Asiatische Hornissen breiten sich in Bielefeld aus: So schützen Sie sich

Bielefeld. Wenn die Temperaturen sinken und die Sonne sich immer seltener blicken lässt, verschwinden normalerweise auch Wespen und Hornissen aus den Parks, Gärten und Bäckereiauslagen. Dieses Jahr könnte das anders sein.

2004 aus Südostasien eingeschleppt, breitet sich die Asiatische Hornisse seitdem in Europa aus. In Bielefeld wurde das erste Nest im August 2024 in Gadderbaum entdeckt, 2025 folgten bisher drei weitere. Im Gegensatz zu heimischen Hornissen und Wespen lebt sie deutlich länger und ist noch bis November aktiv.

Optisch ähneln sie sich sehr. Der Körper der Asiatischen Hornisse ist bloß deutlich dunkler und ein wenig kleiner. In anderen Aspekten unterscheiden sie sich umso mehr. &bdquo;Asiatische Hornissen haben hier keine natürlichen Fressfeinde“, sagt Norbert Gerth. Er ist ehrenamtlicher Wespen- und Hornissenberater bei der Stadt Bielefeld. &bdquo;Sie können sich unkontrolliert ausbreiten und fressen Bienen und Insekten.“ So gerate die Natur aus dem Gleichgewicht.

Was tun, wenn Sie asiatische Hornissen entdecken? Im Falle einer Sichtung solle man Ruhe bewahren und auf Abstand gehen. &bdquo;Die sind nicht unbedingt aggressiver als die heimischen Hornissen“, sagt Gerth. &bdquo;In Nestnähe sind sie aber besonders verteidigungsstark und lassen bei einem Angriff nicht locker.“ Sollten Sie doch gestochen werden, rät Gerth dazu, sich umgehend in geschlossene Räume zu begeben. &bdquo;So ein Stich sendet Botenstoffe aus, die weitere Angreifer anlocken.“ Die Stiche können schmerzhaft sein. Allergiker sollten besonders aufpassen.

Immer häufiger gibt es Berichte über Angriffe. Im August hatte ein Schwarm eine Gruppe Kinder in einem Schwimmbad in Geldern am Niederrhein angegriffen. Vor wenigen Tagen machte ein vermeintlicher Angriff auf eine Gruppe Wanderer in Annweiler in Rheinland-Pfalz Schlagzeilen. Hier stellte sich aber heraus, dass es sich bei den Angreifern doch um heimische Hornissen gehandelt hat.

Nester, egal ob von Hornissen oder Wespen, sollten grundsätzlich nur von Experten entfernt werden. &bdquo;Viele Leute greifen zu Giftspritzen“, sagt Gerth. Die funktionieren aber oft gar nicht und seien auch aus rechtlicher Sicht eine schlechte Idee. Wespen und heimische Hornissen stehen in Nordrhein-Westfalen unter Naturschutz. Wer sie grundlos verletzt oder tötet, riskiert Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.

Wie Wespen- und Hornissennester vermieden werden können Betroffene können sich unter Telefon 0521 510 an das Bielefelder Umweltamt wenden. Norbert Gerth und seine Kollegen bieten hier kostenfreie Beratung. Im schlimmsten Fall müsse ein Kammerjäger beauftragt werden, der das Nest entfernt. Oft sei das aber gar nicht nötig. &bdquo;Meistens reicht es schon, wenn man Netze um die Nester spannt“, sagt Gerth.

Am besten sei es aber, präventiv zu handeln. Der Nestbau an unliebsamen Stellen wie im Rollladenkasten oder im Dachgiebel der Gartenhütte ließe sich vermeiden, indem man besonders anfällige Stellen und Öffnungen abdichtet und verschließt. Einen Rollladenkasten könne beispielsweise mit handelsüblichen Türbodendichtungen versiegelt werden. Falls der Aufbau der Fenster das hergäbe, könnten auch Fliegengitter helfen. Herbst und Winter seien ideal für solche Arbeiten.

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