Zurück zum Takt: Eurobahn fährt ab Dezember in OWL wieder nach Plan

Bielefeld/Düsseldorf. Gute Nachrichten für Bahnpendlerinnen und Bahnpendler in Ostwestfalen-Lippe: Die Eurobahn wird ab dem Fahrplanwechsel im Dezember wieder auf allen Linien nach Regelfahrplan fahren. Das teilten Vertreterinnen und Vertreter des Eisenbahnunternehmens und des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit.

Das Unternehmen will damit den seit April 2024 eingeschränkten Betrieb vollständig wieder aufnehmen. Besonders betroffen war zuletzt etwa die Linie RB 89 von Paderborn nach Münster, auf der die Züge wegen Personalmangels zeitweise nur noch stündlich fuhren.

Christiane Auffermann, Geschäftsführerin des NWL, spricht von einer &bdquo;guten Nachricht für die Fahrgäste“ und einem &bdquo;langen, anstrengenden Weg“. Nach der Fahrplanreduzierung habe es &bdquo;viel Durchhaltevermögen“ gebraucht, um den Betrieb zu stabilisieren. Besonders im ländlichen Raum habe der Ausfall von Linien viele Pendler hart getroffen.

Personaloffensive zeigt Wirkung &bdquo;Gemeinsam mit der Eurobahn und der kommunalen Familie ist es uns gelungen, wirtschaftliche Stabilität und betriebliche Zuverlässigkeit wiederherzustellen“, sagt Auffermann. Der NWL war im Frühjahr 2024 als Interimsgesellschafter bei der Eurobahn eingestiegen, um das Unternehmen zu stabilisieren. Diese Entscheidung habe sich ausgezahlt.

&bdquo;Wir hatten im Februar 2024 teils 16 Prozent personalbedingte Ausfälle. Das war keine leichte Situation“, sagt Karsten Schulz, technischer Geschäftsführer der Eurobahn. Die Reduzierung des Fahrplans sei notwendig gewesen, um verlässliche Verbindungen zu gewährleisten.

Inzwischen sei die Eurobahn personell wieder stabil aufgestellt. &bdquo;Wir haben in diesem Jahr 88 neue Lokführerinnen und Lokführer eingestellt oder in Ausbildung gebracht“, so Schulz. Unterstützt wurde das Unternehmen dabei durch das landesweite Aktionsprogramm &bdquo;Personal für einen zuverlässigen Betrieb“ und die Initiative &bdquo;Fokus Bahn“.

Wiederverkauf an Investor bis 2032 geplant &bdquo;Wir sind heute im Personal ausgeglichen“, erklärt Schulz. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember sollen die letzten rund fünf Prozent der bisher noch reduzierten Leistungen wieder aufgenommen werden. Nach Angaben von Schulz war der Betrieb auf einzelnen Linien zeitweise um bis zu 40 Prozent reduziert worden. Derzeit liegt der Ausfall bei den Zugkilometern nur noch bei rund vier bis fünf Prozent – ein Wert, der zum Fahrplanwechsel weiter sinken soll.

Nils Werner, Geschäftsbereichsleiter Markt und Kunde beim NWL, betont, die Eurobahn befinde sich &bdquo;wieder in ruhigerem Fahrwasser“. Der Zweckverband plane, das Unternehmen in den kommenden Jahren wieder in private Hände zu geben. &bdquo;Bis Ende 2027 wollen wir den Prozess abgeschlossen und die Eurobahn wieder marktfähig aufgestellt haben“, sagt Werner. Ziel sei es, einen Investor zu finden, der die langfristige Stabilität sichere. Die Rolle des NWL als Interimsgesellschafter sei zeitlich begrenzt und solle spätestens 2032 enden.

Blick nach vorn Auf die Frage nach möglichen finanziellen Risiken für die Kreise und Städte in Westfalen-Lippe stellt Auffermann klar: &bdquo;Die Kommunen haben bisher keinen einzigen Euro Umlage zahlen müssen. Die Finanzierung läuft über die Regionalisierungsmittel des Bundes – und das soll so bleiben.“ Auch die wirtschaftliche Lage der Eurobahn bezeichnet sie als &bdquo;bestens aufgestellt“. Es bestehe kein Haftungsrisiko für die kommunalen Träger.

Die Verantwortlichen zeigten sich zuversichtlich, dass die Eurobahn dauerhaft stabil fahren kann. &bdquo;Wir liegen perfekt auf der Schiene“, so Auffermann. Schulz ergänzt: &bdquo;Die Personalbasis ist gelegt – 2026 werden wir nachhaltig aufgestellt sein.“ Der NWL arbeitet nun parallel an Konzepten für den geplanten Verkauf und an einer langfristigen Sicherung des Schienenverkehrs in der Region.

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