 2022 waren es noch 286.640 Menschen. Einen leichten Rückgang gibt es jedoch bei der Anzahl jener Personen, die als staatenlos gelten, deren Staatsangehörigkeit ungeklärt ist oder über deren Staatsangehörigkeit es keine Angaben gibt. Während es 2022 noch 1.940 Menschen in OWL waren, sind es 2023 nur noch 1.895 Menschen.
Die Statistik basiert auf Daten des Ausländerzentralregisters. Erfasst werden nur Personen, die ausschließlich eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen und sich mindestens drei Monate in Deutschland aufgehalten haben.
Bei der Entwicklung der Asylzahlen rechnet das Düsseldorfer Fluchtministerium für dieses Jahr mit 70.000 Neuzugängen in NRW – nach 65.000 im Vorjahr. Die Hauptherkunftsländer sind in diesem Bereich Syrien, Afghanistan, Türkei, Irak, Iran, Guinea, Somalia, Aserbaidschan, die Russische Föderation und Eritrea. Allein vonJanuar bis April dieses Jahres gab es nach Angaben des Ministeriums schon mehr als 8.800 Zugänge in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen – im Tagesschnitt 83.
Mit Material der dpa.