Arbeitslosenzahlen in OWL steigen: Winterpause macht sich bemerkbar

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe hat sich im Dezember 2024 in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld stabil entwickelt. Trotzdem gibt es auch in der Region einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Wie auch in Nordrhein-Westfalen insgesamt belastet die schwache Konjunktur den Arbeitsmarkt. Im NRW-Vergleich steht OWL weiterhin besser da.

In NRW waren im Dezember 752.317 Menschen arbeitslos gemeldet, ein Anstieg von 0,6 Prozent zum Vormonat und 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die landesweite Arbeitslosenquote liegt bei 7,5 Prozent, unverändert zum Vormonat. OWL verzeichnet hingegen eine Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent, was einem Zuwachs von 0,1 Prozentpunkten zum November und 0,3 Prozentpunkten zum Vorjahr entspricht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg auf 70.600 Personen, 728 mehr als im Vormonat (plus 1,0 Prozent) und 4.053 mehr im Jahresvergleich (plus 6,1 Prozent).

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in OWL, wie in ganz Deutschland, in erster Linie saisonal bedingt. Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, betonte in Nürnberg: &bdquo;Im Dezember beginnt die Winterpause am Arbeitsmarkt. Somit haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Dezember, wie in diesem Monat üblich, zugenommen.“ Besonders in den witterungsabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe komme es in den Wintermonaten traditionell zu Entlassungen oder Betriebspausen.

Deutliche Unterschiede in OWL Ein Vergleich der Kreise und Städte zeigt deutliche Unterschiede innerhalb der Region. Der Kreis Höxter verzeichnet mit 4,6 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in OWL, gefolgt von Gütersloh mit 5,0 Prozent, Lippe mit 5,6 Prozent und Paderborn mit 5,7 Prozent. Der Kreis Minden-Lübbecke erreicht 6,0 Prozent, Herford 6,2 Prozent. Bielefeld weist mit 8,8 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in OWL auf.

Die Jugendarbeitslosigkeit in OWL verzeichnet einen Anstieg auf 6.846 junge Arbeitslose, ein Plus von 5,6 Prozent im Jahresvergleich. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit bleibt eine Herausforderung. In OWL gibt es 28.037 Menschen, die länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ein Anstieg von 7,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Kreis Herford ist dieser Wert mit einem Plus von 12,9 Prozent besonders deutlich gestiegen, während die Zahlen im Kreis Minden-Lübbecke stabil blieben.

Für OWL meldet die Agentur für Arbeit im Dezember 18.281 offene Stellen, ein Rückgang um 13 Prozent im Jahresvergleich. Im Kreis Herford zeigt sich jedoch eine positive Entwicklung: Dort wurden im Dezember 527 Stellen gemeldet, zwölf mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies sogar 12,4 Prozent mehr offene Stellen. Ganz anders sieht es im Kreis Minden-Lübbecke aus: 330 Stellen wurden hier gemeldet und damit 66 weniger als im Vormonat, was einem Minus von 16,7 Prozent entspricht. Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen sogar um 41,2 Prozent.

Mehr als 40 Prozent weniger offene Stellen als im Vorjahr &bdquo;Im Dezember wurden uns fast 17 Prozent weniger Stellen als im November gemeldet. Im Vergleich zum Dezember 2023 sind es mehr als 40 Prozent weniger. Die negative Entwicklung auf der Nachfrageseite setzt sich also fort“, sagt Sebastian Placke, operativer Geschäftsführer der Arbeitsagentur Herford. &bdquo;Ich rechne im Januar mit der saisontypisch üblichen steigenden Arbeitslosigkeit. Die statistischen Daten sind Momentaufnahmen, die erst in der Betrachtung über einen Zeitraum hinweg auf Trends schließen lassen.“

Für einige Kreise wie Höxter, Paderborn und Gütersloh liegen detaillierte Zahlen derzeit nicht vor. Sobald diese veröffentlicht werden, könnte sich das Bild der Arbeitsmarktentwicklung in OWL weiter präzisieren.

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