Eigene Fleischerei geschlossen: Löhner Fleischermeister steht wieder hinter der Theke

Löhne. Für Fans von Fleisch und Wurstwaren ist die Fleischtheke im Marktkauf ein Paradies. Die verschiedensten Spezialitäten von geräuchertem Schinken über Braten bis hin zu Dry Aged Beef finden sich in der großen Auslage. Für viele Kunden gab es an der Theke in den vergangenen Monaten ein Wiedersehen. Fleischermeister Jürgen Horst arbeitet seit Februar im Marktkauf.

Marktleiter Thorsten Take hat Horst Ende des vergangenen Jahres angesprochen. In der Abteilung war eine neue Stelle zu besetzen. &bdquo;Wenn man so eine Kapazität in Löhne hat, die bei vielen Kunden bekannt ist, dann sollte man sich zumindest um sie bemühen“, sagt Take. Die Gespräche liefen erfolgreich. &bdquo;Ich war von diesem Angebot sehr überrascht. Das Gesamtpaket hat mich überzeugt“, sagt Horst.

Wichtig ist für den Fleischermeister, dass in der Fleischabteilung auch produziert wird. &bdquo;Hier werden ganz unterschiedliche Produkte hergestellt. Zum Beispiel Bratwurst, viele andere Grillspezialitäten oder auch Leberkäse“, nennt Abteilungsleiterin Marlén-Sophie Möllmann ein paar Beispiele. &bdquo;Wir wollen die Produktion hier vor Ort noch ausbauen“, sagt Take.

Kurzes Zwischenspiel bei Bauerngut Bis Ostern 2024 hat Jürgen Horst gemeinsam mit seiner Schwester und deren Ehemann die Familienfleischerei an der Lübbecker Straße in Mennighüffen betrieben. Hoher Investitionsbedarf und Personalmangel führten unter anderem zur Entscheidung aufzuhören. Viele Löhnerinnen und Löhner vermissen die Fleischerei seitdem.

Nach der Schließung gönnte sich Horst eine kurze Auszeit und trat Mitte Juni eine neue Stelle bei Bauerngut in Bückeburg an. Die Umstellung sei groß gewesen. In Bückeburg arbeiten 850 Beschäftigte, die 150 Wurstsorten herstellen. Ein größerer Kontrast zum kleinen Handwerksbetrieb ist schwer vorstellbar. Die industrielle Massenproduktion war dann doch nicht das, was Jürgen Horst bis zur Rente machen wollte.

Nach dem Angebot durch den Marktkauf habe er nach einiger Bedenkzeit entschieden, dass er es annimmt. &bdquo;Ich musste mich natürlich einarbeiten, habe Mäuschen gespielt und viel zugeschaut“, sagt er. Nach zweieinhalb Monaten ist er zufrieden mit seiner Entscheidung. &bdquo;Das hier ist eher meine Welt.“ Angenehmer ist für ihn auch der deutlich kürzere Weg zur Arbeit. &bdquo;Ich kann jetzt wieder mit dem Rad fahren“, sagt er.

Höhere Nachfrage nach Geflügel Horst hat seinen Arbeitsplatz nicht nur in der Fleischerei, die sich in Räumen direkt hinter der Fleischtheke befindet. Auch an der Theke wird er immer mal wieder stehen und die Kundinnen und Kunden bedienen. Auch wenn der Fleischverbrauch seit Jahren rückläufig ist, gibt es genug zu tun für die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fleischabteilung. Zum Team gehören mit Jürgen Horst zwei Fleischermeister.

Auch im Marktkauf ist der vegetarische Trend zu spüren. &bdquo;Allgemein verkaufen wir weniger Fleisch. Das gilt aber nicht für Geflügel. Dort steigt die Nachfrage“, sagt Abteilungsleiterin Marlén-Sophie Möllmann. Einen größeren Anteil am Sortiment haben auch vegetarische Grillspezialitäten. Gemüsespieße, Tofuspieße und vegetarische Bratwürstchen gehören dazu.

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Der Marktkauf wurde aufwendig umgebaut Jürgen Horst hat seinen neuen Job an einem noch ziemlich neuen Arbeitsplatz angetreten. Der Marktkauf wurde bis Oktober 2024 aufwendig umgebaut. Auf einer Verkaufsfläche von 9.000 Quadratmeter werden 70.000 verschiedene Artikel angeboten. Nicht nur der Verkaufsbereich, auch die Gastronomie wurde komplett neu gestaltet. Im Löhner Marktkauf gibt es seit dem Umbau eine eigene Bäckerei, der Brot und Brötchen gebacken werden.

&bdquo;Der Löhner Marktkauf ist jetzt das schönste und beste Marktkauf-Haus der Edeka Minden-Hannover“, sagte Mark Rosenkranz, Vorstandssprecher der Edeka-Minden-Hannover, bei der Eröffnung im Oktober. Besonders gut gelungen sind nach seiner Überzeugung die Frischetheken. Die großzügig gestalteten Theken wie die Fleischtheke seien auch ein Statement. &bdquo;Wir planen nicht, die Frischetheken abzuschaffen“, betonte Rosenkranz.

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