Festival am See bei Höxter? Vogelschutz bremst Open-Air-Veranstaltungen aus

Höxter-Godelheim. Die Freizeitanlage Godelheimer See ist eine tolle Location. Der idyllische See mit dem sonnigen Sandstrand und dem wunderbar klaren Wasser und den ausladenden Wiesenflächen drumherum, das alles hat einen unwiderstehlichen Reiz. Hier lassen sich auch wunderbar Open-Airs veranstalten.

Während der Landesgartenschau war das schon der Fall. Dafür hat die Stadt nach eigenen Angaben 468.000 Euro in die Infrastruktur investiert. Eine schöne Kulisse reicht eben nicht aus. Es braucht auch Strom und Wasser, Zufahrten für Technik, Bühne, Material und alles, was zur Organisation eines Großevents gehört. Aber wo sind diese Events? Seit dem Ende der Gartenschau tut sich dort nichts mehr. Zuletzt folgten auf vollmundige Ankündigungen nur kleinlaute Absagen.

Deswegen hatte die CDU-Fraktion für die jüngste Ratssitzung einen Antrag an die Stadtverwaltung formuliert und um eine Stellungnahme zur Entwicklung des Freizeitareals gebeten. Sie fürchtet, dass die Investitionen buchstäblich in den Sand gesetzt sein könnten. &bdquo;Angesichts der geringen Nutzung in den Jahren 2024 und 2025 und der unklaren Informationslage besteht dringender Aufklärungsbedarf“, so Günther Ludwig.

Das sagt der Höxteraner Bürgermeister zum Austausch Bürgermeister Daniel Hartmann verwies darauf, dass die Nutzungsüberlassung des Geländes an die Upcoming Events GmbH auf Grundlage eines zeitlich befristeten Vertrages erfolge. 2024 sei es aufgrund allgemein eingeschränkter Verfügbarkeit von Hauptacts zu keiner Veranstaltung gekommen. Verwaltung und Veranstalter stünden aber in regelmäßigem Austausch. Seitens der Stadt sei fortlaufend proaktiv der Stand der Planungen abgefragt worden. Der Veranstalter habe wiederholt angekündigt, ein Festival durchführen zu wollen, konkrete Planungen konnten jedoch bislang leider nicht umgesetzt werden.

&bdquo;Nach dem letzten Gespräch vom 1. Oktober mit dem Veranstalter ist derzeit davon auszugehen, dass ein Weser-Open-Air frühestens im Jahr 2026, voraussichtlich jedoch erst im Jahr 2027 stattfinden wird“, sagte Hartmann. Wie der Bürgermeister weiter erläuterte, wäre in diesem Jahr ein Weser-Open-Air am Godelheimer See theoretisch möglich gewesen. Zumindest hätte der Veranstalter Ende Juni zugkräftige Künstler haben können. Gescheitert sei das Open-Air an einer naturschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung. Die hatte der Kreis verweigert. Der Godelheimer See ist nämlich auch ein wichtiges Habitat für verschiedenste Vogelarten und im Juni ist Vogelbrutzeit.

Wann Veranstaltungen bei Höxter stattfinden könnten Vor diesem Hintergrund rücken große Open-Airs nun allerdings grundsätzlich in weite Ferne, denn die allgemeine gesetzliche Vogelschutzsaison dauert vom 1. März bis zum 30. September. Veranstaltungen könnten also nur von Oktober bis Februar stattfinden. Statt Sommerfeeling gäbe es am Godelheimer See nur Schmuddelstimmung. Bürgermeister Hartmann ist trotzdem optimistisch: &bdquo;Die vorhandene Infrastruktur bleibt weiterhin nutzbar, so dass die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme grundsätzlich gegeben ist, sobald auf der Fläche wieder Veranstaltungen stattfinden.“

Im Vorfeld zur Landesgartenschau hatte die Stadt auf eigene Kosten 390.000 Euro in die infrastrukturelle Ertüchtigung des Geländes investiert. Diese Mittel dienten insbesondere der Optimierung der Stromversorgung, der Befestigung von Wegen, der Verbesserung der Bodenstandfestigkeit sowie der Einrichtung und Verteilung von Wasser- und Abwasseranschlüssen.

Weil es aber bei den Veranstaltungen zur LGS zu Schwierigkeiten bei der ordnungsgemäßen Abwasserbeseitigung kam, habe die Stadtentwässerung Höxter GmbH zusätzlich noch 178.000 Euro für den Neubau einer Pumpstation aufgewendet und so die Infrastruktur weiter ertüchtigt.

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