Neugeborene und Sterbefallzahlen: Ein Kreis sticht in OWL hervor

Düsseldorf. Nach einem vorübergehenden Anstieg ist die Zahl der Neugeborenen im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen wieder gesunken. In 2022 wurden fast 164.500 Babys geboren, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Das waren 6,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei knapp drei Viertel der Neugeborenen besaßen die Mütter die deutsche Staatsangehörigkeit.

Laut den Statistikern ist die Geburtenzahl in NRW seit 2018 rückläufig gewesen, bis sie im zweiten Corona-Jahr 2021 um rund drei Prozent gestiegen war. Weniger als 170.000 Kinder kamen in Nordrhein-Westfalen zuletzt im Jahr 2015 zur Welt (160.500).

In fast allen Kreisen und kreisfreien Städten des Landes war im Jahr 2022 ein Geburtenrückgang festzustellen: Nur in Herne gab es einen Geburtenzuwachs (plus 4,4 Prozent) gegenüber 2021. Die größten Rückgänge wurden in Köln (minus 11,6 Prozent) sowie den Kreisen Viersen (minus 10,7 Prozent) und Euskirchen (minus 10,6 Prozent) verzeichnet. Der 7. September 2022 war der geburtenreichste Tag des Jahres im Land. Insgesamt kamen an diesem Datum 584 Kinder zur Welt.

Die Geburtenrate ist in allen OWL-Kreisen rückläufig In Bielefeld sowie in den Kreisen Gütersloh, Lippe und Paderborn gab es in den vergangenen Jahren jeweils über 3.000 Geburten. Zahlenmäßig gab es 2022 die meisten Geburten in Ostwestfalen-Lippe im Kreis Gütersloh: Hier wurden 3.572 Kinder geboren, das sind 206 Kinder weniger als 2021. In Bielefeld waren es 3.262 Geburten (-258), im Kreis Lippe 3.274 (-128) und im Kreis Herford 2.189 (-179).

Im Kreis Minden-Lübbecke fiel die Zahl mit 2.892 Geburten wieder unter die 3.000er-Marke (-160). Im Kreis Höxter wurden 2022 1.174 Geburten registriert (-78). Insgesamt blieb die Geburtenrate in den vergangenen Jahren in OWL relativ konstant.

Die Zahl der Todesfälle in NRW ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Wie das Statistische Landesamt am Freitag in Düsseldorf mitteilte, starben 2022 fast 234.200 Menschen. Das bedeutete einen Anstieg von 6,4 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Gegenüber 2017 lag die Zahl der Gestorbenen um 14,3 Prozent höher.

Im Jahresverlauf entwickelten sich die Sterbefallzahlen in 2022 über die Monate weitestgehend so wie im Durchschnitt der Jahre vor Beginn der Corona-Pandemie. Allerdings gab es vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2022 höhere Fallzahlen.

Im Kreis Paderborn gab es 2022 mehr Todesfälle In 51 der 53 kreisfreien Städte und Kreise NRWs gab es 2022 einen Anstieg bei der Zahl der Gestorbenen. Nur im Kreis Euskirchen (minus 5,8 Prozent) und in Remscheid (minus 1 Prozent) wurden weniger Sterbefälle verzeichnet als 2021. Besonders hoch war die Zunahme der Sterbefallzahlen im Kreis Paderborn (plus 13,1 Prozent), in Mönchengladbach (plus 12,5 Prozent) und dem Kreis Borken (plus 11,5 Prozent).

2022 gab es im Kreis Paderborn insgesamt 3.346 Tote, das sind 387 mehr als im Vorjahr. Im Kreis Herford starben 3.554 (+362), im Kreis Minden-Lübbecke 4.278 (+342) Menschen. Auch in Bielefeld stieg die Zahl der Todesfälle, 2022 wurden 4.071 gezählt (+286). Im Kreis Lippe gab es 4.830 Tote (+165), im Kreis Herford 3.554 (+362) und im Kreis Höxter 1.951 (+150). Insgesamt übertrifft die Zahl der Todesfälle in allen OWL-Kreisen zunehmend deutlich die der Geburten.

mit Material des epd

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