Wie Bauernhöfe in OWL Kindern nachhaltige Landwirtschaft vermitteln

Espelkamp. Die Zeiten, in denen beinahe jeder zumindest über ein oder zwei Ecken einen Landwirt kannte, sind vorbei. Schon seit längerem ist es dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) darum ein Anliegen, die Landwirtschaft für Schülerinnen und Schüler durch das Projekt &bdquo;Lernort Bauernhof“ erlebbar zu machen. Mit einem neuen Film, der auf dem Hof Peitsmeyer in Espelkamp gedreht wurde, zeigt der Landwirtschaftliche Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe jetzt, wie das geht.

Während die eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern mit einem Bohrstock auf dem Acker unter Anleitung von Cord Peitsmeyer eine Bodenprobe nimmt, besprechen die Kinder an einer anderen Station mit Miriam Peitsmeyer den Speiseplan einer Milchkuh. Anschließend stellen sie die mehrere Kilo schwere Tagesration aus unter anderem Heu, Grassilage sowie Mais- und Rapsschrot zusammen und auch ein Blick in die Güllegrube darf nicht fehlen.

&bdquo;Die Kinder erforschen so den Kreislauf von Pflanze, Tier und Boden und wie wir ihn im Gleichgewicht halten“, erzählt Miriam Peitsmeyer. &bdquo;Denn ohne gesunde Pflanzen gibt es keine gesunden Tiere und auch keine gesunden Menschen“, ergänzt Cord Peitsmeyer. 265 Kühe und 180 weibliche Rinder und Kälber leben derzeit auf ihrem Betrieb, zu dem mehrere Hundert Hektar Grün- und Ackerland zur Futtererzeugung gehören.

Film zeigt Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft in OWL Bildung für nachhaltige Entwicklung sei aktuell ein wichtiges Thema in den Schulen, erklärt er. &bdquo;Und mit dem neuen Film zeigen wir, wie tief verwurzelt die Nachhaltigkeit in unseren landwirtschaftlichen Betrieben ist“, sagt WLV-Präsident Hubertus Beringmeier.

Zwei Tage lang drehte ein Filmteam der TH OWL Medienproduktion aus Detmold auf dem Hof der Peitsmeyers und begleitete sie dabei, wie sie die sogenannten Sustainable Development Goals, also die von den Vereinten Nationen 2015 beschlossenen Nachhaltigkeitsziele erlebbar machen.

Nachhaltigkeitsziele für eine bessere Zukunft Das biete sich auf einem Bauernhof besonders gut an, denn: &bdquo;Die Landwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich, bei dem Vieles auf kleinem Raum stattfindet und vereint. Von der regionalen Lebensmittelerzeugung über Tierhaltung bis zu den Themen Boden, Wasser und Klima“, sagt Beringmeier.

Zwölf von insgesamt 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen für eine bessere Zukunft seien allein auf dem Hof erlebbar, sagt Antonius Tillmann, Bezirksverbandsvorsitzender aus OWL. Und weil die Kinder von heute die Entscheidungsträger von morgen sind, &bdquo;die im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsziele handeln können“, liege den Bäuerinnen und Bauern die Bildung für nachhaltige Entwicklung besonders am Herzen, ergänzt Joachim Schmedt, Kreisverbandsvorsitzender aus Minden-Lübbecke.

.responsive23-pKTmKDlbD2AQByiY-map-hof-peitsmeyer-in-espelkamp { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-pKTmKDlbD2AQByiY-map-hof-peitsmeyer-in-espelkamp { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-pKTmKDlbD2AQByiY-map-hof-peitsmeyer-in-espelkamp { padding-top: 142.86%; } } Ganzheitliches Lernen auf dem Bauernhof in Espelkamp Mittlerweile hat sich daraus eine Bildungspartnerschaft mit dem Bildungs- und dem Landwirtschaftsministerium des Landes NRW ergeben und ein enger Austausch mit den Ministerinnen Dorothee Feller und Silke Gorißen (beide CDU). Über 800 Bauernhöfe aus der Region seien beteiligt. Den Kontakt zu einem Hof in der Nähe für einen Besuch mit Kindern und Jugendlichen stellt der WLV her.

Den besonderen Mehrwert des Lernens auf dem Bauernhof betont auch Beatrice Grievers, Kindheitspädagogin und Dozentin an der Landvolkshochschule in Hardehausen im Kreis Höxter. Denn: &bdquo;Dadurch wird ganzheitliches Lernen ermöglicht – emotional, kognitiv und praktisch.“ Sie ist überzeugt, dass die direkte Erfahrung von Natur, Tier und Mensch in Zeiten künstlicher Intelligenz an Bedeutung gewinne.

Das können auch Peitsmeyers bestätigen. Seit fast 40 Jahren schon öffnet der Hof für Schülerinnen und Schüler seine Tore. &bdquo;Und immer wieder werden wir von Menschen angesprochen, die ihren Besuch bei uns vor vielen Jahren noch immer in guter Erinnerung haben“, sagt Cord Peitsmeyer.

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