Nach verheerenden Bränden in Höxters Innenstadt: Was wird aus den Häusern?

Höxter. Abreißen? &bdquo;Auf keinen Fall!“ Basam Alp ist mächtig sauer über solche falschen Aussagen. Er ist der Besitzer der beiden von Bränden betroffenen Gebäude in Höxter – der sogenannten &bdquo;Stadtvilla“ an der Westerbachstraße 21 direkt am Gänsemarkt sowie eines Gebäudes nur ein Stück weiter in der dichten Häuserbebauung an der Westerbachstraße 13.

Die Gebäude, die im November und Dezember vergangenen Jahres bei Bränden stark zerstört worden waren. Lange war zum Leidwesen des Besitzers dort Stillstand, was die Bauarbeiten betrifft, kamen die Brandsanierungen nicht so richtig voran. Doch nun kommt offenbar Bewegung in die Sache.

Am 15. November schlugen abends die hellen Flammen aus dem Dach des prägnanten gelben Gebäudes am Gänsemarkt, in der Bevölkerung auch die &bdquo;Stadtvilla“ genannt. Dramatisch war die Situation für einen Bewohner gewesen, der sich auf das Dach gerettet hatte und von der Feuerwehr mit der Drehleiter gerettet werden musste. Dazu kam der ergiebige Regen schon damals. Im Anschluss daran musste alles raus, was Feuer, Löschwasser und Regenwasser damals zerstört hatten. Also eigentlich alles.

&bdquo;Es ist eine wunderschöne Stadtvilla. Mein Herzstück“, hatte der Immobilienbesitzer bereits im November kurz nach dem Brand gesagt. An keinem aber hänge sein Herz so sehr wie an der Villa am Gänsemarkt. Die habe er nach dem Kauf saniert. So sei beispielsweise erst 2019 ein neues Dach drauf gekommen. Die Polizei-Brandermittler hatten damals den Brandherd in der Küche lokalisiert und eine &bdquo;strafbare Handlung“ im Zusammenhang mit der Feuerkatastrophe ausgeschlossen.

Weihnachten nahm die Katastrophe ihren Lauf

An Weihnachten sorgte ein weiteres Feuer in einem Döner-Imbiss wenige Häuser weiter für gleich mehrere Einsätze der Feuerwehr – und einen Riesenschaden. Weil die Feuerwehr aufgrund von glimmenden Funken in Decken und Wänden trotz intensiver Kontrollen mit der Wärmebildkamera mehrfach ausrücken musste. Und aus dem vermeintlich kleinen Fritteusenbrand ein Großfeuer wurde, das letztlich den gesamten Gebäudekomplex betraf. Ursache diesmal: Die Fritteuse, dann Fett in der Lüftung, das sich entzündete – damit nahm die Katastrophe ihren Lauf.

Als &bdquo;Mammutaufgabe“ hatte Basam Alp den Wiederaufbau dann schon im Frühjahr bezeichnet. Und gehofft, dass bis Ende August ein Schlussstrich gezogen werden könnte. So hatte er es Ende April verlauten lassen. Auch weil mit der Versicherung alles geklärt sei. Sie komme für alle Schäden auf, hatte er bestätigt.

Und woran hing es nun, dass die Arbeiten doch ins Stocken gerieten, dass man sogar das Wort &bdquo;Abriss“ im Zusammenhang mit den Brandhäusern hörte? &bdquo;Am Warten auf Genehmigungen“, antwortet Basam Alp. Die seien nun zumindest schon mal für die gelbe Villa da – weshalb seit vergangenen Montag dort schon wieder die Arbeiten liefen, erklärt er im Gespräch. &bdquo;Es hat länger gedauert.“ Bis die Arbeiten wieder starten konnten. Das soll auch an dem zweiten Gebäude so laufen.

In der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr wohl einmalig

Und dann fügt er noch entschieden hinzu: &bdquo;Es wird nichts abgerissen. Beide Gebäude werden wieder hergestellt.“ Und dann müssen neue Mieter her. Denn laut Basam Alp haben die bisherigen Bewohner anderweitig Lösungen für ihre Wohnungsfragen gefunden. In den Erdgeschossen waren zudem ein Döner-Imbiss in der Häuserzeile an der Weserbachstraße sowie ein Friseurgeschäft am Gänsemarkt zu finden gewesen.

So ein Jahresende mit gleich zwei Großbränden mitten in der dicht bebauten Höxteraner Innenstadt ist in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Höxter wohl einmalig gewesen. Dazu kamen zu dem Zeitpunkt auch noch die starken Regenfälle, die dann während der Feiertage Ende des Jahres die Weser weit über die Ufer steigen ließ. Eine schwierige Situation für Einsatzkräfte wie Bewohner.

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