Unternehmer eröffnen neue Privatschule im Kreis Gütersloh – ohne Tests und Noten

Schloß Holte-Stukenbrock. Grundschule mal ganz anders. Wie das geht, haben jetzt Fachleute der Peter-Gläsel-Schule aus Detmold erklärt. Diese Schule ist das Vorbild für die private Grundschule, die die Brüder Kevin und Sebastian Kreyer sowie Julian Höner und André Barloi gründen.

Die Unternehmer und der Kieferorthopäde haben jetzt bei einer öffentlichen Veranstaltung ihre Vorstellungen erläutert und sind auch auf das Finanzielle eingegangen. Mehr als 40 Interessierte waren im Saal des Gasthofs &bdquo;Zur Post“. Höchstens 28 Kinder werden für die erste Klasse angenommen. Es wird gegebenenfalls ein Auswahlverfahren geben. Die private Grundschule wird zum Schuljahr 2025/26 eröffnet.

Die Energiebündelschule, so wird sie heißen, soll sich inhaltlich an der Peter-Gläsel-Schule orientieren, die nach dem sogenannten PRRITTI-Bildungsmodell lehrt. Kernelemente sind der gebundene Ganztag von 7 bis 17 Uhr mit Lernzeit von 8 bis 15 Uhr und das Lernen in Projektphasen anstelle von Fach- und Frontalunterricht.

Kinder sollen ohne Druck ihre Fähigkeiten entdecken

Die Kinder sollen, so erklärte es André Barloi den Eltern, ohne Druck und Angst vor einer Leistungsbeurteilung ihre Fähigkeiten entdecken. &bdquo;Sie sind die Architekten ihrer eigenen Lernreise.“ Keine Tests, keine Klassenarbeiten. Die Kinder bestimmen Lerninhalte und -geschwindigkeit mit. Der für Grundschulen gültige Lehrplan muss eingehalten werden.

Bis zur vierten Klasse wird der Wissensstand der kleinen Schüler bei den Pädagogen (jede Lehrkraft betreut maximal 15 Schüler) abgefragt, was verglichen wird mit der Selbsteinschätzung der Kinder. Noten gibt es ab der vierten Klasse wegen des Übergangs auf eine weiterführende Schule.

Josef Köhler und Stefan Wulf von der Peter-Gläsel-Schule versichern: &bdquo;Die Kinder bekommen das Rüstzeug für eine weiterführende Schule.“ Und ihrer Erfahrung nach können sich die Kinder schnell auf das neue Lernen einstellen und liegen dann im obereren Leistungsdrittel.

Standort der Privatschule wird zeitnah veröffentlicht

Der vorübergehende Standort der Energiebündelschule wurde – entgegen einer ersten Ankündigung – am Montagabend noch nicht bekannt gegeben. In ein bis zwei Wochen soll es laut André Barloi aber so weit sein. Eine Immobilie, die zu der Schule mit vier Klassenräumen umgebaut werden könnte, ist favorisiert. Die neue Schule wird parallel gebaut und von Frederik Flötotto, der weltweit arbeitet, ausgestattet.

&bdquo;Wir werden dafür sorgen“, versprach er den Eltern, &bdquo;dass Sie für Ihre Kids die coolsten Räume bekommen.“ Und was kommt finanziell auf die Eltern zu? &bdquo;Wir haben keinerlei wirtschaftliche Interessen“, versicherten die Schulgründer. Das Projekt sei eine &bdquo;Herzensangelegenheit“. Die Energiebündelschule wird aller Voraussicht nach zu 80 Prozent vom Land finanziert.

André Barloi rechnete vor, dass das zu erwartende Schulgeld etwa 150 Euro höher liegen wird als die Summe, die Eltern für OGS und Mittagessen plus Freizeitvergnügen an einer Regelschule ausgeben müssen. Um auch finanziell nicht so gut gestellten Familien zu ermöglichen, dass ihre Kinder die Energiebündelschule besuchen, werden Wirtschaftspaten gesucht. Die ersten Zusagen liegen bereits vor.

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