Marienfeld. Mönche könnten im Ortsteil Marienfeld im Kreis Gütersloh bald den Verkehr regeln. Zumindest wenn es nach der SPD-Fraktion im Harsewinkeler Stadtrat geht. Die Sozialdemokraten haben jetzt den Austausch der Piktogramme an der Fußgängerampel am Waldschlößchen im Klosterdorf beantragt. Die Anfrage werde derzeit im Rathaus geprüft und Ende Mai im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss beraten, hieß es auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Ein roter, stehender Mönch solle in Zukunft „Stopp“ signalisieren. Sein grüner Bruder im Ordensgeiste zeigt den Fußgängern das „Gehen“ an. „Wir möchten mit diesem Vorschlag dem Beispiel verschiedener deutscher Städte folgen, in denen in den vergangenen Jahren die klassischen Ampelmännchen durch individuell gestaltete Piktogramme mit lokalem Bezug ersetzt worden sind“, erklärt SPD-Ratsherr Michael Wagner in seinem Antrag.
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„Solche kreativen Lösungen schaffen nicht nur Wiedererkennungswert, sondern stärken auch das kulturelle Profil und die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt“, argumentieren die Antragsteller.
Alleinstellungsmerkmal als ehemaliger Klosterstandort
Marienfeld besitze als ehemaliger Klosterstandort der Zisterzienser ein starkes historisches Alleinstellungsmerkmal, schreiben die antragstellenden Ratsmitglieder. Die ehemalige Zisterzienserabtei Marienfeld war 1185 gegründet und im Rahmen der Säkularisierung im Jahr 1803 aufgelöst worden.
In Harsewinkel werde das Andenken an diese Geschichte nach Überzeugung der Antragsteller noch heute aktiv gepflegt – unter anderem durch die Benennung zahlreicher Straßen nach ehemaligen Äbten wie Rulle, Detten, Wilhelm, Heinrich, Hermann, Ferdinand, Eberhard oder Petrus.
„Die Darstellung eines Mönchs auf der Fußgängerampel würde diese Tradition kreativ aufgreifen, zur lokalen Identität beitragen und zugleich einen besonderen Akzent im öffentlichen Raum setzen“, schreiben die Antragsteller. Und versprechen sich womöglich auch einen „touristischen Mehrwert“ von den neugestalteten Ampeln.