Saisonstart: So teuer ist der erste Spargel in Bielefeld

Bielefeld. Die Spargelzeit hat begonnen – auch in Bielefeld. Ab sofort kann man das besondere Frühjahrsgemüse auch von heimischen Höfen erwerben. Die Qualität sei gut, sagen die Landwirte. Die Preise sind dabei größtenteils dieselben wie zum Saisonstart im Vorjahr.

Ganz besonders früh war in diesem Jahr der Hof Aschentrup mit seiner Spargeldeele auf Lückners Hof kurz vor der Grenze zum Kreis Gütersloh. Den ersten weißen Spargel gab es hier schon am 29. März – eher als die meisten Höfe. &bdquo;Die Leute sind aus 30 Kilometern Entfernung gekommen“, berichtet Andreas Aschentrup vom Start der Saison. Die ersten Stangen seien in einer halben Stunde ausverkauft gewesen. Auf grünen Spargel müssen sich Kunden allerdings noch ein paar Tage gedulden. In etwa einer Woche sollen auch hier der erste gestochen werden.

Mit der Qualität seines Spargels ist Aschentrup zufrieden. &bdquo;Durch das sonnige Wetter ist mit den Abdeckungen die optimale Temperatur in den Dämmen“, sagt er. Ein Kilo Spargel kostet bei ihm zu Beginn der Saison 16,90 Euro, Bruchspargel gibt es schon für unter 10 Euro. Die Preise seien unverändert zum Vorjahr, sagt er. Im Verlauf der Saison werde der Preis aber noch sinken.

Bielefelder Spargel hat gute Qualität Auf dem Hof Wißbrock in Bielefeld-Senne wurden die ersten Stangen Anfang des Monats geerntet. Auch hier habe man die Preise im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht, sagt Heike Wißbrock: 16,90 Euro kostet ein Kilo Spargel erster Wahl, Bruchspargel ist schon ab 5 Euro das Kilo zu haben.

Ebenfalls in Senne liegt der Hof Steinkröger. Im Hofladen am Nordfeldweg 32 ist der erste Spargel bereits im Verkauf. &bdquo;Die Qualität ist super“, verspricht Kai Steinkröger. Hier zahlt der Kunde 17,90 Euro für ein Kilo Spargel erster Wahl, dritte Wahl ist schon für 12,90 Euro zu bekommen. &bdquo;Wenn die Mengen da sind, wird sich das aber entspannen“, verspricht auch er.

Auf dem Brackweder Hof Krüger am Sunderweg 46 steht die Saison derzeit in den Startlöchern. &bdquo;Die Leute scharren schon mit den Hufen“, berichtet Simone Krüger. Die ersten Stangen sind zwar bereits geerntet worden, viel sei aber noch nicht da. &bdquo;Nach Ostern wird es richtig losgehen“, sagt Detlev Krüger, der schon als Kind bei der Spargelernte mitgeholfen hat. Einen finalen Preis zum Start der Saison pro Kilo gibt es hier noch nicht. &bdquo;Die Mindestlöhne steigen, also muss auch der Preis angepasst werden“, erklärt Simone Krüger.

Spargelhöfe spüren Preisdruck Die Erhöhung des Mindestlohns macht auch Andreas Aschentrup zu schaffen. &bdquo;Der Druck ist groß, die Vorjahrespreise zu halten“, sagt er. Spargel sei ein arbeitsintensives Produkt. Gestochen wird auf Aschentrups Feldern per Hand – wie es auch bei seinen Bielefelder Spargelkollegen der Fall ist. Auch bei den folgenden Produktionsschritten – Transportieren, Waschen, Kühlen und Schälen – ist weitere Handarbeit erforderlich.

Seine Erntehelfer verdienen zwar mehr als Mindestlohn, wenn der aber steigt, müsse er die Löhne seiner Arbeiter ebenfalls erhöhen. Aschentrup hofft jedoch, durch eine neu erworbene, aber gebrauchte Sortiermaschine Kosten sparen zu können.

Auch wenn der Spargel heute deutlich teurer ist als noch vor einigen Jahren, die Beliebtheit des Frühlingsgemüses ist unumstritten. Warum das so ist, können die Bauern nur mutmaßen. &bdquo;Viele leben im Winter von Tiefkühlgemüse“, sagt Heike Wißbrock. &bdquo;Spargel ist das erste Gemüse, das es aus der Heimat gibt und nur begrenzt verfügbar ist. Ich denke, das rührt daher.“

Vielfach einsetzbar in der Küche Spargel sei außerdem ein Allrounder in der Küche, erzählt sie. &bdquo;Inzwischen sind dem keine Grenzen mehr gesetzt.“ Man könne ihn mit Hollandaise-Soße und Schinken essen, ihn frittieren, als Pizzabelag verwenden oder sogar zur Marmelade machen. &bdquo;Sehr lecker“, berichtet Wißbrock. Dafür schneidet man den Spargel in kleine Stücke und verarbeitet ihn wie Obst. &bdquo;Man kann dem auch eine alkoholische Komponente hinzufügen“, sagt sie.

Wichtig sei, dass die Stücke maximal einen Zentimeter lang sind, sonst seien sie zu langfaserig. Für Marmelade empfiehlt sie zudem Bruchspargel. Detlef Kröger schlägt vor, den Spargel in der Pfanne mit Olivenöl anzubraten und ihn karamellisieren zu lassen. Dafür sei es egal, ob man grünen oder weißen Spargel verwende. Auch im Salat würde er gut schmecken.

Bei der Wahl des besten Spargels haben die Bielefelder Bauern noch Tipps auf Lager: &bdquo;Guter Spargel ist frisch, quietscht und die Enden sind nicht eingetrocknet“, sagt Detlef Kröger. &bdquo;Der ist genauso wie eine Blume: Er muss rund und satt aussehen.“ Andreas Aschentrup weist darauf hin, dass die Spitzen auch violett sein können. Wie lecker man ihn finde, sei jedoch Geschmackssache. &bdquo;Violett kann etwas bitter sein“, sagt er. Nach dem Kauf sollte Spargel kalt und feucht gelagert werden. &bdquo;Das ist das A und O“, sagt Aschentrup. Die Saison geht traditionell bis Juni. Spätestens am &bdquo;Spargelsilvester“, am Dienstag, 24. Juni, ist Schluss.

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